Afrikanische Märchen auf 668 Seiten. T. von Held
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Lange Kopfform, vorstehender Unterkiefer, weit auseinanderstehende
Augenhöhlen, daher geringe Entwicklung
oder Flachlegung des Nasenbeines, breite,
stumpfe Nase, wulstige Lippen, kurzwolliges, krauses
Kopfhaar, geringer Bartwuchs, magere Extremitäten,
dunkle Hautfarbe, vom glänzenden Schwarz nüancierend
durch alle Schattierungen von Grau und Braun
etc.
Die verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen
den einzelnen hierher gehörigen Stämmen sind noch
sehr wenig erforscht. Ich ordne die wenigen Stämme,
die ich hier aus ihrer großen Menge aufführen kann,
lediglich nach ihrer geographischen Situation:
I. W e s t l i c h e M i s c h n e g e r - V ö l k e r :
a) Efik, Ibo, Yoruba (westlich vom unteren Niger),
Nupe (am mittleren Niger).
b) Ephe, Gã7 (Akra), Tschwi, Adeli (an der Goldund
Sklavenküste).
c) Temne, Bullom bei Sierra Leone.
d) Kru, Mande (Bei) an der Liberia-Küste.
e) Wolof am Senegal.
II. M i t t l e r e M i s c h n e g e r - V ö l k e r .
a) Pūl (Fula, Fulbe).
b) Sonrai, Tedā (Tubu, Tibbo im N. und NO. vom
Tsadsee), Logonē, Wandalā am mittleren Niger.
c) Kanuri in Bornu am Tsadsee.
d) Bagrima in Bagirmi am Tsadsee.
e) Maba in Wadāi.
f) Kondschāra in Dār-Fūr.
g) Umāle (Tumāle).
h) Haussa.
III. Ö s t l i c h e M i s c h n e g e r - V ö l k e r .
a) Dinka, Schilluk, Bongu, Bari am oberen weißen
Nil.
b) Oigob (Massai), Kwafi westlich und südwestlich
vom Kilimandscharo.
c) Nubier.
Außer diesen größeren Völkergruppen finden sich
noch kleinere Splitter von Z w e r g v ö l k e r n hier
und da eingesprengt, welche Überreste verdrängter
Ureinwohner zu sein scheinen. Hierher gehören die
Akka oder Tiketike westlich vom Albertsee, die Ab-
ongo oder Akoa südlich vom Ogowe, die Bakebake
an der Loangoküste, die Batwa südwestlich von den
Stanleyfällen des Kongo und am Albert-Edwardsee
und die Voko im südlichen Abessynien. Sie handhaben
meist die Sprache ihrer Nachbarn neben der ihrigen,
von der bisher nur wenig bekannt geworden ist.
Fußnoten
1 Vergl. meinen Aufsatz: Zur Charakteristik des ostafrikanischen
Negers in Meineckes »Kolonialem Jahrbuch
« 1892.
2 Vergl. Schneider: Die Religion der Naturvölker.
3 Vergl. H. Chatelain: Some causes of the Retardation
of African Progress. Journ. of Americ. Folklore.
1895.
4 Wie zahlreich diese letztere Gattung entwickelt ist,
geht beispielsweise daraus hervor, daß J.G. Christaller
unter den Tshwi-Negern deren 8000 sammelte.
5 Vergl. H. Chatelain, Folktales of Angola p. 22.
6 Vergl. Christaller, Mitteilungen der Geogr. Ges. zu
Jena. XIII. Bd.
7 sprich: Gan mit nasalem n.
A
Die Völker mit semitischen Sprachen
1. Die modernen Ägypter
Die erste Sure1 des Kora
∪
´ns
(Das Vaterunser der Araber)
Ü b e r s e t z u n g
Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers!
Lob sei Gott, dem Herrn der Welten, dem barmherzigen
Erbarmer, dem Herrn des Gerichtstages! Dich
beten wir an, und zu Dir rufen wir um Hilfe. Führe
uns den geraden Pfad, den Pfad derjenigen, an denen
Du Wohlgefallen gefunden hast und denen Du nicht
zürnst, und nicht den Pfad der Irrenden! Amen!
Fußnoten
1 D.h. Kapitel
Der Gebetsruf des Muezzin
Ü b e r s e t z u n g
Allah ist groß (4 mal). Ich bezeuge, daß es keinen
Gott giebt außer Allah (2 mal). Ich bezeuge, daß Mohammed
Allahs Gesandter ist (2 mal). Auf zum Gebet
(2 mal)! Auf zum Heil (2 mal)! Allah ist groß (2
mal). Es giebt keinen Gott außer Allah!
Die Geschichte von der singenden Nachtigall1
Es war einmal ein Mann, der hatte drei Söhne und
eine Tochter. Als der Vater starb, bauten die Brüder
ein Schloß für die Schwester und ließen sie samt der
Mutter darin wohnen. Die Jungfrau entbrannte in
Liebe zu einem