Azahrú. Richard Mackenrodt
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Azahrú - Richard Mackenrodt страница
Richard Mackenrodt
Azahrú
Wer den Weg verliert
Dieses eBook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Wildschwein im Büro des Direktors
Mein ganz besonderer Dank gilt...
WIDMUNG
Für meine Tochter
Annalena
Wer den Weg verliert, lernt ihn kennen.
(altes Sprichwort der Tuareg)
Copyright © 2014 by Richard Mackenrodt
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe by
EDITION TAKUBA, Oberföhringer Straße 169, 81925 München
Umschlaggestaltung: Alexandre Rito, Loule, Portugal
Alle Rechte vorbehalten.
PROLOG
Mein Vater hatte mich stets gewarnt: In der Wüste seien schon mehr Menschen ertrunken als verdurstet. Und wenn er es sagte, wie hätte mir einfallen sollen, es nicht zu glauben? Alles, was ich wusste und konnte, hatte er mir beigebracht. Er war unser Stammesführer. Jeder von uns richtete sich nach ihm. Sein Wort war Gesetz. Er war der amenokal. Trotzdem kam es mir vor wie ein Märchen. Wie eine von den Geschichten, die meine Mutter mir früher vor dem Einschlafen erzählt hatte. Meterhohes Wasser in der Wüste, das zwischen den Dünen auf einen zugeschossen kam? Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen. In meinem Leben hatte ich bisher genau dreimal Regen erlebt. Magische Momente waren das gewesen. Alle kamen aus den Zelten gelaufen, und wir haben es uns aufs Gesicht regnen lassen, mit ausgebreiteten Armen und hüpfenden Herzen. Jedes Mal hatte es nur wenige Minuten gedauert, dann zogen die Regenwolken weiter. Der flüchtige Zauber war vorbei. Aman iman sagten wir - Wasser ist Leben. Es war das kostbarste Gut, das wir kannten.
Obwohl ich noch ein Kind war, durfte ich zum ersten Mal an der Salzkarawane teilnehmen. Meine Schwester Dafinah war so neidisch, dass sie mir vor der Abreise Sand in die Augen warf. Als ob ich schuld daran gewesen wäre, dass sie nicht mitdurfte. Es war aufregend, mit den Männern auf die Reise zu gehen, die unserem Stamm auch in diesem Jahr wieder das Überleben sichern würde. In den ersten Tagen hatte ich manchmal Heimweh, nach meiner Mutter, unserem Zelt, den anderen Kindern. Ich war der Einzige, der einen Teil des Weges auf einem Kamel reiten durfte. Die Männer gingen zu Fuß. Sie führten die schwer beladenen Tiere vom Morgengrauen bis spät in die Nacht, aber ein elfjähriger Junge war solchen Strapazen über tausende von Meilen noch nicht gewachsen. In jener Nacht, als der Regen kam, lagerten wir in einem wadi, einem ausgetrockneten Flussbett, weil wir dort Schutz fanden vor dem Wind. Und weil wir nicht rechneten mit dem, was mitten in der Nacht über uns herfiel - âdjenna, der Starkregen, den mein Vater mehr fürchtete als jeden Sandsturm. Wenn