Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis

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Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis

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Er sank zu Boden und bewegte sich nicht mehr.

      „Malit?“ fragte ich und näherte mich.

      Er reagierte nicht. Blut quoll aus seinem Hinterkopf. Ich merkte, dass ich Malit besiegt hatte. Es erschlich mich ein Gefühl von Stolz und mit einem viel größeren Anteil von Scham.

      „Tjalf?“ fragte hinter mir eine Stimme, die ich beim Umdrehen als Hannas identifizierte.

      „Ja?“ fragte ich, „war das Malit?“

      Ich war so unsicher, denn er wurde als so mächtig beschrieben und war im Enddefekt leicht niederzustrecken. Möglicherweise hatten sich meine Kräfte vervielfacht und daher war ich stärker.

      „Wo ist eigentlich Peter?“ wollte ich wissen und schaute mir Malit genauer an.

      Das Amulett hatte aufgehört zu leichten. Ich riss es ihm vom Hals und packte es in meine Tasche.

      „Sicherheitshalber“, sagte ich, „bevor er zurückkommt.“

      Von einem auf den anderen Moment erlitt ich einen Schwächeanfall. Wider wurden mir meine Kräfte total entzogen, als würde jemand es abschalten, wie bei einem Lichtschalter.

      Ich sank zu Boden und merkte, wie mir schwarz vor Augen wurde. Ich konnte erkennen, dass Hanna auf mich zukam. Dann war ich weg.

      Der Verrat

      Erneut wachte ich in einer Zelle auf. Allerdings lag nicht Hanna, sondern Peter neben mir. Der Unterschied zu vorher war, dass ich kaum aufstehen konnte, denn ich fühlte mich sehr schwach. Ich hatte nicht einmal die Kraft, um mich zu Peter zu bewegen, nicht einmal robben war möglich.

      „Peter?“ fragte ich mit erschöpfter Stimme.

      Peter aber lag einfach nur da. Es war keine Bewegung zu vernehmen. Ich machte mir Sorgen. Nicht nur, dass ich mich auf dem Boden befand, in sehr geschwächter Form, mein Freund war ebenfalls nicht bei Bewusstsein. Und was war eigentlich mit Hanna? Es klopfte an den Gitterstäben. Ich musste meinen Kopf drehen, was sehr anstrengend war, um zu sehen, wer oder was da war. Was ich zu sehen bekam, ließ mich stark wundern.

      „Malit?“ fragte ich ungläubig.

      „Wie ich sehe, wundert es dich“, sagte Malit.

      Ich war platt! Nicht nur körperlich, sondern einfach, weil dieser Kerl noch stand. Wie konnte das sein?

      „Ich werde es dir verraten“, gab Malit preis, „ich habe einen Doppelgängerzauber benutzt, sodass es eine exakte Kopie von mir gibt. Einfach, um herauszufinden, wie stark du bist.“

      Ein Doppelgänger? Nur um zu erfahren, wie stark ich bin? Und ich bin darauf reingefallen. Ich kam mir so schlecht vor.

      „Was ist mit Peter?“ fragte ich.

      „Ihm geht es den Umständen entsprechend“, antwortete Malit, „aber wenn er erwacht, wird sein Zustand besser sein.“

      Irgendwas war merkwürdig an dieser Antwort, denn ich spürte, dass was nicht stimmte. Warum sollte er sich auf einmal besser fühlen als vorher?

      „Was hast du vor?“ wollte ich wissen.

      „Das werde ich dir nicht sagen“, antwortete er und drehte sich um, „ich muss nun verschwinden. Ich werde mich zu einem späteren Zeitpunkt um dich kümmern.“

      „Es wird dir nicht gelingen, ganz gleich, was du planst“, rief ich und ich hatte keine Ahnung, was sein Plan gewesen sein konnte, „und wo ist Hanna?“

      „Die ist in Sicherheit“, verriet er und verließ den Gang.

      Nun war ich in der Falle. In einem unterirdischen Gefängnis irgendwo im Nirgendwo. Ich werde es wohl nicht mehr schaffen, rechtzeitig zu Hause zu sein und Maria wird es merken und dann werden meine Eltern sie feuern und nach mir suchen lassen.

      „Scheiße!“ rutschte es mir heraus.

      Ich fühlte mich dermaßen mies, sodass ich zu dem Zeitpunkt glaubte, ich käme da nicht wieder raus. Plötzlich bemerkte ich Bewegung von Peter.

      „Peter?“ rief ich zu ihm rüber.

      Er drehte sich zu mir um und schaute mich fragend an: „Was… wer…bist du?“

      „Wie meinst du das, wer bin ich?“ wollte ich wissen und es verwirrte mich.

      „Ich kenne dich nicht“, antwortete er, „also frage ich nach deinem Namen.“

      „Ich bin Tjalf“, sagte ich, „und dein bester Freund.“

      „Das kann jeder erzählen“, erwiderte er, „ich weiß nicht, wer du bist.“

      „Und du wunderst dich jetzt nicht, was wir hier machen?“ fragte ich ihn, denn ich konnte es immer noch nicht glauben, was gerade geschehen war.

      Peter guckte sich um und fing an zu grinsen; „Du hast mich eingesperrt.“

      „Ich?!“ rief ich voller Entsetzen.

      „Ja, du“, wiederholte er seine Behauptung.

      „Wie soll ich das gemacht haben?“ wollte ich wissen und meine Empörung konnte ich kaum verbergen, „Mensch Peter, komm‘ zur Besinnung.“

      „Ist gut, Peter“, sprach eine Stimme und ich erkannte, dass Hanna vor dem Gefängnis stand.

      „Hanna?!“ fragte ich und meine Verwirrung war komplett, „was machst du da?“

      „Sie arbeitet für mich“, verriet Malit, der plötzlich wiederaufgetaucht war.

      „Du arbeitest für ihn?“ fragte ich geschockt, „wie konntest du nur?“

      Das Hanna die gesamte Zeit über Gedächtnislücken hatte, fiel Peter und mir ebenso auf. Ich hatte so ein Mitleid mit ihr und am Ende sollte Peters intuitive Skepsis Hanna gegenüber stimmen!

      Hanna antwortete nicht. Sie schaute nur beschämt drein. Dann machte sie die Zellentür auf, damit Peter rausschweben konnte. Ich hätte nicht mal die Chance nutzen können, da meine Kraftlosigkeit zu stark war, sodass es mir noch immer nicht gelang aufzustehen.

      „Peter, höre, du machst einen Fehler“, flehte ich meinen Freund an, „geh‘ nicht mit, bitte.“

      Aber Peter ging weiter ohne sich einmal umzudrehen. Er hatte eine Gehirnwäsche und dieser Malit hatte ihm das angetan.

      „Hanna, es ist alles deine Schuld“, warf ich ihr vor.

      Malit lachte: „Wie süße, regt sich der kleine Junge auf. Da dachte er, er habe eine Chance gegen mich.“

      Hanna wandte sich ebenfalls von mir ab.

      „Falls es dich interessiert“, teilte er mir mit, „sie ist einen Handel eingegangen. Ihre Freiheit für dich.“

      Ich explodierte innerlich. Dieses verlogene kleine Geistermädchen. Nie wieder falle ich darauf rein!

      „Hanna,

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