Nostradamus - Prophet der Apokalypse. Jörg Dendl

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      Jörg Dendl

      Nostradamus - Prophet der Apokalypse

      Dieses eBook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Das Leben eines Propheten

       Prognosen

       Das Werk überdauert

       Fragen der Interpretation

       Vorausschau auf die Apokalypse

       Wann?

       Prophet der Endzeit

       Schluss

       Abkürzungen und Literatur

       Impressum

       Das Leben eines Propheten

      Als Michel Nostradamus lebte, befand sich Europa inmitten gewaltiger Umbrüche. 1492, elf Jahre vor der Geburt des Sehers von Salon, hatte Christoph Columbus die dem Festland des amerikanischen Kontinents vorgelagerten Inseln entdeckt. Das Mittelalter ging seinem Ende zu. Der geistige Umbruch bahnte sich an und erfolgte noch in der Jugendzeit des Nostradamus: Die Folgen von Martin Luthers Wirken sollten die europäische Staatenwelt in eine weitreichende Krise stürzen. Als Mann dieser Umbruchszeit war Nostradamus noch im Mittelalter verhaftet. Welchen Nutzen er aber aus seiner Bildung zog, weist in die Neuzeit. Als Pestarzt wandte er sich ab von der mit Aberglauben überfrachteten Medizin seiner Zeit und bemühte sich um die Herstellung eines wirksamen Medikaments. Das war die "moderne" Seite des Sehers. Sein mittelalterliches Wesen zeigte sich erst spät. Der gelehrte Mediziner wandte sich okkulten Praktiken zu, wurde zum Seher und Propheten. Dabei zeigt sich auch hier in seinem Wesen eine Zerrissenheit: seine mit magischen Künsten gewonnenen Erkenntnisse über die Zukunft versuchte er durch Berechnungen zu stützen. Er gibt in seinen Prophetien wiederholt Daten an, berechnet nach den Prinzipien der Astrologie, zu seiner Zeit eine Wissenschaft.

      Zum Leben des Nostradamus gibt es nur wenige erzählende Quellen, und diese sind nicht unbedingt verlässlich. Die Spuren, die er selbst in urkundlichen Zeugnissen hinterlassen hat, sind gering und geben nicht über sein ganzes Leben Auskunft. So stehen die Historiker vor dem Problem, aus den bruchstückhaften Überresten eines umtriebigen Lebens eine schlüssige Biographie zu erarbeiten, und es steht von vornherein fest, dass Lücken bleiben.

      Drei Berichte über sein Leben gibt es, auf die sich alle Biographen stützen. Dies ist zum einen die von seinem Bruder Jehan Nostredame verfasste Lebensbeschreibung, in seinem 1575 gedruckten Werk La Chronique de Provence. Les vies des Poètes Provencaux, dann die Biographie seines Freundes und SchülersJean-Aymé Chavigny, die unter dem Titel La Première Face du Ianus Francois im Jahr 1594 publiziert wurde, und die Darstellung, in der von César Nostredame, dem Sohn des Nostradamus, verfassten Histoire et chronique de Provence aus dem Jahr 1614.

      Michel Nostradamus war der Sohn des Kaufmannes Jacques Notredame und dessen Ehefrau Renée. Der Vater von Jacques war in der Mitte des 15. Jhd. vom Judentum abgefallen und hatte den katholischen Glauben angenommen. Der Familienname ‘Notredame’ rührt wohl von der Taufkirche des Vaters her. Jacques selbst war als Christ aufgewachsen und heiratete im Jahr 1495 die Tochter des Stadtkämmerers von St. Remy. Sie wurde die Mutter der sechs Kinder dieser Verbindung. Acht Jahre nach der Heirat wurde am 14. Dezember 1503 als erstes Kind der Sohn Michel geboren. Seine Geburtsstadt ist St. Remy en Provence.

      Die Jugendjahre des Sehers liegen im Dunkel. Es wird behauptet, er sei von seinen Großvätern in Mathematik und Astronomie unterrichtet worden, was aber nicht der Wahrheit entspricht. So war Jean de Nostredame, der Großvater väterlicherseits, schon 1484 gestorben. Die von Chavigny aufgestellte Behauptung, der Junge sei von seinem Urgroßvater mütterlicherseits in der 'Wissenschaft des Himmels' unterrichtet worden, ist ebenso kaum glaublich, da dieser kurz nach 1500 starb.

      So wird Nostradamus, wie auch andere Gelehrte seiner Zeit, zunächst die Lateinschule besucht haben. Hier erwarb er die absoluten Grundvoraussetzungen für seine späteren Studien, zunächst natürlich Lesen, Schreiben und Rechnen, aber auch die notwendigen Kenntnisse der lateinischen Sprache. Lateinkenntnisse waren im Universitätsbetrieb des 16. Jahrhunderts die grundlegende Voraussetzung für ein Studium. Vor dem Beginn spezieller Studien, wie bei Nostradamus dem Medizinstudium, stand aber zunächst das Studium der Septem Artes Liberales, der 'Sieben freien Künste'. Im 13. oder 14. Lebensjahr nahmen die jungen Studenten das Studium der Artes auf. Wenn dies auch bei Nostradamus der Fall war, so begann er im Jahr 1516/17 diese Studien. Sein Biograph Chavingy hält fest, der Seher sei deshalb nach Avignon gesandt worden.

      Nostradamus wird nun die einzelnen Stufen seiner Universitätsausbildung durchlaufen haben. Zunächst beschäftigte sich der Student mit dem Trivium, das aus den Fächern Grammatik und Dialektik bestand. Das dritte Fach, die Rhetorik, fiel im 16. Jahrhundert weg. Nach dem Erwerb des Titels eines Baccalaureus artium begann das Quadrivium. Hier wurden ursprünglich die höheren vier Artes gelehrt: Mathematik, Geometrie, Astronomie und Musica, was damals Harmonielehre und Akustik beinhaltete. Zum Anfang des 16. Jahrhunderts bestand diese aus dem Mittelalter herrührende Aufteilung der Fächer nur noch dem Namen nach. Gelehrt wurde vor allem die Naturphilosophie des Aristoteles und seine Metaphysik. Die Astronomie hatte ihren Stellenwert allerdings behalten, benötigte man sie doch für die Berechnung der beweglichen christlichen Feste, aber auch als Grundlage der für die Mediziner wichtigen Astrologie. Damit hatte jeder Student dieser Zeit eine solide astronomisch-astrologische Grundbildung.

      Es ist damit zu rechnen, dass Nostradamus sein Artes-Studium einige Zeit unterbrechen musste, denn im Jahr 1520 wurde die Universität von Avignon wegen der Pest für einige Zeit geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt konnte Nostradamus erst das Trivium abgeschlossen haben. Mit dem Ende seines Studiums kann frühestens 1523 oder 1525 gerechnet werden. Anzunehmen ist eher ein späterer Termin, verursacht durch die zeitweilige Schließung der Universität.

      Die Pest war in diesen Jahren nicht die einzige Plage in Südfrankreich. 1523 hatte es in Frankreich eine Missernte gegeben, die im ganzen Land zu Hungersnöten führte. Im folgenden Jahr besetzten kaiserliche Söldner die Provence. Schließlich brach 1525 wieder die Pest aus und erneut 1528. Nostradamus war also wiederholt mit dieser Geißel der Menschheit konfrontiert. Und so ist die Behauptung Chavignys, er habe schon zwischen seinem 22. und 26. Lebensjahr praktische Erfahrungen im Umgang mit der Pest gesammelt, nicht völlig ins Reich der Fabel zu verweisen. Von einem Studium der Medizin kann aber in dieser Zeit noch keine Rede sein. Nostradamus wird Mühe gehabt haben, in diesen wirren Jahren überhaupt sein

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