Ursula Donhauser
Hilfe, meine Stümpfe
spielen verrückt!
Oder: Das Leben geht auch ohne
Beine weiter
Einleitung
Zwischen meinem 74. und 76. Lebensjahr hat man mir beide Beine amputiert.
Immerhin ließen sie mir noch meine Knie, an denen nun die beiden schwabbeligen Stümpfe hängen. Kein schöner Anblick!
Tagsüber verhalten sie sich ruhig, nachts dagegen geht das Kribbeln los. Ich versuche mich durch Lesen und Schreiben abzulenken und manchmal klappt es auch. Jedenfalls schreibe ich mir jetzt alles, was mich bedrückt, von der Seele: Ich muss mit dem Verlust meiner Beine fertig werden und lernen, das Ganze zu akzeptieren.
Wie alles begann …
Eine Entzündung am linken Fuß ließ mich ein Jahr lang herum humpeln, bis ich mich kurz entschlossen beim Fußchirurg vorstellte und den Fuß röntgen ließ. Eine wandernde Schraube, die aus einer früheren Zehen-OP zurückblieb, war der Übeltäter. Sie zerstörte meinen Fuß. Es folgten nun zehn Operationen, in denen sie meinen Unterschenkel scheibchenweise verkürzten. Eine Hauttransplantation vom Oberschenkel zum Stumpf war vergeblich, sie konnten den Stumpf nicht zunähen.
Das sollte ein Nachbarkrankenhaus durchführen. Ein Glück, dass dieser Chefarzt kompetent genug war!
Danke, danke!!
Innerhalb kurzer Zeit konnte ich mit einem Krüppelbein in die Reha entlassen werden.
Wie konnte ich das alles ertragen? Ich glaube, ich befand mich in einem seelischen Ausnahmezustand. Ohne zu jammern und zu heulen, ließ ich alles über mich ergehen.
So weit, so gut. Aber was kam dann?
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