Afrikanische Märchen auf 668 Seiten. T. von Held

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Afrikanische Märchen auf 668 Seiten - T. von Held

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wird gesprochen das T a -

       m ā s h e k der Imōshagh (Einzahl: Amashigh), denen

       die Araber den Namen Tuārek geben. Besondere

       Mundarten sind die von G h a d a m e s und G h a t ,

       den westlichsten Punkten von Tripoli und Fesān.6

       III. Die K u s c h i t e n . Diese Völker zerfallen

       nach ihren Sprachen in zwei große Gruppen.

       A. Völker mit n i e d e r k u s c h i t i s c h e n Sprachen

       und zwar

       a) die B e d j a oder B i s c h a r i (Mohammedaner),

       zwischen dem Nil und dem roten Meer von

       Keneh und Kosseir an bis etwa zum 15.° nördl. Breite.

       (Dialekte: Ababde, Hadendoa, Beni Amir, Hallenga.)

       b) die S a h o und A f a r (Danākil) zwischen dem

       abessynischen Gebirgslande und dem roten Meere.

       c) die S ó m a l (Einzahl: S o m a ā l i ) und die

       G a l l a (auch Oroma), die ersten am Golf von Aden

       und von da an der afrikanischen Küste nach Süden bis

       zum Äquator, die letzteren westlich davon im Hinterlande

       lebend. Die Somal sind Mohammedaner, die

       Galla meist Heiden.

       B. V ö l k e r m i t h o c h k u s c h i t i s c h e n

       S p r a c h e n .

       a) die K u n á m a und B a r é a (Heiden), die

       B i l i n oder B o g o s (Mohammedaner) im W. und

       N. der abessynischen Provinz Tigre.

       b) die A g a u und F á l a s c h a (teils Heiden, teils

       Juden und Christen) zwischen Tigre und Amhara und

       im W. von Amhara.

       c) die Kasa u.a. im S. von Abessynien.

       Ob die H o t t e n t o t t e n und die B u s c h m ä n -

       n e r (in Südwestafrika) gleichfalls zu den Hamiten zu

       rechnen sind, steht nicht fest; trotz mancher verwandten

       Züge, zeigen sie doch auch sehr viel Divergierendes,

       den andern Afrikanern stehen sie allerdings noch

       ferner; ich führe sie daher auch hier mit auf.

       Im Gegensatz zur hamitischen Gruppe stehen die

       eigentlichen Neger, die sogenannten B a n t u - V ö l -

       k e r , welche den ganzen Kontinent südlich vom

       Äquator einnehmen. Auch sie werden durch gemeinsame,

       von den Hamiten abweichende Körperbildung

       und nahverwandte Sprachen zusammengeschlossen.

       Die Bantuneger zerfallen in viele Hunderte verschiedener

       Stämme, deren Sprachen untereinander bei

       aller Verwandtschaft größere Unterschiede zeigen, als

       beispielsweise Deutsch und Englisch. Die genealogischen

       Verhältnisse dieser Stämme zu einander sind

       noch so wenig aufgeklärt, daß für ihre Einteilung geographische

       Gesichtspunkte in Betracht kommen müssen.

       Nur einige Hauptstämme können hier aufgeführt

       werden, wobei besonders diejenigen berücksichtigt

       sind, von deren Litteratur unten Proben mitgeteilt

       werden:

       I. W e s t l i c h e B a n t u - V ö l k e r .

       a) die H e r e r o in Deutsch-Südwestafrika.

       b) die M b u n d u in Angola.

       c) die D u a l l a in Deutsch-Kamerun.

       II. Ö s t l i c h e B a n t u - V ö l k e r :

       a) die P o k o m o am unteren Tana in Britisch-

       Ostafrika.

       b) die S c h a m b ā l a und B o n d e ï in der

       Nordostecke des deutsch-ostafrikanischen Schutzgebietes.

       c) die G a n d a nördlich vom Viktoriasee in

       Uganda.

       d) die S u a h e l i an der deutsch-ostafrikanischen

       Küste.

       e) die N y a m w e z i in Unyamwezi, einer großen

       Landschaft südlich vom Viktoriasee.

       f) die N y a s s a - L e u t e am Nyassasee.

       g) die K ā f i r (Kaffern) mit den beiden Unterstämmen

       der X o s a und der S u l u .

       h) die T s c h u a n a mit den Unterstämmen der

       S o t o und der R o l o n g .

       Zwischen den Hamiten und der nordafrikanischen

       Wüste im Norden und den Bantu-Völkern im Süden

       sitzt eine dritte große Völkerfamilie mit vielen Hunderten

       verschiedener Völker und Sprachen, über deren

       ethnologische und linguistische Zugehörigkeit das abschließende

       Wort noch nicht gesprochen ist. Vielleicht

       sind sie ein Produkt jahrhundertelanger gegenseitiger

       Beeinflussungen der beiden vorerwähnten

       großen Völker-Familien. Darauf deuten sowohl ethnographische

       wie linguistische Momente hin. Ich will

       sie daher M i s c h n e g e r nennen. In ihrem körperlichen

       Habitus zeigen diese Völker trotz vielfacher Abweichungen

       bei einzelnen Individuen und Annäherungen

       an den hamitischen Typ viel Verwandtes mit den

       Bantu-Negern, so daß man beide Gruppen unter folgendem

      

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