Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter. Fern Nichols

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Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter - Fern Nichols

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etwas zurief. Zwei Männer, die aufs Ufer zukamen, schrieen.

      »Ihr wollt doch nicht auf den Fluss, oder?«, brüllte einer der Männer.

      Als der Freund, der meinen Mann eingeladen hatte, zurückrief: »Doch«, antwortete einer der Fremden: »Ich würde heute nicht fahren. Das Wasser ist zu hoch und zu wild. Wir müssen euch später sonst herausziehen.«

      Rles Freund beruhigte meinen Mann, dass er bei jedem Wetter auf dem Fluss gefahren sei und dass alles gut gehen würde. Doch als sie in das Boot stiegen, sah Rle, wie die beiden Fremden ungläubig den Kopf schüttelten.

      Mitten am Nachmittag fühlte ich mich gedrängt, für Rles und Troys Schutz zu beten. Dieser Eindruck war so stark, dass ich mit meiner Arbeit aufhörte und mich mit meiner Bibel an den Küchentisch setzte und Zusagen des Schutzes für sie aussprach. Ich betete: »Ich bitte dich, … dass du sie vor dem Bösen bewahrst« (Johannes 17,15). »Die auf den Herrn vertrauen, sind wie der Berg Zion; er steht fest und sicher und hat für immer Bestand. So wie die Berge Jerusalem umgeben und schützen, so umgibt und schützt der Herr sein Volk, jetzt und für alle Zeit« (Psalm 125,1-2). »Der Herr spricht: ›Ich will den erretten, der mich liebt. Ich will den beschützen, der auf meinen Namen vertraut‹« (Psalm 91,14).

      Dann betete ich für Rles Freund und seinen Sohn: »Herr, du weißt, was jetzt gerade geschieht. Bitte beschütze sie. Bewahre sie. Lege deine Arme um sie und halte sie fest. Bringe sie nach Hause. Ich verlasse mich auf dich; mein Vertrauen zu dir ist unerschütterlich. O Herr, bringe sie nach Hause.« Ich muss fast eine Stunde lang gebetet haben.

      Gott antwortet

      Später am Abend erhielt ich einen Anruf von einem erschöpften, aber dankbaren Rle. Als er mir erzählte, was an diesem Nachmittag geschehen war, erkannte ich, dass die erschreckende Geschichte gerade zu der Zeit passierte, als der Heilige Geist mich zum Beten drängte.

      Rle erzählte mir Folgendes: Als sie den Fluss hinunterpaddelten, wurden sie immer schneller, bis sie plötzlich in einen kleinen Wasserfall gerieten. Das Kanu schoss in die Luft, und alle seine Insassen wurden in den eisigen Fluss geschleudert. Als Rle wieder zu Sinnen kam, erkannte er, dass er unter Wasser lag und dass zwei kleine Füße auf seinen Schultern ihn unter Wasser hielten. Ohne zu wissen, woher er die Kraft bekam, zog er Troy von sich weg und schwamm mit ihm zu dem Kanu, das nicht weit weg und nicht gesunken war. Rle zog Troy hoch, um seine Brust über Wasser zu halten, denn er hatte Angst vor Unterkühlung.

      Troy fragte ihn: »Papa, sterben wir jetzt?«

      Rle schwieg.

      Troy sprach weiter: »Es ist gut, Papa. Wir werden bei Jesus sein.«

      Der Freund und sein Sohn waren weiter weg vom Kanu. Rle erzählte, er würde nie vergessen, wie sein Freund verzweifelt nach seinem Sohn rief, und wie erleichtert alle waren, als Vater und Sohn sich in dem tosenden Wasser fanden. Gott gab ihnen die Kraft, bis zum Kanu zu schwimmen und hineinzuklettern.

      Nachdem sie weitere fünfundvierzig Minuten mit den eisigen, tobenden Wassern gekämpft hatten, war ihre Kraft am Ende, sie waren völlig durchgefroren. Gerade als es Rle aufging, dass sie jetzt wirklich sterben würden, geschah ein anderes Wunder.

      Sie fühlten Land unter den Füßen und entdeckten eine kleine überschwemmte Insel in der Mitte des Flusses. Wegen des Wassers, das über die Insel toste, konnten sie kaum stehen. Vor Kälte zitternd drängten sie sich aneinander und dankten Jesus für ihre momentane Sicherheit.

      Dann, nach wenigen Minuten, kam ein Hubschrauber, für den gerade genug Platz zum Landen war, und flog sie in das nächste Krankenhaus. Wie die Rettungsstaffel erfahren hatte, dass sie in Not waren? Ein weiteres Wunder. Ein Ehepaar hatte den Unfall beobachtet und sofort um Hilfe gerufen. Wenn Troy zehn Minuten länger in dem eisigen Wasser geblieben wäre, meinten die Krankenschwestern, wäre er an Unterkühlung gestorben.

      Welch ein Vorrecht hatte ich, im Gebet für das Leben der Menschen, die ich liebte, und das Leben ihrer Freunde zu kämpfen. Hat mein Gebet etwas bewirkt? Hat Gott dienende Engel zu Hilfe geschickt, weil ich betete? Ja, und noch einmal ja. Gott verspricht, dass er mich hört und große und mächtige Dinge tut, wenn ich ihn anrufe. Gebet kann den Ausschlag zwischen Tod und Leben geben.

      Singen Sie Ihr eigenes Lied

      Warum beten? Weil die Macht eines Menschen, der betet, beträchtlich ist. Lassen Sie nicht nach. Ihre Gebete können nur von Ihnen gesungen werden.

      »Aktionen im Himmel beginnen, wenn jemand auf der Erde betet«, sagt der Pfarrer und Autor Max Lucado. »Sie verstehen vielleicht nicht das Geheimnis Ihrer Aufgabe. Aber eines liegt auf der Hand: Wenn Sie sprechen, hört Jesus.«

      Hat mein Gebet etwas bewirkt? Hat Gott dienende Engel zu Hilfe geschickt, weil ich betete? Ja, und noch einmal ja.

      Unwillkürlich fällt mir der Vers aus dem Jakobusbrief ein: »Das Gebet eines gerechten Menschen hat große Macht und kann viel bewirken« (Jakobus 5,16). Familienmitglieder kamen in Sicherheit, Kinder wurden vom Drogenmissbrauch befreit, familiäre Beziehungen wurden geheilt – dies sind nur einige Beispiele der beeindruckenden Wirkungen, die ein Leben im Gebet haben kann.

      In den folgenden Kapiteln werden wir herausfinden, wie wir vier lebensverändernde Gebete beten können, wie wir unsere eigenen Hindernisse überwinden, die uns vom kraftvollen Beten abhalten, wie wir anhand der Bibel für die Menschen beten, die wir lieben, wie man nach Gottes Willen betet, wie man sich im Gebet auf Gottes Zusagen beruft, wie wir im Gebet für unsere Kinder geistliche Kämpfe durchfechten können und dass man für alles beten kann.

      Im nächsten Kapitel befassen wir uns mit dem größten Hindernis fürs Gebet – der Schwierigkeit zu glauben, dass Gott unsere Gebete wirklich hört und darauf eingeht. Wie kann man ein zuversichtlicher Beter werden, auch wenn Gott nicht antwortet?

      Ich möchte dieses Kapitel mit einem Gebet für Sie schließen. Am Ende jedes der folgenden Kapitel werde ich Ihnen ein Gebet vorschlagen, dessen Lied Sie selbst singen können. Doch jetzt möchte ich dieses Gebet über Ihnen sprechen:

      Großer Gott, ich danke dir, dass du jeden einzelnen Menschen liebst und wertschätzt. Du hast jedem Menschen ein Lied geschenkt, das nur dieser Mensch singen kann. Ich bete, dass nicht eine einzige Mutter, die dein Kind ist, an der Kraft ihres Liedes zweifelt. Gib ihr den Mut, dir zu vertrauen. Deine Liebe treibe alle Furcht aus, so dass sie zuversichtlich das Lied singen kann, das du ihr geschenkt hast. O Vater, ich bitte, dass sie deine Ehre und deinen Ruhm vergrößert, wenn du ihr treu hilfst, ihr Lied zu singen. In Jesu Namen. Amen.

2. EIN ZUVERSICHTLICHER BETER WERDEN
ZUVERSICHT

      Die Geschichte von William Careys Schwester ermutigt mich. Mitte bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts arbeitete William Carey zweiundvierzig Jahre lang als Missionar in Indien. Er und seine Mitarbeiter übersetzten die Bibel in fünfundzwanzig indische Sprachen. Zu Recht sind viele Bücher über ihn geschrieben worden.

      Doch William Careys Schwester wurde nie erwähnt, bis Warren und Ruth Myers Pray schrieben, ein Buch, in dem sie diese erstaunliche Geschichte erzählen. Mary, Williams jüngste Schwester, die er »Polly« nannte, war bettlägerig und zweiundfünfzig Jahre lang fast völlig gelähmt. Doch sie war mit Gott und ihrem Bruder eng verbunden.

      William

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