Ab heute singe ich unter der Dusche. Patricia Küll

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Ab heute singe ich unter der Dusche - Patricia Küll Dein Leben

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wartet oder an der Supermarktkasse und – ganz wichtig – abends im Bett, bevor sie einschläft. Sie kennen sicherlich die Wirkung, wenn man abends Vokabeln gelernt hat. Die waren am nächsten Morgen garantiert präsenter als die, die man am Nachmittag gepaukt hat. Diese Wirkung können Sie auch für Ihre Affirmationen nutzen. Schlafen Sie mit positiven Gedanken ein. Die Chance, dass Sie mit positiven Gedanken aufwachen, ist hoch.

      Lustigerweise konnte sich Marina ihre zweite Affirmation schlecht merken, obwohl sie sich den Satz selber ausgedacht hat. Jede Affirmation sollten Sie mehrmals laut aussprechen und dabei in sich hineinhorchen, wie sie »ankommt«. »Kneten« Sie so lange an den Sätzen, bis sie sich richtig anfühlen. Marinas Hirn schaltete bei dem Wort »unbeschwert« immer ab. Stattdessen schickte es Begriffe wie »leichtsinnig«, »leichtlebig« oder »leichten Herzens«, doch das war nicht die Bejahung, die Marina für sich wollte. Immer wieder musste sie vorher nach dem richtigen Begriff suchen. Es war so, als hätte das Unterbewusstsein dieses Wort und damit auch diese Art zu leben für alle Zeiten verdrängen wollen. Und nun war es an Marina, es mühsam wieder auszugraben.

       Worte wirken

      Vielleicht denken Sie jetzt, dass ein paar Worte unmöglich eine solche Wirkung haben können. Auch dazu gibt es eine sehr nette Geschichte aus dem islamischen Kulturkreis:

       Ein spiritueller Mann heilte ein krankes Kind, indem er einige Worte immer wieder vor diesem wiederholte. Nach dieser »Behandlung« gab er das Kind den Eltern und sagte: »Jetzt wird es gesund werden.« Ein Zuschauer konnte das nicht glauben und fragte: »Wie kann das sein, dass Menschen durch ein paar wiederholte Worte geheilt werden können?«

       Da drehte sich der spirituelle Mann, der für seine Sanftheit bekannt war, zornig um und entgegnete bitterböse: »Du verstehst nichts davon. Du bist ein Narr!« Der Zuschauer wurde nun auch zornig, die Röte stieg in sein Gesicht und seine Miene verzog sich zu einer hässlichen Grimasse. Da sagte der spirituelle Mann: »Wenn ein Wort die Kraft hat, dich wütend zu machen, warum sollte dann ein Wort nicht auch die Kraft haben zu heilen?«

      Wenn also Worte und Gedanken die Kraft haben, Sie zu deprimieren, warum sollten dann Worte und Gedanken nicht auch die Kraft haben, Sie aufzuheitern?

       ÜBUNG: Neue Wege im Kopf gehen

      Wie wäre es, wenn Sie es ausprobieren – jetzt gleich hier?

      Schreiben Sie auf, was Sie in Zukunft denken wollen. Achten Sie darauf, dass Sie schreiben, was Sie wollen, und nicht, was Sie nicht wollen. Also nicht »ich will mir nicht mehr selber Vorwürfe machen«, sondern »ich darf mich selber loben«. Wichtig ist, dass Sie Ihre Affirmation positiv ausdrücken. Auch sollten Sie bei der Formulierung »ich bin«-Sätze vermeiden. Denn das suggeriert, dass es um Ihre Person in Gänze geht. Doch es ist immer nur ein Teilaspekt Ihrer Persönlichkeit, den Sie nun anders bestärken wollen. Bei »ich bin«-Formulierungen ist die Gefahr groß, dass der innere Widerstand erwacht. Wenn Sie sich also mehr mit Ihrem Aussehen anfreunden wollen, könnte die Affirmation »ich bin schön« Ihren Widerstand auf den Plan rufen, der Ihnen gleich wieder einflüstert, was das denn für ein Quatsch sei. Versuchen Sie es deshalb mit Formulierungen wie »ich darf mich mögen, wie ich bin.«

      Die Affirmation muss von Ihnen beeinflussbar sein. Wenn Sie sich wünschen, von jemand anderem geliebt oder gesehen zu werden, haben Sie keinen Einfluss darauf, und dann kann eine Affirmation nichts bewirken. Ihre bejahenden Sätze sollten also etwas direkt mit Ihnen zu tun haben. Wenn Sie beispielsweise das Verhältnis zu einem anderen Menschen positiver gestalten wollen, dann fragen Sie sich, was Sie dafür tun können. Wie können Sie der nervigen Kollegin in Zukunft begegnen, damit das Miteinander besser wird? Da könnte eine Affirmation lauten: »Ich akzeptiere die Kollegin, wie sie ist, und lass mich nicht aus meiner Ruhe bringen – egal, was sie tut.«

      Sie können für alle Bereiche Ihres Lebens Affirmationen finden, egal, ob es um berufliche oder private Gedankenveränderungen geht.

      Hier einige Beispiele für Affirmationen:

       Erfolg im Job

      Wenn Sie bislang denken, dass alle Kollegen besser sind als Sie, versuchen Sie es mit der Affirmation: »Ich habe viele Qualitäten, die mich im Job auszeichnen.« Oder: »Ich darf erfolgreich sein.« Oder: »Ich kann auch schwere Aufgaben erfolgreich meistern.«

       Sportlich gesehen

      Wenn Sie bislang denken, dass Sie unsportlich sind, und deswegen nicht in Bewegung kommen, dann denken Sie ab jetzt: »Ich erlaube mir, Spaß am Sport zu haben. Jeden Tag ein bisschen mehr.« Oder: »Es ist gut für mich, wenn ich mich jeden Tag eine halbe Stunde bewege.« Oder: »Ich freue mich darauf, jeden Tag Sport zu treiben. Denn das macht mich gesund, lebensfreudig und sexy.«

       Selbstvertrauen

      Wenn Sie bislang oft das Gefühl haben, eine winzig kleine Maus zu sein, dann denken Sie von nun an: »Ich habe allen Grund, mich gut zu finden.« Oder: »Ich habe schon viel in meinem Leben geschafft. Ich darf stolz auf mich sein.« Oder: »Ich wachse jeden Tag ein bisschen mehr und darf mir jeden Tag ein bisschen mehr zutrauen.«

      Wichtig bei der Formulierung einer Affirmation ist also:

      • Die Formulierungen müssen sich für Sie gut »anfühlen«.

      • Drücken Sie sich positiv aus.

      • Benennen Sie das, was Sie wollen (also das Ziel, wohin es gehen soll).

      • Benutzen Sie Phrasen wie »ich darf …«, »ich erlaube mir …«, »immer mehr …«, »jeden Tag mehr …«, »ich freu mich auf …«.

      • Die Affirmationen müssen in Ihrem Einflussbereich liegen, also von Ihnen gesteuert werden können.

       ÜBUNG

      Gutes soll man nicht verschieben, deswegen nutzen Sie die Gelegenheit und schreiben Sie hier jetzt gleich Ihre Affirmationen nieder. Das kann erst einmal ganz ungeordnet geschehen.

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      Und nun suchen Sie sich zwei bis drei Affirmationen aus, die Ihnen am wichtigsten erscheinen. Die bauen Sie nun gedanklich zur »Autobahn« aus, indem Sie sie so oft wiederholen wie möglich. Laut oder leise. Gesprochen oder gesungen. Ganz egal, Hauptsache, Sie wiederholen sie. Machen Sie sich »Reminder« auf Post-its, damit Sie nicht vergessen zu üben. Geben Sie sich sechs bis acht Wochen Zeit. Vielleicht auch etwas länger. Hören Sie vor allem nicht zu früh damit auf, weil Sie denken, das wirkt bei Ihnen nicht. Irgendwann werden Sie merken, dass sich die Sätze verselbstständigen. Wenn Sie regelmäßig üben, werden die positiven Affirmationen die negativen bald abgelöst haben.

      Marina verspürte – trotz der gedanklichen Ladehemmung, was das Wort »unbeschwert« anging – erstaunlich schnell wieder mehr Lebensfreude. Anfangs musste sie noch sehr bewusst an ihre Affirmationen denken, wenn sie morgens nach dem Aufstehen von alten Glaubenssätzen überrollt wurde. Doch mittlerweile denkt und fühlt sie über viele Tage und Wochen von allein sehr positiv. Die alte Sonnenschein-Marina ist wieder

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