Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis страница 23
„Ich habe keine andere Wahl, Peter“, sagte ich entschlossen, „ich muss es tun.“
Peter schwieg, denn er hatte alles gesagt, was er sagen konnte. Für mich war es an der Zeit, meinen Plan und eigentlich meine einzige Hoffnung zu realisieren, denn so unrecht hatte Peter nicht- Larvaster war sehr mächtig. Ich glaubte dies auch, aber ich steckte jeden Hoffnungsschimmer in das Buch des Professors.
„Sag mal, wo ist eigentlich dieses Buch vom Professor?“ fragte ich Peter.
„Die Einordnung der Geisterklassen und wie diese zu bekämpfen sind“, korrigierte mich Peter.
„Ja, genau das!“ rief ich.
„Ich weiß nicht“, teilte Peter mit, „ich habe keine Erinnerung daran, wo es sein könnte.“
„Aber du warst doch die ganze Zeit hier drinnen seitdem dich der Professor hier reingezaubert hat, oder nicht?“ wollte ich wissen.
„Ja, schon“, Peter machte eine kleine Pause, ehe er seine Antwort fortsetzte, „ich hatte halt Probleme.“
Ich schaute ihn nur fragend an, da ich gar nichts mehr verstand.
„Ich stand nicht die ganze Zeit an diesem Fleck, am Ende dieser Welt, direkt am Spiegel“, führte Peter weiter aus, „ich musste mich schützen, denn hier gibt es noch weitere Geschöpfe, die nichts Gutes von mir wollen.“
„Das tut mir leid für dich“, sagte ich, „aber kann dir das Buch nicht auch helfen?“
„Ja, sicher und dennoch weiß ich nicht, wo es sich befindet“, antwortete Peter.
Es ärgerte mich, denn irgendwie schien nichts hinzuhauen, was ich anpackte.
„Aber ich brauche es!“ rief ich wütend und vergaß dabei, dass ich mitten in der Nacht nicht so laut sein sollte.
„Hey, du weckst noch deine Eltern“, flüsterte Peter, um zu demonstrieren, dass ich leise sein soll, „und dann wäre alles umsonst.“
Er konnte meine Wut trotzdem nicht bändigen. Ich war so sauer, sauer auf diesen blöden Poltergeist, sauer auf meine Neugier und sauer darauf, dass ich diese doofe Kiste überhaupt geöffnet hatte. Ich trat vor lauter Wut gegen sie, um mich abzureagieren. Sie bewegte sich etwas und offenbarte, was ich mir die ganze Zeit gewünscht hatte: Das Buch!
„Es lag die ganze Zeit unter der Truhe“, stellte ich voller Begeisterung fest, „wer hätte das gedacht?“
„Ich nicht“, machte Peter deutlich, der mindestens genauso freudig über meinen Fund war.
Ich schlug es schnell auf, um nach etwas zu suchen, was mir beim Kampf gegen Larvaster helfen könnte, aber ich stellte fest, dass die Seite leer war. Ich blätterte weiter und wieder zurück, aber jede einzelne Seite war ohne eine einzige Notiz. Zudem sah es nicht danach aus, als hätte jemand Seiten entfernt.
„Oh nein“, jammerte ich und schaute zu Peter rüber.
„Was ist los?“ wollte Peter wissen.
„Da steht nichts drin“, antwortete ich ihm.
Ich setzte mich auf den Boden, denn jetzt fühlte ich mich vom Schicksal verschleudert. Ich schloss das Buch und legte es auf den Boden.
„Es hat kein Zweck“, sagte ich verzweifelt, „Larvaster wird kommen und ich kann nichts dagegen tun.“
Plötzlich schlug sich das Buch wie von Magie wieder auf und ein Leuchten entsprang aus der Mitte. Ich schreckte ein wenig zurück, da ich nicht wusste, wie ich diese Situation einschätzen sollte. Selbst Peter verschwand hinter dem Spiegel. Aus dem Licht erschien ein Kopf, der zu einem alten Mann wurde.
„Professor Lux?“ fragte Peter.
„Ja, zumindest das, was von mir übrig geblieben ist“, antwortete er mit freudiger Stimme.
Ich saß noch immer wie angewurzelt da. Der Professor bestand nur aus seinem Kopf und der sah aus wie ein Geist. Er war erst der zweite Geist meines Lebens und ich spürte, dass ich eigentlich noch nichts verstanden hatte und mich alles überraschte. Wie sollten demzufolge meine Mom und mein Paps das erst einordnen können?
Wahrscheinlich gar nicht.
„Oh, ein junger Mann“, sprach der Professor mit noch freundlicherer Stimme, „wer bist du denn?“
„Äh“, stammelte ich, „i-ich b-bin Tjalf.“
„Angenehm“, entgegnete der Professor, „ich bin Professor Ludwig Lux, ich würde dir ja gerne die Hand geben, aber wie du sicher festgestellt hast, bestehe ich nur aus einem Kopf.“
„Ja, das habe ich“, sagte ich.
Ich war noch immer perplex, aber das gab sich.
„Nun gut“, sprach Professor Lux, „jetzt bin ich wieder da.“
„Aber Professor“, äußerte Peter auf einmal, „wie kommen sie in das Buch hinein?“
„Nun ja“, antwortete der Professor, „ich habe mithilfe dieses Buches einen alten Geisterzauber ausgesprochen, der mich an dieses Werk bindet. Für Menschen unsichtbar, kann es demzufolge nicht für böse Zwecke missbraucht werden. Es kann nicht durch Geister geöffnet werden und nur durch einen Lacin geöffnet werden.“
In diesem Moment veränderte sich der Gesichtsausdruck des Professors.
„Du, lieber Tjalf, musst ein Lacin sein“, stellte er fest und machte einen Freudensprung mit seinem Kopf, was im Übrigen sehr lustig aussah, „das ist wunderbar.“
„Was soll mir das denn bringen?“ fragte ich mit wütender Stimme, „wenn ich so ein Falin…“
„Es heißt Lacin“, verbesserte Peter mich.
Ja, Lacin. Dann bin ich halt ein Lacin, aber was nützt es mir, wenn es mir nicht einmal gelingt, diesen Larvaster aufzuhalten.“
Der Professor zuckte zusammen und er bekam eine für ihn ungewöhnlich besorgniserregende Miene.
„Der Poltergeist existiert noch?“ fragte er zögerlich.
„Ja“, bestätigten Peter und ich zeitgleich.
„Das ist ziemlich blöd“, sagte der Professor, „ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass er weg ist oder bereits von jemandem erledigt, wenn ihr versteht.“
„Ist er aber nicht“, machte Peter nochmals deutlich.
Der Professor schaute sich um, als könnte der Poltergeist jeden Moment aus irgendeiner Ecke kommen.
„Er ist nicht hier“, sagte ich, „aber er wird bald kommen.“
„Dann müssen wir gehen“, schlug Professor Lux.
„Das ist nicht möglich“, teilte