Caroline. Christy Henry

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Caroline - Christy Henry

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Flug aufgerufen. Eilig packte sie ihre Sachen zusammen und suchte ihr Abfluggate. Die letzten Kontrollen zogen sich in die Länge. Doch endlich durfte Caroline ihren Platz am Fenster einnehmen. Gebannt verfolgte sie die Startvorbereitungen. Ihr erster Flug. Sie war nicht wirklich nervös oder aufgeregt. Sie war nur neugierig. Wie es wohl war, in so einer großen Blechtrommel durch die Luft zu fliegen?

      Beim Start wurde ihr Körper gegen den Sitz gepresst. Sie genoss den Adrenalinstoß durch die Beschleunigung. Es war toll. Wie durch einen Zauber wurden die Häuser, Gebäude, Bäume und Straßen immer kleiner, bis sie schließlich von den Wolken verdeckt wurden. Über ihr zeigte sich ein prachtvoller Himmel mit einem grandiosen Sonnenaufgang. Blau-, Lila-, Rot-, Gelb- und Rosatöne schillerten über den Horizont. Und Caroline hätte fast drauf wetten können, dass sie am Rand sogar verschiedene grüne Schlieren aufblitzen sah. Gebannt betrachtete sie das Farbenspiel. Die Stewardess unterbrach ihre verträumte Betrachtungen, als sie Caroline freundlich, aber bestimmt ihr Frühstück auf einem winzigen Tablett entgegenstreckte.

      Den Rest des Fluges verbrachte Caroline mit dem Betrachten des Himmels und der Wolken unter ihr, Lesen und Dösen. Um wirklich schlafen zu können, war es in dem engen Sitz einfach zu unbequem.

      Als das Signal aufleuchtete, dass man sich im Landeanflug befand, legte Caroline ein Lesezeichen in das Buch und verstaute es in ihrer Tasche. Das Buch hatte ihre Mutter ihr kurz vor dem Abflug, als kleine Weglektüre, geschenkt. Die Geschichte eines ihrer Vorfahren. Als Caroline gefragt hatte, hatte ihre Mutter nur gelacht und gemeint, sie würde schon von selber darauf kommen.

      Während Caroline sich reckte, um ihre Glieder zu entknoten, dachte sie plötzlich an Mike. Sie hatten sich ganz nett unterhalten. Und dann dieser seltsame, überstürzte Abgang. Irgendwie beunruhigte die ganze Sache Caroline, obwohl sie nicht wusste, wieso. Schließlich hatte sie sich ja nur ein paar Minuten mit Mike unterhalten. Entschlossen schob sie den Gedanken beiseite und blickte aus dem Fenster. Die Welt kam bereits deutlich sichtbar näher.

      Nach der Landung dauerte es noch eine ganze Weile, bis Caroline ihr Gepäck erhielt und in Richtung Ausgang gehen konnte. Plötzlich war sie doch nervös. Sie hatte keine Ahnung, wie sie in diesem riesigen Flughafen jemanden finden könnte. Ihr fiel ein, dass sie nicht einmal einen Namen wusste. Sie musste sich darauf verlassen, dass man sie fand.

      Der Flughafen wimmelte nur so von Passagieren und Besuchern. Caroline schlängelte sich durch den Ausgangsbereich des Zolls und blieb nach ein paar Metern an einem halbwegs leeren Fleck stehen. Als sie aufblickte, sah sie ein Schild mit ihrem Namen.

      „Hallo, sind Sie Caroline del Montelaro? Willkommen.“ Caroline streckte dem Mann ihre Hand hin. Klar, er war ein Familienmitglied und hatte sie wohl direkt als Geweihte erkannt. Vermutlich schon, als sie sich noch beim Zoll befunden hatte. Das Schild diente nur als Alibi.

      Neugierig schaute sich Caroline den Mann genauer an. Seine Haare waren hell und lang. Die blauen Augen blitzten fröhlich, als er sie anschaute. Er hatte eine Figur, die große Kraft und hartes Training bezeugten. Und irgendwas an ihm kam Caroline vage bekannt vor. Er schien ca. 40 Jahre alt zu sein, obwohl Caroline sicher war, dass er um einiges älter war. Und noch etwas konnte sie erkennen: Ihn umgab eine schwache grüne Aura. Sie legte sich wie ein Schleier um ihn. Verwirrt betrachtete Caroline die sich ändernden Farbnuancen, die sich ständig in Variationen zu wiederholen schienen. Ein Räuspern holte sie aus ihren Betrachtungen. Er lächelte mild.

      „War wohl ein langer Flug?“

      Caroline nickte. Sie versuchte noch einmal, den grünlichen Schleier auszumachen. Doch vergebens. Aber Caroline war sich nun sicher: Vor ihr stand ein Silubra. Jemand aus ihrer Sippe.

      Caroline hatte soeben flüchtig die Aura dieses Mannes gesehen. Wenn sie ihre Fähigkeiten im Griff hatte, würde sie andere Geweihte in einem gewissen Umkreis sofort erkennen, auch ohne sich darauf konzentrieren zu müssen. Müde schüttelte sie den Kopf und versuchte sich zu sammeln.

      „Hi, ja, ich bin Caroline. Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Der Mann strahlte über das ganze Gesicht.

      „Dachte ich mir schon. Du bist nicht zu übersehen. Mein Name ist übrigens Greg.“

      Dann schnappte er sich den größten von Carolines Koffern und zog ihn in Richtung Ausgang. Verwirrt folgte ihm Caroline. Als sie ihn eingeholt hatte, sprach er weiter.

      „Die anderen sind auch schon da. Wir können also gleich los.“

      Caroline starrte Greg nach.

      „Ich bin also nicht die Einzige?“

      Er lachte auf.

      „Nein. Dieses Mal sind wir echt gesegnet. Wir haben gleich drei Neulinge zu unterweisen. Das wird spaßig. So viele sind es selten in einem Jahrgang. Ich bin gespannt, was ihr so auf dem Kasten habt.“

      Neugierig musterte Greg sie von der Seite, als wolle er abschätzen, wie groß ihre Fähigkeiten wohl waren.

      Vor dem Fahrzeug, das Greg ansteuerte, standen bereits zwei Teenager, die ungefähr in Carolines Alter waren. Der Junge schien ein wenig älter als das Mädchen und seine Klamotten wirkten verschlissen.

      „Hallo, mein Name ist Boris Jatschecz“, begrüßte er Caroline mit einem starken osteuropäischen Akzent.

      „Und das ist Amanda King.“

      Amanda reichte Caroline ihr schmale Hand und flüsterte ein zaghaftes „Buenos días“. Alles an ihr wirkte schmal und zart. Ihr schwarzes, hüftlanges Haar und die dunklen Augen betonten ihre südländische Herkunft.

      Caroline stellte sich vor und gab beiden die Hand, während Greg ihr Gepäck verstaute. Mit einer wedelnden Armbewegung scheuchte er die drei schließlich in sein Fahrzeug.

      „Wir wollen doch heute noch ankommen, oder? Also nichts wie los.“

      Caroline, Amanda und Boris schwangen sich in den Van. Da alle drei schon seit langer Zeit unterwegs waren, wurde während der Fahrt wenig gesprochen. Caroline war vom frühen Aufstehen und dem langen Flug völlig erschlagen und froh, keine Konversation betreiben zu müssen. Den anderen schien es ebenso zu gehen.

      Sie fuhren eine ganze Weile und Caroline war wohl eingenickt. Sie schreckte hoch, weil Boris sie anstupste.

      „Das hier musst du dir anschauen Caroline.“

      Verschlafen rieb Caroline sich die Augen, als sie gerade das schwere schmiedeeiserne Tor passierten. Sie fuhren einen langen geschwungenen Weg entlang, der den Hügel hinauf auf ein gigantisches Gebäude zu führte. Rechts und links konnte Caroline Rasenflächen sehen, die von hohen Hecken umfasst wurden. Blumenbeete zogen sich am Wegesrand entlang und blühten in sämtlichen Regenbogenfarben. Der helle Kies knirschte unter dem Gewicht des Wagens. Als Caroline zurückblickte, konnte sie sehen, dass sich das schwere Tor wie von Geisterhand wieder schloss. Am Horizont zogen schwere Gewitterwolken auf.

      Am Ende des Weges befand sich ein Wendehammer direkt vor dem Haupteingang des Hauses. In der Mitte des Platzes prangte ein monströser Springbrunnen, der aber anscheinend nicht in Betrieb war. So standen die riesigen Figuren nutzlos auf ihren marmornen Sockeln und blickten untätig und dumpf in das leere Becken. In diesem Moment sprang die Außenbeleuchtung an. Caroline erkannte, dass rund um den Platz kleine elektrische Fackeln platziert waren und die gesamte Auffahrt hell erleuchteten.

      „Wir sind da.“ Greg stellte das Auto ab und stieg aus. „Schnappt euch euer Gepäck und dann nichts wie rein.“

      Boris,

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