Das Domino-Prinzip. Stefan Frädrich

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Das Domino-Prinzip - Stefan Frädrich

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und das Ganze in Angriff nehmen. Annika hingegen kann weder ihre Kreditkarte reparieren noch den Beinahe-Unfall ungeschehen machen. Genauso wenig kann sie das Flugzeug herbeizaubern. Besser also, sie steuert ihre Videokamera darauf, dass alles am Ende gut ausgegangen ist — das ist toll! Und genau so macht das Susanne. Sie fragt sich stets: Was ist das Gute an meiner Situation? Wofür kann es nützlich sein? Auch Sie können sich das immer wieder fragen!

      Übrigens hilft auch der Rückblick dabei, diesen Stein zu legen: Vielleicht haben Sie auch Situationen erlebt, die Sie im Nachhinein anders beurteilen — selbst ein Unglück war möglicherweise Ausgangspunkt positiver Entwicklungen. Damals haben Sie vielleicht erst mal eine Weile gelitten, bis die guten Gründe offenbar wurden. Leider umsonst — verändern konnten Sie sowieso nichts mehr!

      Benutzen Sie deshalb Ihre innere Videokamera bereits heute ganz bewusst: Was ist hier und jetzt gut? Wo ist das Schöne? Wobei kann es hilfreich sein? Wie nutzt Ihnen das Problem? Mit unserem Bewusstsein haben wir somit ein ideales Instrument, das Leben so wahrzunehmen, wie es uns am besten hilft.

      Das Domino-Prinzip:

      Durch die richtige Haltung wird das Leben schön!

      Jeden Tag passieren gute und schlechte Dinge. Manche davon können wir ändern, andere nicht. Doch wozu unter Unveränderbarem leiden? Wenn wir keine Wahl mehr haben, die Dinge zu ändern, haben wir immer noch die Wahl, die Dinge so zu betrachten, wie sie für unser weiteres Spiel am nützlichsten sind. Und das ist Ihr Erfolg durch diesen Domino-Stein: Er schenkt Ihnen eine wichtige Lebensqualifikation, die Ihnen zu mehr Glück und Ausgeglichenheit verhilft. Sie erkennen, dass Sie selbst entscheiden, wie Sie sich fühlen — und bekommen dadurch Ihr Leben in die Hand. Und wer sich auf das Gute konzentriert statt auf das Schlechte, hat weniger Stress und lebt insgesamt sogar gesünder!

      Petra (47) liebt Schokolade, denn die setzt schließlich Glückshormone frei. Das bisschen Übergewicht stört Petra kaum. „Man gönnt sich ja sonst nichts!“, denkt sie – und hat ihre Waage vorsorglich in den Keller verbannt.

      Hans (67) spielt regelmäßig Lotto. Wenn er gewinnt, will er noch mal so richtig durchstarten. Bis dahin allerdings trifft er sich täglich mit seinen Kumpels in der Kneipe. Beim Biertrinken kann er den Tod seiner Frau eine Weile vergessen.

      Felix (26) kann sich schon wieder nicht dazu aufraffen, für seine Prüfungen zu lernen, seit er einmal während des Examens einen Blackout hatte. Lieber schaut er sich heute noch einen Film auf DVD an und surft im Internet. Dabei liegt er schon vier Semester über der Regelstudienzeit.

      Anna (18) hasst ihren Azubi-Job zwar, ist aber froh, überhaupt eine Lehrstelle zu haben. „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach!“ sagen ihre Eltern. Und die Fachhochschulreife kann sie nach dem Ende ihrer Lehrzeit immer noch nachholen.

      So weit, so normal? Oder sollte Petra nicht doch lieber abnehmen, Hans sich eine neue Partnerin suchen, Felix seinen Allerwertesten an den Schreibtisch bewegen und Anna gleich wieder zur Schule gehen? Ja, eigentlich sollten sie. Eigentlich.

      Achtung, Stolperstein:

      Wenn Gefühle auf Autopilot schalten

      Wie geht es Ihnen? Ich meine, wie geht es Ihnen die meiste Zeit? Sagen wir mal, ich würde Sie stündlich am Ärmel zupfen und nach Ihrem Befinden fragen — was würden Sie antworten? „Gut“? „Ging schon besser“? Oder: „Muss!“? Sie merken, ich meine die Frage nicht als Floskel. Und das hat einen Grund: Wie es uns geht, bestimmt nämlich größtenteils, was wir tagtäglich tun! Warum? Weil wir kaum etwas „einfach so“ tun. Stattdessen ist mit vielen Handlungen ein mehr oder weniger bewusstes Motiv verknüpft: der Wunsch, es möge uns danach besser gehen als vorher.

      Wir lassen äußeren Druck oft bis zur Unerträglichkeit wachsen

      Ein Beispiel: Warum ärgern wir uns manchmal, wenn morgens der Wecker klingelt? Weil es im Bett so schön gemütlich ist — ein gutes Gefühl. Jetzt schon aufstehen? Brrrr! Was also tun? Das Aufstehen verzögern und den Alarm um zehn Minuten nach hinten verschieben — Problem erst mal gelöst. Beim nächsten Klingeln ist es zwar immer noch gemütlich im Bett, doch je länger wir nun warten, desto stärker verändert sich unsere Betrachtungsweise: Wenn wir immer noch nicht aufstehen, schaffen wir nicht, was wir uns vorgenommen haben — die Kinder versorgen, zur Arbeit gehen, den Haushalt machen. Das wäre schlecht. Das Gefühl, ein Problem zu bekommen, besiegt beim Wettkampf unserer Gefühle das Wohlgefühl im Bett. Also: Raus aus den Federn und rein in den Tag!

      Sie merken, worauf ich hinaus will: Unsere Gefühle steuern unsere Handlungen. Und wir versuchen dabei stets, gute Gefühle zu erleben und schlechte zu vermeiden. Weg vom Schmerz, hin zur Lust. Wie ein Autopilot im Kopf.

      Vielleicht sollten wir unsere Gefühle also genauer betrachten — schließlich werden sie Gedanken und führen somit zu unseren Handlungen! Auch wenn wir die Folgen unserer Handlungen später viel lieber „Schicksal“ nennen, ob aus Bequemlichkeit oder weil wir nicht genau hinsehen wollen.

      Gute Gefühle, schlechte Gefühle

      Doch welche Gefühle gibt es überhaupt? Gestatten Sie mir eine ganz einfache Einteilung unserer Gefühle in vier Kategorien, und zwar in gute und schlechte Gefühle sowie kurzfristige und langfristige Gefühle. Vier Kombinationen sind möglich: kurzfristige gute Gefühle, langfristige gute Gefühle, kurzfristige schlechte Gefühle und langfristige schlechte Gefühle.

      Betrachten wir zunächst einmal die guten Gefühle. Die kurzfristigen guten Gefühle kennen wir als Lust, Überraschung, Spaß, Rausch oder Genuss. So genießt Petra ihre Schokolade, Hans sein Bier und Felix seinen Film auf DVD. Keine Frage: Lauter gute Gefühle und somit lauter gute Motive — jedoch wirken sie leider nur kurzfristig! Denn nach einem kurzen, manchmal nur Sekunden andauernden angenehmen Kick hören die guten Gefühle wieder auf — und verlangen erneut nach einem Kick. Im Unterschied zu den langfristigen guten Gefühlen: Die nämlich kennen wir etwa als Glück, Zufriedenheit, Stolz, Mut, Ausgeglichenheit, Gesundheit, Selbstsicherheit oder Geborgenheit. Langfristig gute Gefühle dauern zeitlich auch dann noch an, wenn ein Kick längst vorbei ist. Ja, eigentlich braucht man unter dem Einfluss vieler langfristig guter Gefühle gar nicht so viele Kicks! Leider lassen die Menschen in unseren Beispielen hier nur wenig Positives erwarten: Ob Petra ihre Pfunde wirklich so akzeptiert? Ob Hans sich nicht in Wirklichkeit nach Liebe und Geborgenheit sehnt statt nach einer Lottomillion? Oder ob sich Felix nicht die nötige Selbstsicherheit für seine Prüfungen wünscht?

      Kurzfristiges Glück kann langfristig unglücklich machen

      Nun zu den schlechten Gefühlen. Kurzfristig schlechte Gefühle kennen wir als Schmerz, Streit, Furcht, Stress oder Wut. Auch sie dauern oft nur Sekunden. Und langfristig schlechte Gefühle kennen wir als Frust, Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Langeweile, Mutlosigkeit, Trauer oder allgemeines „Unglücklichsein“ — sie können eine gefühlte Ewigkeit dauern.

      Und woher kommen diese langfristig schlechten Gefühle? Oft sind sie Folge unseres kurzfristigen Verhaltens, das manche gefühlten Unannehmlichkeiten „erst mal“ vermeidet! Was leider die Entstehung langfristiger Probleme begünstigt: So vermeidet es Felix etwa zu lernen, sich seiner Prüfungsangst zu stellen und sich somit Erfolg, Stolz und Zufriedenheit zu verschaffen — stattdessen verschafft er sich kurzfristig mit angenehmen Kicks nur vermeintlich gute Gefühle und schiebt dabei das „Problem Prüfung“ in die Zukunft. Klar, dass ihn das chronisch unzufrieden macht und sein Selbstvertrauen weiter untergräbt.

      Und Anna? Sie fürchtet den kurzfristigen Stress, sich für die Schule zu entscheiden, mit all den kurzfristigen Problemen, die sie dadurch erstmal hätte: Kündigung,

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