Erfolg lacht!. Jumi Vogler

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Erfolg lacht! - Jumi Vogler Dein Leben

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ist aber recht schwer. Wir sind es nämlich nicht gewohnt, Dinge zu bejahen; normalerweise reagieren wir mit »Nein« oder »Nein, aber …«. Ablehnen fällt leichter als Annehmen. Wenn wir etwas annehmen, müssen wir uns damit beschäftigen. Letztlich bedeutet jede Annahme, einer Veränderung zuzustimmen.

      Um das Spiel weiter voranzutreiben, kann der Antwortende in einem zweiten Durchgang noch etwas hinzuerfinden, also:

      »Du hast eine sehr schöne Jacke an. Es sieht aus, als sei sie aus dem Fell eines Wolpertingers.«

      Der Partner antwortet: »Ja, genau, aus dem Fell eines Wolpertingers. Er war schwarz-rot gefleckt. Sehr schönes Tier.«

      »Hast du ihn selbst geschossen?

      »Ja, genau, das habe ich. Mit einer Armbrust.«

      »Sind Wolpertinger nicht sehr gefährlich?«

      »Ja, genau, Wolpertinger sind sehr gefährlich. Und dieser war der gefährlichste überhaupt. Er stammt aus der Nähe von München, trank Bier und sprach bayrisch.«

      Und so weiter, und so weiter.

      Mit dem nächsten Spiel erhöhen wir das Tempo und die Anforderung an Ihr Humorpotenzial und das Ihres Humorpartners.

       Übung 6

      Der Antwortende aus Übung 5 erfindet jetzt wieder neue Details dazu. Auf die muss der Fragende eingehen.

      »Du hast eine sehr schöne Jacke an. Es sieht aus, als sei sie aus dem Fell eines Wolpertingers.«

      Der Partner antwortet: »Ja, genau, aus dem Fell eines Wolpertingers. Er war schwarz-rot gefleckt. Sehr schönes Tier.«

      »Ein schwarz-rot gefleckter Wolpertinger? Sind die nicht sehr selten? Und stehen die nicht unter Artenschutz?«

      »Ja, genau, sie stehen unter Artenschutz. Allerdings nur in Wolperting-City. In Bayern entwickeln sie sich zu Problem-Wolpertingern und sind zum Abschuss freigegeben.«

      »Oh, man hört ja immer wieder, dass die Menschen in Bayern so viele Probleme mit Tieren haben. Haben Sie denn den Wolpertinger selbst erschossen. Oder Herr Seehofer?«

      Und so weiter, und so weiter.

      Das ist Gesprächsführung auf hohem Humorniveau. Einzelne Themenbereiche, die streng logisch nicht zusammengehören, werden verbunden und erzeugen Komik. Diese Übungen stärken Ihr Kreativitätspotenzial erheblich. Sollte der eine oder andere nun denken, die Autorin wolle schwer arbeitende Menschen mit Kindergartenquatsch veräppeln, muss ich das weit von mir weisen. Ich bin ebenfalls ein schwer arbeitender Mensch.

       Humor ist eine sehr ernsthafte Angelegenheit.

      Wie die nächsten Übungen beweisen, ist Humor eine ernsthafte Angelegenheit. Denn nun kommen wir zur höheren Weihe für »Humoriker«. Dass Sie komische Situationen wahrnehmen und darüber lachen können, haben Sie bewiesen. Aber können Sie auch über sich selbst lachen? Über Ihre vermeintlichen Mängel und Schwächen?

      Ein Grund dafür, dass Menschen schlecht über sich selbst lachen können, ist, dass sie sich schämen. Wir leben in einer Welt, in der wir angeblich alle perfekt sein müssen, um etwas zu erreichen, ja, um überhaupt halbwegs gut leben zu können. Wer nicht supergut aussieht, reich ist, Erfolg hat, wird nicht respektiert. Man lacht über ihn und er hat auch noch selbst Schuld daran. Das fürchten die meisten Menschen. Männer übrigens mehr als Frauen. Männer haben ganz besonders gelernt, dass sie sich nicht lächerlich machen dürfen. Sie würden sonst Gefahr laufen, nicht ernst genommen zu werden. Das wiederum bedeutet unter Männern Gesichts- und Statusverlust. Frauen ist es gesellschaftlich eher gestattet, außerhalb dieses Korsetts zu agieren und sich auch einmal »lächerlich« zu machen.

      Das Perfektionismusgebot ist menschenverachtender Blödsinn. Es grenzt fast alle aus und zwingt viele von uns in die totale Überforderung. Hören Sie einfach auf, dieses Märchen zu glauben. Und fragen Sie sich, wer etwas davon hat, dass Sie sich für defizitär halten. Es gibt die unterschiedlichsten Wirtschaftszweige, die sehr gut davon leben, dass wir uns in unserer Seele und unserer Haut nicht wohlfühlen.

      Sie fangen jetzt an, Ihre Mängel und Schwächen als Anlass zu nehmen, herzhaft über sich zu lachen.

       Übung 7

      Schreiben Sie alles auf, was Ihnen nicht an sich gefällt – zum Beispiel an Ihrem Aussehen, an Ihren Fähigkeiten, an Ihrem Beruf! Was Sie wollen. Private Lebensumstände funktionieren auch sehr gut. Lesen Sie sich Ihre Schwächen laut und traurig vor. Schluchzen Sie ein paarmal übertrieben dabei und bemitleiden Sie sich, nach dem Motto »Oh, wie bin ich faul, ich will nicht joggen. Eines Tages werde ich platzen« – natürlich mit entsprechender schauspielerischer Übertreibung.

      Wie fühlen Sie sich jetzt? Mussten Sie anfangen zu lachen? Wunderbar! Aber es geht noch besser.

       Übung 8

      Tanzen Sie Ihre Fehler und Schwächen zu einem fetzigen Rock ’n’ Roll, zu Sambarhythmen oder als Cha-Cha-Cha! Zählen Sie dabei singend Ihre Defizite auf und drehen Sie Pirouetten dabei! Versuchen Sie es. Nach dem Motto »Ich bin zu dick, cha-cha-cha«. Wenn Sie können, rappen Sie! »Jo, man, ich hab keinen Porsche, yeah, ich habe keine Frau (Mann), ich bin der Mann (Frau), der (die) gar nichts kann.« Glauben Sie mir, das bringt Sie in Schwung.

      Und nun das Sahnehäubchen der Selbstmotivation. Wir versuchen einige unserer Schwächen, Mängel, Fehler als Ursprung unserer Persönlichkeit, als Quelle unserer Existenz zu sehen.

      Ich habe lange Zeit versucht, meine Fantasie in geordnete Bahnen zu lenken. Sie zu kontrollieren. Nicht so deutlich zu zeigen. In der Schule hielten mich die Lehrer für unaufmerksam, gelangweilt, frech, ja einige sogar für gestört. Meinen Eltern wurde nahegelegt, mich nicht aufs Gymnasium zu schicken, ich hätte – wortwörtlich – zu viel Fantasie! Man prophezeite mir, eine Lebensversagerin zu werden, wenn ich mich nicht anpasse, mich nicht dem Ernst des Lebens angemessen verhalten würde. Mit zehn Jahren! Ich bin heilfroh, dass damals Kindern keine Medikamente verabreicht wurden, um sie ruhigzustellen. Seitdem ich mich mit Humor beschäftige, weiß ich, dass diese Fantasie die Quelle meiner Kreativität und meines Humors ist. Und finde es wunderbar.

      In den meisten Fällen übernehmen wir die Urteile anderer über uns. Aber niemand sagt uns, ob die wirklich stimmen. Sie entscheiden, ob Sie das, was andere als Schwäche bezeichnen, für sich selbst als Schwäche sehen. Es ist Ihre Entscheidung, Ihr Leben und Ihr Humor.

       Übung 9

      Schreiben Sie hinter jede Schwäche, warum gerade diese Schwäche eigentlich eine Stärke ist. Lesen Sie Ihre Begründungen nun laut vor. Sie können sie auch singen oder tanzen. So lange, bis Sie gute Laune bekommen und sich selbst glauben.

      Mit mir stimmt etwas nicht: Ich kann nicht mit Exceldateien umgehen. – Natürlich nicht, ich bin ja keine Buchhalterin, sondern der kreative Typ.

      Mit mir stimmt etwas nicht: Ich habe immer noch nicht meine erste Million gemacht. Bill Gates war in meinem Alter schon Milliardär. – Erstens macht es keinen Sinn, den PC noch mal zu erfinden. Zweitens bin ich viel lieber

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