Das Siegel der Erde. Melanie Raiser

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Das Siegel der Erde - Melanie Raiser

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      Melanie Raiser

      Das Siegel der Erde

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Diese Geschichte ist frei erfunden.

      Ähnliche Namen, Orte, Personen sind zufällig und nicht beabsichtig.

      Kapitel 2

      An diesem kühlen Herbstmorgen erwachte die zwanzigjährige Mila schon früh. Die Sonne begann sich langsam dem Himmel zu zuwenden. Beim Blick auf die Nachttischuhr wurde ihr Speiübel, denn es war noch nicht einmal sechs Uhr morgens und sie hätte doch erst um sieben aufstehen müssen. Heute war ihr großer Tag, denn heute begann ihr neuer Job als Bibliothekarin, wobei es für Mila kein Job war, es war ihr Beruf. Denn sie wusste, dass es ihre Berufung war.

      Mila war eine fast ganz normale junge Frau, sie war knappe 1,70 groß, normal Gebaut und hatte lange schwarze Haare, die ihr blasses Gesicht umspielten. Sie wohnte mit ihrem Hund Gordon in einem kleinen Häuschen am Waldrand, dass sie von ihren Eltern vererbt bekommen hatte. Ihre Mutter Anna war bei ihrer Geburt verstorben, als sie sechzehn war bekam ihr Vater Jonas die Diagnose „Akutes Nierenversagen“, die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun. Er verstarb kurz nach ihrem neunzehnten Geburtstag. Seither wohnte sie mit ihrem Hund alleine in dem kleinen Holzhaus. Mila freute sich riesig, die Stelle als Buchhändlerin bekommen zu haben, denn seit ihrer frühesten Kindheit konnte sie nichts so begeistern wie Bücher. Sie liebte die Geschichten über böse Zauberer, fliegende Teppiche und verliebte Paare. Kein Buch war ihr zu dick, zu viele Seiten gab es für sie nicht, denn jede Seite eines Buches war für sie wichtiger als die vorherige.

      Nachdem sie sich geduscht und angezogen hatte, kippte sie schnell noch einen Kaffee hinunter und ging los. Das Beste an ihrer zukünftigen Arbeit war, dass sie ihren Hund Gordon mitnehmen durfte. Gordon war ein kleiner, schwarzer Westie mit eisblauen Augen. Sie war sich sicher, dass keiner außer ihr so einen tollen Hund hatte, außerdem hatte sie ihn zum achtzehnten Geburtstag von ihrem Vater bekommen, dass machte ihn noch wichtiger. Sie war so aufgeregt und gespannt auf ihren neuen Arbeitsplatz, dass sie und Gordon hüpfend das Haus verließen und sie fast in einer großen Pfütze zum stehen gekommen wäre. Nun war ihr klar, dass sie vielleicht ein bisschen besser auf die Straße vor sich achten sollte, um nicht total verdreckt und nass bei der Buchhandlung anzukommen.

      An der Buchhandlung angekommen strich sie sich ihren knielangen, schwarzen Rock noch einmal zu recht und fuhr sich durch die langen, schwarzen Haare. Als sie die Tür zur Buchhandlung öffnete bimmelte über ihr eine kleine, goldglänzende Glocke und ein kleiner, grauhaariger Mann streckte den Kopf aus einem der großen, hölzernen Regale. „Mila! Schön, dass du schon da bist und wie ich sehe hast du Gordon auch dabei. Ich habe ihm schon einen Wassernapf im Hinterzimmer bereitgestellt.“ rief Herr Gosetti ihr freudig entgegen. Sie begann zu lächeln, als sie den kleinen älteren Herrn sah. Tino Gosetti war ein guter Freund ihres Vaters gewesen und kannte Mila seitdem sie ein Kind war. Er hatte ihr gut über das erste Jahr nach dem Tod ihres Vaters hinweg geholfen. Er war immer für sie da gewesen, egal ob sie mit jemandem reden musste, oder kein Geld mehr hatte um sich und Gordon was zu essen zu kaufen. Und jetzt? Jetzt hatte er sie auch noch in seiner Buchhandlung angestellt. Sie liebte diese Buchhandlung, sobald man durch die Tür war, bemerkte man etwas von venezianischem Flair. Der Laden war hell, durch die Glasfront, was den Laden innen etwas älter erscheinen ließ als er sowieso schon war. Am Eingang hingen mehrere bunte venezianische Masken und die großen, hellen Bücherregale hatten aufwendige Schnitzereien auf den Seiten. Es war ein kleiner Laden, aber er hatte seit über vierzig Jahren bestand und wurde auch von Kennern immer wieder gerne aufgesucht, was sicher auch an den Einzelnen, sehr alten Ausgaben mancher Bücher lag. „Tino! Schön dich zu sehen. Natürlich sind wir schon da, fünf Minuten vor der Zeit ist Pünktlichkeit, wie mein Vater schon immer sagte.“ Ein breites grinsen legte sich über Tinos Gesicht und brachte damit seine strahlend weißen Zähne zu Vorschein. „Ohja, danach lebte dein Vater schon. Ich hoffe du wirst hier viel Spaß haben. Hier oben habe ich sämtliche Neuauflagen von Büchern und im Keller, ja im Keller bewahre ich ein paar wirkliche Schmuckstücke auf, darunter ein Buch das dein Leben verändern kann. Es könnte unser aller Leben grundlegend verändern. In der Mittagspause werde ich es dir zeigen, es ist sehr wichtig, dass du weißt wie es aussieht und wo es steht und natürlich was es mit diesem Buch auf sich hat“ erklärte Tino ihr in einem merkwürdigen Ton und sein Blick verriet ihr, dass es sich nicht um eine normales Sachbuch oder einen Roman handeln konnte. So hatte sie ihn noch nie gesehen, es musste ein wirklich Wichtiges und wertvolles Buch sein. Doch wenn es für ihn so wertvoll war, war es dann möglich, dass es auch für andere ein wichtiges Buch sein konnte? Wenn es so wichtig war, das sie wissen musste wo es steht und wie es aussieht, war es dann möglich, dass sie es irgendwann beschützen müsste? Oder beschütze das Buch etwas? In diesem Moment stellten sich ihr so viele Fragen im Bezug auf dieses Buch, doch sie wusste, dass sie sich bis zum Mittag gedulden musste um Antworten zu bekommen.

      Nur noch wenige Minuten dann sollte es soweit sein, dann würde sie endlich wissen was es mit dem Buch auf sich hat. Der Vormittag war sehr ruhig gewesen, lediglich eine Frau mit ihrem kleinen Mädchen und ein älterer Herr hatten die Buchhandlung betreten. Die Uhr tickte vor sich hin und schien sie zu verspotten, denn es wurde einfach nicht 13.00Uhr, dabei war sie doch so gespannt auf das Buch und auch Gordon wedelte aufgeregt mit dem Schwanz.

      Endlich! Punkt eins! Nachdem Tino das Schild mit der „geschlossen“ Seite nach außen gehängt hatte warf er Mila einen Blick zu und deutete ihr mit einem Kopfnicken mit in den Keller zu gehen. Die junge Frau lief hinter ihm die nur spärlich beleuchtete Wendeltreppe hinab. „Gordon! Komm endlich!“ rief sie ihrem Hund zu als dieser immer noch in seine Träume versunken unter dem Verkaufstisch lag. Der kleine Westie sprang mit einem Satz auf und stand plötzlich direkt neben ihr. Herr Gosetti machte das Kellerlicht an und Mila sah kleine Staubkörnchen in der Luft tanzen. Der ganze Keller roch nach Staub, Holz und Papier. Sie liefen um die Ecke in ein weiteres Zimmer und was sie da sah, ließ ihr den Atem stocken. Vor ihr erhoben sich riesige Regale mit Büchern und Pergamentrollen. Alles

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