Caroline. Christy Henry

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Caroline - Christy Henry

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neben dem Eingangsbereich standen links und rechts Laternen. Sie sahen aus wie alte Gasfackeln, die Caroline aus historischen Verfilmungen kannte. Diese Lampen hier wurden allerdings mit Elektrizität betrieben. Greg hatte inzwischen schon den Kofferraum geöffnet und ging geradewegs auf das riesige Haus zu. Über ein paar breite ausgetretene Treppenstufen gelangte er zur Eingangstür. Zwei dicke runde Säulen aus dunklem Stein stützten ein schweres schiefergedecktes Vordach. Der dunkle Stein und die dreieckige Form des Dachaufsatzes ließen das Ganze wuchtig und ein wenig bedrückend wirken. Und obwohl der Eingangsbereich von allen Seiten offen, beleuchtet und begehbar war, wirkte er wie eine Vorhalle zu einer Gruft. In dem Stein über der Türschwelle war der Name des Hauses eingemeißelt worden: Kievets Hook House. Links und rechts vom Hauptgebäude konnte Caroline in einigem Abstand die Umrisse zweier Seitenflügel erkennen. Diese waren ungefähr gleich lang und schienen, wie die gesamte Fassade des Hauses, mit dunklem Stein verkleidet. Das Haus wirkte in der Sonne alt, beständig und bedrohlich zugleich.

      „Na kommt schon.“ Greg deutete mit einer Geste an, dass sie sich ein wenig beeilen sollten.

      Caroline drehte sich zum Auto um. Ihr Blick schweifte über die erleuchtete Auffahrt und zu dem im Dunkeln liegenden Rasen. Dann gesellte sie sich zu Amanda und Boris, die ihr Gepäck aus dem Kofferraum des Wagens zogen und bereits die Taschen sortierten.

      Greg öffnete einen der beiden Flügel der wuchtigen Eingangstür, die leicht knarzte. Dahinter begrüßte sie ein heller Empfangsraum mit hohen Decken, an denen schwere Lüster ein mannigfaltiges Licht abgaben.

      Amanda, Boris und Caroline schulterten gerade ihre Taschen, als Greg erneut am Van auftauchte, um den Kofferraum zu schließen. Dann ging er voran und betrat die Eingangshalle.

      Die Wände waren etwa bis auf Brusthöhe mit dunklem Holz vertäfelt. Darüber hingen mannshohe Porträts aus verschiedenen Epochen. Dazwischen gab es immer wieder Fackelhalterungen, über denen die Wände leichte Rußspuren aufwiesen. Der marmorne Fußboden war mit dicken Läufern ausgelegt. Gleich neben der Eingangstüre befanden sich zu beiden Seiten kleine Sitzgruppen. Diese bestanden jeweils aus einem Beistelltisch, einem breiten schwarzen, ledernen Sessel und einem zweisitzigen schwarzen Ledersofa. An der rechten Wand konnte Caroline eine Garderobe aus poliertem Kirschholz entdecken.

      Greg bedeutete mit einer Handbewegung, dass sie hier warten sollten. Dann schritt er zielstrebig zum anderen Ende der Diele, wo sich neben der breiten Türe aus Milchglas ein kleiner Tisch mit einem schwarzen Telefon befand. Noch während Greg telefonierte, öffnete sich die Milchglastür und zwei Dienstmädchen traten heraus. Sie knicksten vor Greg und begrüßten die drei Neuankömmlinge mit einem höflichen Kopfnicken.

      Greg hatte aufgehört zu telefonieren und drehte sich zu Caroline und den anderen um.

      „Also herzlich willkommen im Kievets Hook House. Das sind Greta und Sarah. Sie werden euch jetzt auf eure Zimmer bringen. Dort könnt ihr euch ein wenig frisch machen. In einer halben Stunde wird das Essen serviert. Also bis gleich.“

      Und schon war er durch die Milchglastür entschwunden. Eines der beiden Dienstmädchen verschwand ebenfalls hinter der Tür, um kurz darauf mit einem Kofferwagen wieder aufzutauchen, während das andere sich schüchtern als Greta vorstellte. Dann packten sie die Koffer der drei auf den Wagen und baten darum, ihnen zu folgen.

      Caroline, Amanda und Boris waren überwältigt von dem gesamten Ambiente.

      Hinter der Milchglastür erstreckte sich ein langer und ziemlich breiter Flur. Der Fußboden war mit dem gleichen Marmor und den Teppichen wie die Eingangshalle verkleidet. Auch hier hingen riesige Lüster von der Decke und spendeten Licht. In einigen Metern Entfernung konnte man eine Art Kreuzung erkennen, in der offensichtlich die zwei Seitenflügel des Hauses auf den Hauptbau trafen. Bis dahin waren je drei Türen auf der linken und der rechten Seite auszumachen. Diese waren alle mit Messingschildern versehen, sodass die Art der Benutzung zu erkennen war. Links befanden sich ein Billardzimmer, ein Fernsehraum sowie ein Raum mit der Beschriftung „Kommunikation“. Wie sie von Sarah erfuhren, befanden sich dort zwei PCs mit Internetanschluss sowie ein Telefon für Gespräche nach draußen. Alle Bewohner von Kievets Hook House hatten eigene Anschlüsse. Die Gäste allerdings mussten sich das Telefon im Kommunikationsraum teilen. Das Telefon in der Vorhalle war, wie alle schwarzen Telefone im Haus, nur für interne Gespräche nutzbar.

      Auf der rechten Seite des Flures befanden sich drei Arbeitszimmer. Als Benutzer waren nur die Vornamen Greg, Steven und Bea angegeben. Caroline konnte auch hier zwischen den Türen Halterungen für Fackeln erkennen.

      Dann traten sie in die „Kreuzung“ ein. Zentral in diesem Raum stand ein großer runder Tisch aus poliertem Kirschholz. In der Mitte war eine Steinplatte eingelegt. Auf dieser waren im Kreis sechs Wappen angeordnet. Alle Wappen hatten eine grüne Umrandung. Ansonsten unterschieden sie sich extrem voneinander. Eines der Wappen kam Caroline bekannt vor.

      „Das ist das Wappen meiner Familie“, rief sie überrascht aus. Amanda und Boris entdeckten ebenfalls ihre Familienwappen. Greta bejahte dies und verwies darauf, dass hier die tägliche Post am entsprechenden Wappen zur Abholung bereitgelegt werde. Auch Terminabsprachen und Mitteilungen innerhalb des Hauses würden hier hinterlegt. Sie wandten sich nach links und begaben sich durch eine weitere Milchglastür in den linken Seitenflügel. Dort gingen ebenfalls sechs verschiedene Türen ab. Hier allerdings trugen die Messingschilder andere Bezeichnungen.

      „Also, Amanda bekommt das Zimmer der Kings, Boris das der Jatschecz und Caroline natürlich das der del Montelaros.“

      Sarah öffnete die betreffenden Türen mit einem Schlüssel, den sie an den jeweiligen neuen Bewohner übergab. Caroline erkannte sofort das Wappen der del Montelaros über ihrer Tür.

      Neugierig betrat sie das Zimmer und war angenehm überrascht. Der Raum war größer als sie angenommen hatte. An der rechten Wand stand ein riesiges Bett, direkt unter dem Fenster ein großer Schreibtisch. Der Kleiderschrank befand sich links von ihr. Alles war gemütlich eingerichtet. Neben dem Bett stand auf einem Tischchen das schwarze Telefon. An der Wand daneben hing ein Plan, auf dem die verschiedenen Zimmer und die entsprechenden Nummern verzeichnet waren. Neben den Räumen, die sie schon gesehen hatten, konnte man auch die Küche, den Chauffeur, den Notdienst für Reparaturen, das Dienstmädchenzimmer, die Bibliothek und den Speisesaal über die Telefonanlage erreichen.

      An der linken Seite befand sich eine weitere Tür. Als Caroline diese öffnete, entdeckte sie, dass es hier sogar ein eigenes kleines Badezimmer für sie gab. Anders als ihr Zimmer war das Bad modern und praktisch eingerichtet. Neben dem Waschbecken und der Toilette gab es auch eine eigene Dusche. Alles war in einem sanften Blau gehalten und bildete den totalen Kontrast zum Gästezimmer, das vorwiegend durch feine Grüntöne dominiert wurde.

      Caroline ging zurück in ihr Zimmer. Ein Blick aus dem Fenster ließ dank der brennenden Außenbeleuchtung einen riesigen Garten erahnen. Die dicken schwarzen Wolken hatten den gesamten Himmel verdunkelt und Caroline konnte erste Blitze zucken sehen. Sarah hatte wohl in der Zwischenzeit den Koffer auf das Bett gehievt, ihn geöffnet und war dann aus dem Zimmer getreten. Caroline nahm sich saubere Wäsche raus und unterzog sich einer raschen Katzenwäsche. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits Zeit war zum Essen. Also ging sie wieder hinaus auf den Flur und zurück zu dem Tisch mit den Wappen. Dort wartete sie auf die anderen.

      Rechts konnte Caroline die Zwischentür zur Empfangshalle sehen. Geradeaus konnte sie in den anderen Nebenflügel des Hauses blicken. Dort befanden sich anscheinend größere Räume, da nur jeweils zwei Türen pro Seite zu sehen waren. Die Wände waren in einem nicht zu grellen Weiß gehalten und absolut kahl. Links von ihr war nur noch ein kurzes Stückchen Flur vorhanden. Dieser endete an einer breiten doppelflügligen Tür. Umrahmt war diese Tür von zwei weißen, geschwungen Steintreppen, die nach oben führten. Als sie an den Treppen

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