Afrikanische Märchen auf 668 Seiten. T. von Held

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Afrikanische Märchen auf 668 Seiten - T. von Held

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gut singen.

       Ich will dich singen lehren, wenn du mir wiedergibst,

       was mein, und mich gehen läßt.«

       Da breitete der Vogel seine Flügel aus und riß ihr

       mit seinem Schnabel den Magen auf. Aus dem Magen

       aber kamen hervor alle Leute und alles Vieh, das die

       Frau in den letzten Tagen verschluckt hatte, und sie

       selber starb unter großen Schmerzen. Ihre eigenen

       Kinder kamen auch wieder zum Vorschein, und die

       anderen Leute machten sie zu Herren des Landes.

       »Denn,« sprachen sie, »durch euch sind wir wieder

       zum Leben zurückgekommen; ihr habt uns alle gerettet.

       «

       Das Mädchen heiratete einen mächtigen Häuptling

       und Kinazinei die Tochter eines Häuptlings.

       Warum die Hyäne ein buntes Fell hat.

       Haussafabel.

       Der Schakal war einst auf Fischfang gegangen und

       hatte einen großen Vorrat großer und kleiner Fische

       gefangen. Davon aß er, bis er gesättigt war; dann

       sprach er bei sich:

       »Wer soll nun all die anderen Fische haben?«

       Während er noch über diese Frage nachdachte, kam

       eine Hyäne des Weges.

       »Schau, schau,« rief der Schakal, »du kommst gerade

       im rechten Augenblick, liebe Hyäne! Siehst du

       all diese Fische?« Sie gehören mir, und du kannst

       nach Herzenslust davon essen.

       Die Hyäne – gierig wie alle ihrer Familie – ließ

       sich das gesagt sein und verzehrte in ihrer Gefräßigkeit

       den ganzen Vorrat. Das verdroß den Schakal, der

       ihr schweigend zusah. Inzwischen kam ein Perlhuhn

       geflogen, ließ sich auf einen nahen Baum nieder und

       sang mit lauter, aber unmelodischer Stimme:

       »Kilkal, Kilkal!«

       Die Hyäne hatte eben den letzten Fisch verschluckt,

       als sie des schön gesprenkelten Gefieders des singenden

       Vogels ansichtig wurde.

       »Ach, wer doch auch solch herrlich geflecktes Fell

       hätte!« rief sie neidisch. »Schakal, weißt du nicht, wer

       diese bunten Sprenkel macht?«

       »Gewiß! Die mache ich,« entgegnete der Gefragte.

       »O so schmücke mich,« bat sofort die eitle Hyäne.

       »I warum denn nicht,« lachte der Schakal scheinbar

       gutmütig. »Nur mußt du mir zu der Arbeit ein scharfes

       Messer und etwas weiße Erde holen.«

       Bereitwilligst trabte die Hyäne davon, um alsbald

       das Geforderte zu bringen. Von dem Zorn des Schakals

       wegen ihres gierigen Fressens hatte sie keine Ahnung.

       Sobald sie mit dem Messer und der Erde zurückgekehrt

       war, gebot ihr der Schakal, vor ihm niederzuknieen.

       Kaum hatte sie getan, wie ihr geheißen

       war, als der Schakal mit einer Hand ihren Kopf festhielt,

       auf ihren Rücken sprang und mit dem Messer

       tiefe Einschnitte in ihr Fleisch machte. Dabei sang er

       unaufhörlich:

       »Du fraßest meine Fische, Fische, Fische;

       ich rudre nun auf deinem Rücken, Rücken, Rücken!«

       Endlich gelang es der Hyäne, sich loszureißen und

       mit ihrem blutgesprenkelten Fell davonzuhumpeln.

       Der Schakal aber lachte unbändig.

       Sprichwörter der Suaheli.

       Haraka, haraka, haina baraka.

       Eile bringt keinen Gewinn.

       Ulimo hauna mfupa.

       Die Zunge hat keine Knochen.

       Kipya kinyemi, kigawa kionda.

       Eine neue Sache ist gut, selbst wenn sie eine

       Wunde ist.

       Hakuna msiba asiokuwa mwenziwe.

       Es gibt keinen Kummer, der nicht seinen Gefährten

       hat.

       Angurumapo simba, mteza nani?

       Wer kann tanzen, wenn er einen Löwen brüllen

       hört?

       Abadi, abadi; ukambaa watinda jiwe.

       Immerfort, immerfort; die Schnur zerschneidet den

       Stein. (Steter Tropfen höhlt den Stein.)

       Udongo upate uli maji.

       Gebrauche deinen Lehm, solange er naß ist.

       (Schmiede das Eisen, so lange es heiß ist.)

       Ndovu wawili wakisongana ziumiazo nyika.

       Wenn zwei Elefanten miteinander kämpfen, so leidet

       das Gras.

       Sprichwörter der Damara (Ovaherero).

       Tyi ri meyo tya kend' eraka.

       Was dem Zahn weh tut, schmerzt die Zunge.

       Tya rondo ombaze maaty rondo omupindi.

       Was den Fuß entlang kriecht, kriecht später das

       Schienbein hinauf.

       Ngue ku tarere kongotue, mu tarera kongutue

       ngue ku tarere kekoro, mu tarera kekoro.

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