Den Vikens hingegeben. Grace Goodwin

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Den Vikens hingegeben - Grace Goodwin Interstellare Bräute Programm

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zusammen, als mir das volle Ausmaß meiner Entscheidung in die Knochen sickerte. Es gab jeden Tag eine kurze Zeitspanne, nicht mehr als ein paar Sekunden, bevor ich richtig wach war, in der ich vergessen hatte, was aus mir geworden war. Vergessen hatte, was die Corellis mir angetan hatten, und wie tief ich gesunken war.

      „Ihre Verurteilungen bringen fünfundzwanzig Jahre Haft mit sich, und doch haben Sie sich dazu entschieden, ihre Strafe unter der Leitung des Interstellaren Bräute-Programmes abzudienen. Sie wurden einem Partner per Test-Protokoll zugeordnet und werden vom Planeten transportiert. Eine Rückkehr zur Erde ist nicht vorgesehen. Verstehen Sie das Ausmaß dieser Alternative?“

      „Ja.“ Ich würde kein Jahr im Gefängnis überleben, geschweige denn zwei Jahrzehnte. Ich hatte sechs Monate gesessen, während ich auf die Verhandlung wartete, und schon das hatte sich angefühlt wie sechs Jahre. Jede Alternative war besser als eine Gefängniszelle. Ein Mann. Drei. Was soll‘s. Der wahre Preis war ein One-Way-Ticket ins Weltall. Ich würde genauso sein wie die Bräute, von denen ich in Geschichtsbüchern gelesen hatte—Katalogfrauen, die in den Wilden Westen geschickt worden waren. Ich würde eine große Abenteuerreise antreten und aufs Beste hoffen.

      Nicht, dass ich eine Wahl hatte. Ich hatte keinen Grund, auf der Erde zu bleiben. Die Corelli-Familie hatte mein Lebenswerk und meinen guten Ruf ruiniert. Mein Geschäftsvermögen war beschlagnahmt worden. Ich hatte keinen Job, keine Beziehungen, kein Leben. Und genau genommen? Ich hatte die Verbrechen tatsächlich begangen. Ja, die Corellis hatten mich bedroht, mich schikaniert, aber ich hatte trotzdem die Wahl gehabt.

      So sehr ich mir auch wünschte, dass ich den Handel mit Vincent Corelli nie eingegangen wäre, mit dessen Geld ich die teuren Krebsbehandlungen meiner Mutter bezahlen konnte, würde ich die gewonnene Zeit mit ihr gegen nichts tauschen wollen.

      Ich würde es sofort wieder tun. Was machte es schon, dass ich seine Waren im Gegenzug in meinen Kunstlieferungen versteckt geschmuggelt hatte? Ich hatte niemandem wehgetan. Und als meine Mutter schließlich doch starb, war ich davon ausgegangen, dass meine Geschäfte mit der Mafia damit zu Ende waren.

      Das war nicht der Fall gewesen. Vincent Corelli war nicht erpicht darauf gewesen, eine verlässliche Schlepperin aufzugeben. Er hatte folglich angefangen, mir zu drohen, dass er mich umbringen würde, und ich hatte ihn nicht auf die Probe gestellt. Bis ich mit einer Kiste voll Blut-Diamanten und Sturmgewehren erwischt worden war und im Knast landete.

      Vincent Corelli kam nicht für mein Lösegeld auf, und ich habe ihn nicht beim FBI verpfiffen. Ich sagte niemandem, dass er mich erpresste. Ich hatte immer noch Familie da draußen. Die zwei Kinder meines Cousins waren noch nicht einmal fünf Jahre alt. Und ja, ich war in New York aufgewachsen. Ich wusste, wie der Hase lief.

      Ich hielt den Mund, meine entfernte Verwandtschaft konnte in Ruhe weiterleben, und Corelli ließ mich verrecken.

      Und so war mir nichts geblieben. Niemand. Meine Welt war zerstört. Also würde ich mir eine neue aufbauen. Auf Viken.

      Sie tippte weiter auf ihrem Tablet herum und runzelte die Stirn. „Ihre Zuordnung ist nicht so stark, wie ich es gerne hätte.“

      „Sie ist nicht stark? Was soll das heißen?“, fragte ich und rutschte im harten Stuhl herum. Ich fühlte mich wie beim Zahnarzt, nur dass mein nackter Hintern am verdammten Stuhl festklebte.

      „Unsere Zuordnungen liegen in der Regel bei über neunundneunzig Prozent. Ihre liegt bei nur fünfundachtzig.“

      Ich verzog ebenfalls das Gesicht. „Heißt das, dass ich nicht dorthin kann?“ Gefängnis? Wirklich? Und ich hatte mir gerade erst erfolgreich eingeredet, wie aufregend diese ganze Alienbraut-Sache sein würde.

      Sie wischte noch ein paar Mal auf dem Bildschirm herum, dann stockte sie. „Interessant.“

      Ich fing zu zittern an, als tausend Schmetterlinge in meinem Bauch zu tanzen begannen. Ich würde mich nicht wieder in diesen Gefängnisbus setzen, in Ketten gelegt und in einen grässlichen orangen Overall gezwängt. Das konnte ich nicht ertragen.

      Sie sah mich wieder an und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. „Es scheint, dass Sie drei Viken-Kriegern zugeordnet worden sind.“

      Ich schluckte, dachte an den Traum. Drei Männer. Drei Händepaare. Drei Schwänze.

      „Drei?“ Du liebe Scheiße. Drei? Was zum Geier sollte ich mit drei Männern anstellen?

      Sie nickte. „Ihre Zuordnung ist niedriger als gewöhnlich, weil sie drei Gefährten haben. Ich würde meinen, fünfundachtzig ist recht bemerkenswert für drei.“ Sie legte den Kopf schief und betrachtete mich eingehend. „Sie scheinen nicht überrascht zu sein. Ich hatte angenommen, dass Sie schockiert sein würden.“

      „Der Traum“, antwortete ich. Ich sagte nicht mehr als das, denn ich würde nicht wiedergeben, wie ich von einem Mann gefickt worden war, während ich zwei anderen einen abrieb.

      „Es waren drei Männer in Ihrer Simulation? Interessant. Die letzte Erdenfrau, die auf Viken zugeordnet wurde, wurde ebenfalls drei Männern zugeordnet, jedoch waren das Drillinge und genetisch identisch. Möglich, dass Sie deren Vereinigungsritual miterlebt haben.“

      „Wollen Sie mir damit sagen, dass das real war?“ Du liebe Scheiße. Ich wollte das in Echt erleben. Wenn ich von drei Männern so angefasst werden würde, machte es mir überhaupt nichts aus, nach Viken zu gehen. Ganz im Gegenteil, ich war aufbruchbereit.

      „Ja. Das Erlebte war real, aber es war das aufgezeichnete neuronale Erleben einer anderen Person. Eines anderen Paares. Oder...ähm, einer Vierergruppe. Unter all den Simulationen, die im Zuge der Tests durch Ihr Gehirn blitzten, war diese die auf Sie zutreffende.“

      Meine Nippel wurden zur Bestätigung hart bei der Erinnerung daran. Ja, das war eindeutig zutreffend.

      „Es gibt hier eine Anmerkung.“ Ihre Stirn legte sich in Falten, während sie sie las. Als sie fertig war, hob sie ihren Blick zu mir hoch. „Jetzt ergibt alles einen Sinn. Es scheint, dass Viken ein brandneues Vereinigungsprotokoll für das Interstellare Bräute-Programm eingeführt hat. Da ihre Königin über das Programm gekommen war und ihre Zuordnung an die Drillinge so erfolgreich darin war, ihren Planeten zu vereinen, wurde die Regelung erlassen, dass auch andere Viken-Männer aus den drei verschiedenen Sektoren nun eine Gefährtin teilen.“ Sie winkte mit der Hand durch die Luft. „Ich bin sicher, sie werden Ihnen nach Ihrer Ankunft alles erklären.“

      „Das ist alles?“, fragte ich, als sie sich erhob. „Ich...breche einfach so auf?“

      „Sie haben recht. Eine letzte Frage gibt es noch. Akzeptieren Sie Ihr Testresultat?“

      „Das tue ich.“

      „Sophia Antonelli, hiermit sind Sie nicht länger Bürgerin der Erde, sondern von Viken. Alles Gute.“

      Die Wand hinter mir öffnete sich, und ich sah ein sanftes blaues Schimmern. Mein Stuhl bewegte sich wie auf Rädern. Sie klopfte mir auf die Schulter, bevor ich durch die Wand glitt und in einen Behälter mit warmem Wasser getaucht wurde. Ich fühlte mich sofort beruhigt, von Schutz und Geborgenheit umgeben.

      Mir machte nicht einmal das riesige nadelförmige Ding etwas aus, das von der Seite auf meinen Schädel zufuhr.

      Ich verzog das Gesicht und wandte mich von dem seltsamen Roboterarm ab und zur Aufseherin zurück.

      „Keine Sorge, meine Liebe. Das implantiert Ihnen nur Ihre NPU,

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