Rosenhain & Dschinnistan. Christoph Martin Wieland

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Rosenhain & Dschinnistan - Christoph Martin Wieland

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       Christoph Martin Wieland

      Rosenhain & Dschinnistan

      Zauber- und Geistermärchen

      Books

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       [email protected]

      2017 OK Publishing

      ISBN 978-80-272-2547-7

      Inhaltsverzeichnis

       Das Hexameron von Rosenhain

       Narcissus und Narcissa

       Daphnidion

       Die Entzauberung

       Die Novelle ohne Titel

       Freundschaft und Liebe auf der Probe

       Die Liebe ohne Leidenschaft

       Dschinnistan

       Nadir und Nadine

       Adis und Dahy

       Neangir und seine Brüder, Argentine und ihre Schwestern

       Der Stein der Weisen

       Timander und Melissa

       Himmelblau und Lupine

       Der goldene Zweig

       Die Salamandrin und die Bildsäule

       Alboflede

       Pertharit und Ferrandine

       Der eiserne Armleuchter

       Der Greif vom Gebürge Kaf

       Das Gesicht des Mirza

      Das Hexameron von Rosenhain

       Inhaltsverzeichnis

      Narcissus und Narcissa

       Inhaltsverzeichnis

      Es war an einem Abend, der vielleicht so schön war als der heutige, als die Perise Mahadufa, aus der dritten Ordnung der weiblichen Schutzgeister, sich auf einer aus den süßesten Düften des Frühlings zusammengeronnenen, leichtschwebenden Wolke niederließ, um einige Augenblicke von einem langen Flug auszuruhen und die Sorgen, die ihr Gemüt verdüsterten, im Anblick der prächtig untergehenden Sonne aufzulösen.

      »Verzeihung«, sagte Nadine, mit einer Verneigung gegen die ganze Gesellschaft, »daß ich die Erzählung gleich anfangs unterbrechen muß, um mir einen kleinen Unterricht auszubitten, was eine Perise ist und was ich mir bei der dritten Ordnung der weiblichen Schutzgeister zu denken habe.«

      »Kommen Sie mir zu Hülfe, lieber Wunibald«, sagte Rosalinde, sich gegen den jungen P., ihren Verwandten und erklärten Liebhaber, wendend; »ich muß zu meiner Beschämung gestehen, daß ich auf diese Frage nicht vorbereitet bin, und ich fürchte sehr ...«

      »Fürchten Sie nichts«, fiel ihr Wunibald ins Wort; »meine Kenntnis der innern Verfassung der Geisterwelt ist zwar auch nicht weit her, denn ich habe sie größtenteils nicht tiefer als aus Tausendundeiner Nacht geschöpft; aber Nadine wird sich auch genügen lassen, wenn ich ihr mit zwei Worten alles sage, was ich selbst davon weiß, nämlich daß unter den Peris oder guten Genien ein Geschlechtsunterschied stattfindet und daß sie größtenteils Schutzgeister der Menschen und, je nachdem sie entweder ganzen Völkern und Ländern oder regierenden Königen und Fürsten oder andern durch große persönliche Vorzüge und eine höhere Bestimmung über die gemeinen Menschenkinder emporragenden Personen zu Beschützern gegeben sind, in ebenso viele besondere Ordnungen abgeteilt werden. Diese Peris heißen auch Dschinnen, und das Reich, wo sie zu Hause sind und von einem unumschränkten Monarchen ihres Geisterstammes beherrscht werden, wird Dschinnistan genannt. Daß sie übrigens mit den Elementgeistern des Grafen Gabatis, den Sylphen, Gnomen, Ondinen und Salamandern, nicht zu verwechseln sind, will ich nur im Vorbeigehen bemerkt haben.«

      Rosalinde nickte Wunibalden ihren Dank mit einem etwas schalkhaften Lächeln zu und fuhr fort: »Wenn Herr von P. nicht durch die alberne Art, wie ich meine Erzählung anfing, Gelegenheit bekommen hätte, sich um uns alle durch Mitteilung seiner Kenntnisse in diesem wichtigen Teil der Geisterlehre verdient zu machen, so könnt ich mir selbst gram deswegen sein, daß ich – was doch so leicht gewesen wäre – den Anlaß zu dieser Unterbrechung nicht vermieden habe. Denn wozu hatte ich denn nötig, die Perisen und die dritte Ordnung ins Spiel zu mengen? Brauchte ich doch nur zu sagen: der Schutzgeist Mahadufa habe sich auf die Wolke niedergelassen, so war jedermann zufrieden.« – »Das sind wir auch jetzt«, sagte Frau von P., »wenn Sie so gut sein wollen fortzufahren, ehe jemand in Versuchung gerät, Sie durch eine neue Frage zu unterbrechen.«

      »Wenn die Rede von Geistern ist«, sagte der Philosoph M., »muß man nicht fragen, sondern hören und glauben. Durch Fragen kommt man zwar, wie das Sprüchwort sagt, nach Rom; aber das gilt nur von diesem groben planetarischen Erdklumpen; in der Geisterwelt kommt man durch Fragen um kein Haarbreit vorwärts. Also wieder auf Ihre duftreiche Abendwolke, zur Schutzgeistin Mahadufa, wenn ich bitten darf, mein Fräulein!« – »Und ich«, sagte der alte Herr von P., »verspreche

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