Die Collide-Lovestory. Celine Ziegler
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Ravely: Wenn ich jetzt singe, wacht sie eher auf, weil sie befürchtet, dass irgendein Tier in unser Zimmer eingebrochen ist.
Danach kommt keine Antwort mehr. Ich warte fünf Minuten und lege dann das Handy seufzend auf meinen Nachttisch und halte mir die Decke über den Kopf, damit es wenigstens ein klein wenig leiser ist.
Weil ich sowieso nicht schlafen kann, hole ich mir einfach mein Lieblingsbuch aus dem Regal und lese da weiter, wo ich das letzte Mal stehen geblieben bin - ich komme mal wieder nicht drum herum, August mit Aiden zu vergleichen. Sie sind sich immer ähnlicher.
Als ich auf Seite 341 angekommen bin, vibriert mein Handy.
Ich steh vor der Tür.
Ich runzle die Stirn, lege mein Buch beiseite und stehe auf, um die Tür zu öffnen.
"Was machst du denn hier?", frage ich leise überrascht, als er tatsächlich vor der Tür steht.
"Ich hole dich ab"; grinst er, "Du kommst zu mir, da ist es ruhig."
Aiden will, dass ich zu ihm in seine Wohnung komme? Oh, ja, bitte! Er überrascht mich wirklich jedes Mal wieder aufs Neue. Seine Ideen scheinen ihm nie auszugehen.
Ich sehe kurz zu Aby, um zu überprüfen, ob sie noch schläft und ja, das tut sie. Ich beneide sie, um ihren tiefen Schlaf. "Okay", flüstere ich und gehe zu meinem Schrank, um mir eine Leggings anzuziehen. Eine Jeans wäre jetzt einfach viel zu unbequem. Als ich sie mir angezogen habe, gehe ich zu Aiden auf den Flur und schließe die Tür.
"Du siehst richtig fertig aus", stellt Aiden fest und sieht mich besorgt an.
Ich gehe los und verdrehe die Augen, "Na, danke."
Er taucht neben mir auf, "Nein, ich meine, man kann dir einfach ansehen, dass du krank wirst."
Ich seufze, "Mir geht es auch überhaupt nicht gut."
Wir kommen bei Aidens Auto an und er hält mir die Tür auf. Er ist wirklich süß, wenn er sich um mich sorgt. Er geht auf die Fahrerseite und macht die Sitzheizung auf meiner Seite an, "Ich habe dir sogar den Spezialtee meiner Mum gemacht, den sie mir früher immer gemacht hat, wenn ich krank war", erzählt er, "Der wirkt wirklich wunder."
Ich grinse breit und schnalle mich an, "Ein Wunder bräuchte ich jetzt wirklich." Aiden ist so fürsorglich. Ich habe das eigentlich gar nicht verdient.
Kapitel 20
"Oh mein... Hier wohnst du?", keuche ich erstaunt, als Aiden auf einem Parkplatz vor einem Hochhaus parkt. Man könnte meinen, dass hier nur Leute wohnen, die mindestens eine halbe Millionen auf dem Bankkonto haben.
"Ich weiß, es sieht sehr protzig von außen aus", meint Aiden und zieht den Schlüssel aus dem Zündloch.
"Allerdings, ich hoffe, du wohnst nicht ganz oben."
"Nicht ganz", lacht Aiden, "Aber es gibt einen Fahrstuhl." Er steigt aus und ich folge ihm durch den Eingang des Hochhauses.
Mir bleibt fast der Atem weg, als wir die Lobby betreten. Von innen sieht es noch nobler aus, als von außen. Wie kann Aiden sich eine Wohnung in so einem teuren Laden leisten?
"Willkommen zurück, Mister Bender", begrüßt uns eine Mitarbeiterin, die vor dem silbernen Fahrstuhl steht.
Aiden nickt freundlich und wir betreten den Fahrstuhl.
"Okay, wie zur Hölle kannst du dir das leisten? Hast du im Lotto gewonnen?", frage ich baff und beobachte, wie Aiden die Nummer sieben auf der Zahlleiste drückt.
"Nein", lacht Aiden, "Ich verdiene durch das Vorlesen im Krankenhaus Geld und ich verdiene nebenbei noch zusätzlich Geld mit dem Buch, das ich veröffentlicht habe."
Man, wieder dieses doofe Buch. Meine Neugier ist bald an ihrer Grenze angekommen, ich will unbedingt wissen, wie das Buch heißt und es lesen.
"Dann musst du ja ein Vermögen mit dem Buch gemacht haben."
Aiden zuckt mit den Schultern, "Geht schon."
Ich merke, wie meine Nase wieder anfängt zu kribbeln und ich halte mir schnell die Nasenlöcher zu, damit ich nicht wieder niesen muss. "Ich hoffe, dieser Tee bewirkt wirklich Wunder", sage ich mit nasaler Stimme.
Aiden will gerade etwas sagen, dann macht es Bing und wir kommen im siebten Stock an. Ich folge Aiden durch einen Flur bis zu der Tür mit der Nummer 259.
Mittlerweile kann ich mir ein Husten nicht mehr unterdrücken und ich merke, wie ich immer müder werde.
Aiden schließt die Tür auf und wir betreten seine Wohnung. Ich staune nicht schlecht, als ich sein Wohnzimmer betrachte. Es ist auf irgendeine Art und Weise altmodisch, aber auch gleichzeitig modern eingerichtet. An den Wänden stehen viele Regale mit Büchern und für mich könnte das hier die absolute Traumwohnung sein. Es führt eine Treppe in ein weiteres Stockwerk. Ich nehme an, dass dort sein Schlafzimmer ist.
"Wow, hier ist es wirklich schön", huste ich fasziniert und lasse meinen Blick durch den ganzen Raum schweifen.
"Danke." Aiden legt seine Schlüssel auf ein kleines Regal neben der Tür und zieht sich die Schuhe aus. "Ich hab dir oben mein Bett fertig gemacht, falls du dich hinlegen möchtest. Das solltest du auf jeden Fall tun, du siehst aus, als würdest du jede Sekunde das Bewusstsein verlieren."
Innerhalb von einer Sekunde steigt meine Körpertemperatur auf eintausend, allein von der Vorstellung in Aidens Bett zu schlafen. Ich wette, es riecht auch nach Jasmin. "Danke", gähne ich, "Ich bin auch total müde."
"Ich zeig's dir", sagt er und ich folge ihm die Treppen hoch in ein Zimmer, welches komplett abgedunkelt ist und in dem ein Himmelbett drin steht.
Sofort klappt mir wieder die Kinnlade runter, "Ich glaube, das wird der beste Schlaf meines Lebens."
Aiden lacht leise und macht ein kleines Licht am Nachttisch an, "Ich hab dir ein paar Klamotten zur Seite gelegt, falls dir in der Jogginghose zu warm wird", erklärt er und zeigt auf einen Stuhl, auf dem eins seiner T-Shirts und eine Boxershorts von ihm liegen. Oh Gott, er will, dass ich seine Unterwäsche trage? Mir wird noch viel wärmer. Ich will sie unbedingt tragen.
Ich nicke und er geht zur Tür, "Leg dich ruhig hin, ich bring dir noch den Tee hoch", grinst er.
Ich stehe immer noch unbeholfen im Schlafzimmer und sehe ihn überfordert an. Das ist so viel, das er für mich tut. Ich könnte ihm das nie alles zurückgeben.
"Alles okay?", fragt Aiden mit gerunzelter Stirn und kommt einen Schritt auf mich zu, als er siehst, dass ich mich nicht vom Fleck bewege.
"Ja", krächze ich, "Es ist nur... das ist so nett." Meine Nase ist komplett verstopft und ich kann mich kaum auf den Beinen halten.
Aiden lächelt, "Raven, das ist wirklich kein Problem. Dafür sind Freunde doch da, oder?"
Ich nicke. Freunde... ja, Freunde. Ich stelle mir kurz vor, wie es wäre, wenn