Was für ein Film könnte hier spielen?. Wolfgang Kirchner
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Wolfgang Kirchner
Was für ein Film könnte hier spielen?
Ein nicht ganz ernst gemeinter Berlin-Guide
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Beinahe-Katastrophe mit Cessna und Cayenne
Weinflaschen, in Wilhelm Piecks Garten vergraben
Supertalente und der Traum vom schnellen Geld
Geh in die Motzstraße, wenn du auf Uniformen stehst
Die Legende vom gemütlichen Unrechtsstaat
Eine Schulstunde unter den Augen Europas
Panzerknacker als sexlose Verführer
Feinkost für die Steglitzer Geiseln
Der Kuss an der Weidendammer Brücke
Fiktive Reise in die dunkle Vergangenheit
Die romantische Seite des Erich Honecker
Esel, Kaninchen und Sultanhuhn gehen auf Reise
Von Raserei und Liebe im Plattenbauviertel
Im siebenten Himmel der Sprayer
Ein Philosoph als Ein-Euro-Jobber
Ein Mann, zwei Frauen und ein bisschen Drama
Die wilde Bande vom Pfefferberg
Verschmähte Liebe und ein Vampir mit Zahnproblem
Die unheimliche Rückkehr des Wolfgang Spier
Leseprobe aus „Wenn alles in Scherben fällt“
Leseprobe aus „Was Kinder können“
Vorwort
Im April und Mai 2011 stellte die "Berliner Morgenpost" ihren Lesern fast täglich eine andere Straße der Hauptstadt vor; jeder Straße wurde eine ganze Seite reserviert. Zwei Monate lang sahen Morgenpost-Leser - vermutlich mit ungläubigem Staunen – überall nur hübsch aufgeräumte Marktplätze, zufrieden lächelnde ältere Menschen, vergnügte Teenies und gesittet umhertollende Kinder, die stets Positives von ihrer Straße zu berichten wussten. Niemand in Hektik, von Not keine Spur, alle vereint in dem Bemühen, den Kiez von der besten Seite zu präsentieren. Selbst die Sonne spielte mit - auf allen Straßenszenen lag ein goldenes Licht. Zwei Monate lang war in ganz Berlin das schiere Lebensglück zu Hause.
Um der allzu positiv gezeichneten Realität durch ein wenig Fiktion mehr Glaubhaftigkeit zu geben, wurde ich von der Redaktion eingeladen, mir in einer satirischen Kolumne bei jeder Straße die Frage zu stellen: "Was für ein Film könnte hier spielen?" 31 Drehorte waren zu beschreiben - 31 Filmvorhaben ließ ich mir einfallen. Welche Regisseure könnten diese Geschichten realisieren – und wie würden sie die Produkte meiner Phantasie umsetzen? Oft kam es mir beim Erkunden einer Straße so vor, als seien hier die Dreharbeiten schon im Gange - ich blieb stehen und schaute den Machern über die Schulter. Je verrückter die Idee, die mir durch den Kopf schoss, um so mehr hoffte ich, sie auf der Leinwand oder dem Bildschirm