Der Auftrag. Ralf Wider

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Der Auftrag - Ralf Wider Ferry Blacks Abenteuer

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war von kränklich grauem Gras, in der Mitte jedoch mit Steinen gepflastert war. Im Zentrum des steingepflasterten Runds stand eine hohe Säule! Die Säule war grau und glatt, wie der steinerne Belag, auf dem sie stand. Aussen, um den Platz herum, standen Bäume. Da der Platz erhöht lag, konnte man von hier über die Wasserfläche bis zu dem Park sehen, in dem seine Tür stand. Ferdi kniff die Augen zusammen und suchte den Park ab, auf der Suche nach seiner Toilettentür, doch vergeblich. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können, doch er konnte sie nicht entdecken. Er hatte ein ungutes Gefühl dabei, doch er redete sich ein, dass sie sicher noch da war.

      "Die Tür ist noch da! Ich kann sie nur nicht sehen von hier...", sagte er laut zu sich selbst.

      "Das stimmt. Die Tür ist noch da." sagte eine tiefe Stimme hinter ihm.

      Ferdi erschreckte sich fast zu Tode. Er gab einen quietschenden Laut von sich, versuchte, sich umzudrehen und fiel dabei hin. Hinter ihm stand ein riesiger, schwarzer Riese und lächelte ihn an!

      Ferdi wusste, dass es schwarze Menschen gab, doch er hatte noch nie einen gesehen. Er versuchte, auf die Füsse zu kommen, um wegzulaufen, doch seine Beine wollten ihm nicht gehorchen und er fiel wieder auf seinen Hintern. Er strampelte mit den Beinen im Gras und versuchte nun, nach hinten wegzurutschen. Er konnte keinen Laut von sich geben, seine Kehle war wie zugeschnürt und er hatte furchtbar heiss in seinem Helm. Er hatte Angst!

      "Hallo Du.", sagte der schwarze Riese. "Ich heisse Pääriss… und wie heisst Du?"

      Pääriss? Diesen Namen hatte Ferdi noch nie gehört! Ein komischer Name. Ferdi versuchte, weiter wegzukriechen. Er konnte nicht sprechen, sein Mund war wie ausgetrocknet und zugeklebt.

      "Du brauchst keine Angst zu haben… Ich tue dir nichts! Ich bin ein Freund." Der schwarze Riese war stehengeblieben und versuchte nicht, näherzukommen. Das beruhigte Ferdi ein bisschen. Doch nur ein bisschen.

      "Verstehst du mich?", fragte der Riese weiter. "Ich glaube, du sprichst Deutsch... Habe ich das richtig verstanden? Oder irre ich mich?" Der Riese lächelte noch immer. "Woher kommst Du?" Er legte einen langen, schwarzen Finger auf seine Brust. "Ich komme aus Amerika."

      Ferdi hatte es aufgegeben, zurückzustrampeln. Die glatte Sohle der Pilotenschuhe fand keinen Halt in dem Gras. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte mit brüchiger, piepsiger Stimme: "Grüezi. Ich heisse Ferdinand. Ich bin aus der Schweiz..." Es klang irgendwie komisch und hohl, wie er das sagte, das musste am Helm liegen.

      "Hallo, Ferdinand.", sagte der Riese und sein Lächeln wurde noch breiter. "Es freut mich, dich kennenzulernen. Was machst du denn hier, so weit von zu Hause entfernt?"

      Ferdi zögerte einen Moment und dachte fest nach. Er hatte jetzt nicht mehr so viel Angst. "Ich darf nicht mit Fremden sprechen, hat meine Mama gesagt!", japste er schnell. "Ausserdem bin ich nicht weit weg von zu Hause, mein WC ist gleich da hinten!"

      "Da hat deine Mama Recht. Man soll nicht mit Fremden sprechen." Der Riese legte den Kopf leicht zur Seite und schaute Ferdi intensiv mit leicht zusammengekniffenen Augen an. Ferdi war das unangenehm. Pääriss' Augen waren sehr weiss, weil sein Gesicht sehr schwarz war. "Aber ich bin ja jetzt kein Fremder mehr für dich... Du weisst bereits, dass ich Pääriss heisse und aus den Vereinigten Staaten von Amerika komme... Kennst du die USA?", fragte er.

      "Ich weiss ganz viel über die USA!", behauptete Ferdi. "Dort haben sie das Space Shuttle gebaut und ich weiss alles über das Space Shuttle und dort essen sie jeden Tag Hamburger! Ich darf manchmal auch Hamburger essen, wenn wir ins Cindy's gehen!" Er unternahm einen neuen Versuch, auf die Beine zu kommen, und diesmal gelang es. Pääriss streckte ihm die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen, und Ferdi nahm sie zögernd an. Eigentlich hasste er Händeschütteln. Die meisten Erwachsenen drückten immer so fest zu, so dass ihm die Hand weh tat. Doch der schwarze Riese nahm seine kleine Hand sehr behutsam in seine riesige schwarze Riesenpranke. Er hielt Ferdis Hand einen Moment lang fest und schaute ihm dabei in die Augen. Er drückte, aber nicht so, dass es weh tat. Es war… angenehm.

      "Hallo, Ferdinand. Es freut mich, dass wir jetzt Freunde sind", sagte er und lächelte wieder sein Riesenlächeln.

      "Eigentlich nennt mich niemand Ferdinand. Nur Ferdi. Ferdinand sagt nur meine Mama, wenn ich mein Zimmer nicht aufräumen will… Oder meine Schwester, wenn sie sauer auf mich ist!", gab Ferdi zu.

      "Mit Namen hat man es nicht immer leicht…", meinte der Riese. "Mein Name wird wie Paris, die Hauptstadt von Frankreich, geschrieben. Darüber müssen die Leute häufig lachen, weil ich doch gar nicht wie ein Franzose aussehe! Auf englisch wird er "Pääriss" ausgesprochen, auf französisch jedoch wie "Pari"… Du siehst, ich kenne auch einige Formen meines Namens…"

      Ferdi fand das interessant. Doch etwas anderes beschäftigte ihn. Ein schüchternes Lächeln hatte sich auf sein Gesicht geschlichen. "Bist du ein echter Riese?", fragte er unvermittelt.

      Der schwarze Riese mit dem komischen Namen lachte laut auf. Dann wurde er wieder ernst, bückte sich zu Ferdi hinunter und sagte leise: "Nein. Ich bin kein echter Riese. Ich bin nur gross. Vielleicht wirst du auch einmal so gross wie ich, wenn du erwachsen bist. Wie alt bist du denn?" Ferdi hatte einen heissen Kopf bekommen. Er hatte sich getäuscht und das war ihm peinlich.

      "Ich bin schon zehn… und fast erwachsen!", maunzte er.

      "Ja, das kann ich sehen, dass du schon fast erwachsen bist… Willst du den Helm nicht absetzen?", schmunzelte Paris.

      Ferdi zögerte einen Moment, dann hob er die Hände an die Unterkante des Helms und schob ihn über den Kopf. Er überlegte einen Moment, dann legte er ihn ins Gras. Die frische Luft tat seinem glühenden Kopf gut.

      "Wollen wir uns ins Gras setzen?", fragte der Riese, der kein echter Riese war. "Ich würde gerne ein bisschen mit dir plaudern."

      Sie setzten sich, und Ferdi musterte ihn von oben bis unten. "Du hast die gleiche Uniform an wie ich!" stellte er mit einer gewissen Verwunderung fest. "Aber du hast Streifen auf den Schultern!", fiel ihm weiter auf. "Die sind schön. Solche möchte ich auch! Bist du ein Oberst?" Er war stolz, dass ihm der militärische Rang mit den drei dicken Streifen eingefallen war. Obwohl Paris vier dicke Streifen hatte.

      Dieser lächelte und schien einen Moment lang zu überlegen. "Nein, ich bin eigentlich eher so etwas wie ein General", sagte er. "Aber bei uns sagt man "Commander" dazu, oder Kommandeur, in Deutsch."

      "Oh!", entwischte es Ferdi. Ein General! Dann überlegte er einen Moment. "Aber einen General gibt es nur, wenn Krieg ist! Ausserdem hat ein General Sterne auf der Schulter!" Das war so in der Schweiz, das stand so in seinem Militärbüchlein. Paris schien wieder zu überlegen. Seine Stirn war gerunzelt.

      "Da hast du wohl Recht, Ferdi… Du bist ganz schön klug für dein Alter! Aber bei uns ist es ein bisschen anders..." Er stockte einen Moment. "Sag mal, weisst du eigentlich, wo du hier bist?" Er schien nicht darauf eingehen zu wollen, warum er keine Sterne auf der Schulter hatte. Vielleicht war er doch kein General.

      "Äh…", begann Ferdi, "also ich denke, ich bin auf einem fremden Planeten… Oder so…" er brach ab. "Ich bin mit meinem Raumschiff hierhergeflogen. Es steht da hinten bei den Bäumen…" Er zeigte mit der Hand irgendwo hinter sich und wurde etwas kleinlauter. "Aber ich weiss nicht, wie das hier heisst."

      Sein Gegenüber schien nicht überrascht zu sein, dass Ferdi ein Raumschiff hatte.

      "Soso.", sagte der General, der vielleicht gar kein General war. "Und dein Raumschiff… das ist also eine Toilette? Stimmt das?", fragte er.

      "Ja,

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