Südtürkei - Antalya und Umgebung. Helga Henschel

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Südtürkei - Antalya und Umgebung - Helga Henschel

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alt="Bild 162629 - Dieses Bild ist aus diesem Werk."/>Türkei – nicht nur Strand, Kopftuch und Proteste

      Zu Unrecht wird die Türkei nur mit Strand, Sonne, Badeurlaub, Kopftuch und Demonstrationen gleichgesetzt. Während einer Reise in die Türkei lernen Besucher das Land besser kennen. In Anatolien siedelten viele, alte Kulturen. Sie bauten für damalige Zeiten große Städte auf und das auch noch auf unzugänglichen und steilen Bergen. Unglaublich! Sogar Alexander dem Großen verging die Lust, manche Bergstädte zu erobern. Das war ihm zu mühsam und er ließ das Volk in Ruhe. Es gibt so viele sehenswerte Reste der Hethiter, Phrygier, Lykier, Griechen, Römer, Byzantiner, Seldschuken und Osmanen. Ein genauer Blick auf die Landkarte belehrt Touristen: Anatolien ist übersät mit Sternchen oder Pünktchen für herausragende Sehenswürdigkeiten. Zum Teil sind sie es wert, den Titel UNESCO Weltkulturerbe-Stätten zu tragen. Ein Urlaub in Antalya mit Ausflügen in die Umgebung erlaubt Einblicke in die historischen Kulturen und in die aktuelle, türkische Lebensweise.

       Türkei und Europa

      Der Türkei geht es wirtschaftlich gut. Die Verantwortlichen beschreiten ihren eigenen Weg. Sie entwickeln ihr Land selbstständig. Das ist überall sichtbar. Oberflächlich betrachtet, scheint es dem Baugewerbe besonders gut zu gehen. In jedem Ort und Stadt wird kräftig gebaut. Der Handel blüht. Türkische Firmen verfügen über Märkte in Europa und in islamischen Ländern. Türkische Unternehmer kaufen europäische Firmen.

      Erdogan hat dem Land Stabilität und Arbeitsplätze gebracht. Vielen Türken geht es wirtschaftlich besser als noch vor 10 Jahren. Das ist überall zu sehen. Da ist es kein Wunder, dass Erdogan viele Stimmen bei Wahlen bekommt. Doch er hat ehrgeizige Ziele. Was daraus wird, zeigt die Zukunft. Letztendlich bestimmt das türkische Volk, in welche Richtung ihr Land geht.

      Historischer Überblick

      Im Gebiet der heutigen Türkei oder Anatolien sowie an der Südküste siedelten schon früh Menschen. Das Land war fruchtbar und gab Siedlern genug, um Kulturen zu entwickeln. In der Umgebung von Antalya entdeckten Archäologen 20.000 Jahre alte Siedlungen aus der Altsteinzeit. In der Jungsteinzeit entstand die Bauernstadt Catalhüyük in Zentralanatolien. In der Bronzezeit etwa 3000 Jahre v. Chr. entwickelten sich berühmte Städte wie Troja, Ephesus und Smyrna, das heutige Izmir. 2000 v. Chr. gründeten die Hethiter ihr Reich mit der Hauptstadt Hattusa. Die Völker wechselten, die Kulturen verschmolzen. Eine ganz klare Unterscheidung war und ist kaum zu treffen. Die Urartäer siedelten am Van-See, die Phrygier kamen um 800 v. Chr. in Zentralanatolien an die Macht. Im 6. Jahrhundert v. Chr. regierte König Krösus das Lydische Reich. Die Perser übernahmen und der Grieche Alexander der Große forderte und bekam von den Persern die fruchtbare, anatolische Halbinsel. 130 v. Chr. weiteten die Römer ihr Reich nach Anatolien aus.

       Das Byzantinische Reich

      324 n. Chr. wurde Kaiser Konstantin mit seiner Gattin Helena Herrscher über das oströmische oder Byzantinische Reich. Er gründete Konstantinopel, das heutige Istanbul. Später wurden die Hagia Sophia und die Basilika-Zisterne gebaut. 1000 n. Chr. fiel das Reitervolk der Seldschuken in Anatolien ein. Sie gründeten ein Sultanat mit der Hauptstadt Konya. Die Sultane gewannen, die Byzantiner verloren Schlachten.

       Das Osmanische Reich

      Ende des 13. Jahrhunderts eroberte der Osmane Orhan Ghasi die Stadt Bursa. Sein Sohn Osman Ghasi gründete weitere Fürstentümer. Die Osmanischen Sultane eroberten und beherrschten weite Teile des Mittelmeeres und des Balkans bis vor die Tore Wiens. Im 19. Jahrhundert erlebte das ehemals mächtige Osmanische Reich seinen Niedergang.

       Türkei

      Mausoleum von Kemal Atatürk in AnkaraUm 1900 wurde die heutige türkische Flagge entwickelt. 1923 gründete Mustafa Kemal Atatürk die Republik Türkei. Atatürk führte weitreichende Reformen und Modernisierungen nach deutschem und europäischem Vorbild durch. Schon 1938 starb der Staatsgründer. Die Türkei schritt voran und wurde 1952 NATO-Mitglied. Das starke Militär war mit der Politik nicht einverstanden und putschte 1970 und 1980. Heute ist die Türkei ein wirtschaftlich starkes Land mit einer stabilen Demokratie. Doch mit dem mächtigen, aber umstrittenen Politiker Erdogan sind inzwischen viele, fortschrittliche Türken nicht mehr einverstanden. Die Proteste um den Gezi-Park in Istanbul und nach dem Grubenunglück sind Ausdruck dafür. Die Gesellschaft spaltet sich zunehmend in städtisch und ländlich geprägte „Parteien“. Die Meinungsfreiheit und das Rechtssystem sind eingeschränkt. Ein Tourist bekommt davon nicht viel mit.

      Antalya – Sehenswürdigkeiten

      Der Staatsgründer Kemal Atatürk nannte Antalya „die schönste Stadt der Welt“. Tourismus-Verantwortliche bezeichnen Antalya als die „Perle der Südküste“.

      Die um 200 v. Chr. gegründete Stadt liegt malerisch am Golf von Antalya. Im Hintergrund das Taurus-Gebirge mit bis zu 3000 Meter hohen Bergen. Eigentlich hat Antalya über zwei Millionen Einwohner, doch mit den vielen Touristen wächst sie in den Sommermonaten zu einer pulsierenden Metropole an der türkischen Riviera heran. Strände, Sonne und blaues Wasser locken Besucher aus aller Welt. Die meisten landen auf dem Antalya Airport.

      Die Beliebtheit ist kein Wunder, denn die Sonne scheint zuverlässig und es gibt ideale Strände. Das milde Klima lockt ebenso viele Menschen an, die hier ihren Lebensabend verbringen. Die Partnerstadt Antalyas ist Nürnberg. Antalya hat außer Strand und Sonne noch allerlei Interessantes und viele Sehenswürdigkeiten zu bieten - für einen Urlaub geradezu ideal.

      Altstadt

      Bild 162631 - Dieses Bild ist aus diesem Werk.Durch das Hadrians-Tor geht es in die malerische, quirlige Altstadt. Das Tor wurde zu Ehren des römischen Kaisers Hadrian gebaut, als er Antalya einen Besuch abstattete. Es gehört zur Stadtmauer. Während der Restaurationsarbeiten kam das ursprüngliche Pflaster zum Vorschein. Das zeigt deutliche Spurrillen von Wagenrädern. Um die antike Straße zu schonen, liegen heute Holzbohlen darüber. Nach dem Tor geht es durch enge Gassen weiter.

      Auf einem Platz werden Besucher von der Hadrians-Skulptur begrüßt. Gleich in der Nähe steht der sogenannte Uhrturm. Er markiert die obere Grenze der Altstadt. Der Uhrturm gehörte zur Stadtmauer und zur Verteidigungsanlage. Das ist ihm anzusehen.

      Weiter geht der Spaziergang zu einer Aussichtsplattform auf der Stadtmauer. Die bietet einen weiten Blick über die Dächer der tiefergelegenen Altstadt und über den Hafen zum anderen Ufer der Bucht. Manchmal liegen weiße Kreuzfahrtschiffe im Hafenbecken.

      Bild 162633 - Dieses Bild ist aus diesem Werk.Nicht zu übersehen ist das kannelierte Minarett der Yivli-Minare-Moschee. Es ragt hoch, aber nicht aufsehenerregend über die niedrigen Dächer heraus. Doch die jetzt roten Ziegel des Turms waren einst mit blau-grünen Kacheln verziert. Das Minarett leuchtete und funkelte damals sicherlich wunderschön in der Sonne.

      

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