Das pure Leben spüren. Barbara Messer

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Das pure Leben spüren - Barbara Messer Dein Leben

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Entspannung und Stressmanagement. Ich möchte lediglich einen Aspekt herausgreifen, der mir wichtig scheint: Annehmen ist in meinen Augen ein aktiver Prozess, hat nichts mit Abwarten oder Aussitzen zu tun.

      Im Akzeptieren und Annehmen liegt so viel Kraftvolles, um dieses pure, unverwechselbare Lebensgefühl zu bekommen.

      In dem Augenblick, in dem wir etwas annehmen und akzeptieren, gegen das wir uns vielleicht sogar lange gewehrt haben, bekommen wir Kraft und Macht. Macht über uns und unser Leben. Wir brauchen keine Täuschungen mehr. Wir sehen klar.

      Das Nicht-wahrhaben-Wollen und das Sich-Rausreden kostet Energie.

      Sie kennen vielleicht diesen Satz »Denk nicht an einen rosa Elefanten«? Er soll Folgendes verdeutlichen: Wenn wir uns einen rosa Elefanten vorstellen, dann stellen wir uns erst einen Elefanten vor, den machen wir uns dann »irgendwie« rosa, um uns dann anschließend diesen Elefanten wegzudenken. Anstatt dass er verschwindet, taucht er immer wieder auf. Und wir denken ihn dann absichtlich weg. Doch er taucht irgendwie immer wieder auf.

      Ähnlich ist es mit den Situationen, die wir nicht wahrhaben wollen.

      Aber: Auch wenn etwas unlösbar erscheint, gibt es immer eine Lösung. Vielleicht erkennen wir die Lösung einfach nur noch nicht. Und manchmal ist es eben Akzeptanz.

      Denn eine der häufigsten Ursachen für Glücksgefühle, für Freude, Zuversicht, aber auch Krisen ist das Fragen nach dem Sinn des Lebens.

      Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist quasi angeboren. Auch unser Gehirn beschäftigt sich konsequent mit der Sinnsuche.

      Was gibt es alles zu akzeptieren, wenn wir an das Leben denken?

      So viel Gutes und Schönes, was wir erleben: Eingebunden in Familien und andere soziale Systeme, die uns Halt geben, von denen wir ein Teil sind.

      Wir leben im Frieden, in einer gewissen Form von Wohlstand, wir können reisen, haben Freizeit, können so vieles machen, was uns guttut und gefällt.

      Kennen Sie das auch, wenn Sie vor Glück oder Freude weinen?

      Manchmal ist es gar nicht so leicht, einfach zu akzeptieren, dass man glücklich ist, dass man den besten Partner der Welt hat oder anderes mehr, was uns guttut.

      Neben all den Situationen und Ereignissen des Alltags, die viele Menschen als gut oder schön bewerten, gibt es aber auch noch Herausforderungen, wie z. B. noch nicht gelöste Probleme oder Situationen, die wir noch als schwer oder unlösbar wahrnehmen und bewerten.

      Wenn wir eine Situation erleben, von der wir denken, dass wir nicht ausweichen können, wie eine Trennung, der Tod eines nahestehenden Menschen oder eine beunruhigende Diagnose, dann durchlaufen Menschen oft folgende Phasen. Ich kenne sie aus der Arbeit mit sterbenden Menschen, und im Ursprung stammen die Definitionen dieser Phasen von Elisabeth Kübler-Ross, einer bedeutenden Psychiaterin und Sterbeforscherin.

      1.Nicht-wahrhaben-Wollen. Verdrängung und Hoffnung mischen sich mit dem Wunsch nach Klarheit, Genauigkeit und Transparenz. Im Tenor jedoch möchten Menschen die neue Situation nicht annehmen. Sie wollen es noch nicht wahrhaben.

      2.Zorn und Auflehnung. Sie sind der Aufgabe noch nicht gewachsen und lehnen sich dagegen auf. Aggressivität, Zorn und Trotz sind übliche Mittel, sich gegen das Schicksal zu wehren.

      3.Verhandlung mit dem Schicksal. Nun möchten sie verhandeln, noch einmal einen Versuch starten, Pläne schmieden. Es ist ein Versuch, mit der Situation zurechtzukommen.

      4.Depression. Oder auch Resignation, Zeit zu trauern, der Enttäuschung oder Ähnlichem Raum zu geben. Die Menschen wissen, dass sie Abschied zu nehmen haben. Von Ideen, Glaubenssätzen, Menschen, Lebensentwürfen, Besitz, Gewohnheiten. Leben.

      5.Innere Ruhe. Nach der schrittweisen Akzeptanz entsteht eine innere Ruhe, die Menschen wissen, woran sie sind. Die Angst weicht der Weisheit und Klarheit, sie sind handlungsfähig. Die Wahrheit wird akzeptiert.

      Dieses Modell kann für viele Menschen eine Art roter Faden sein, an dem sie sich orientieren können, wenn etwas in ihr Leben kommt, von dem sie denken, dass sie ihm nicht ausweichen können.

      Hier wird auch wieder deutlich, dass die innere Einstellung entscheidend ist, wie Menschen Ereignisse beurteilen. Und welche Möglichkeiten sie dann zum Handeln sehen.

      Wie kann es gelingen, etwas anzunehmen?

      Wie erkennen wir, ob wir etwas ändern können, oder ob es darum geht, etwas zu akzeptieren, um dann die weiteren Schritte zu gehen, die wir gehen wollen?

      Das ist eine alte Frage, wie folgendes Gebet zeigt.

      »Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.«

      Das Akzeptieren einer Situation oder eines Ereignisses gelingt, indem wir uns dem, was wir als Tatsache betrachten, schrittweise nähern.

      Und es gehört dazu, zu erkennen, dass wir uns fortwährend unsere eigene Realität schaffen. Das wissen Sie.

      Jeder hat seine Landkarte der Welt. Aber nicht jeder hat seinen Weg darauf klar gezeichnet. Viele der Umwege sind sichtbar geworden. Wenn Sie die Karte neu ausbreiten, neue Wege suchen, ist das Terrain bekannter und Ihr Rucksack leichter.

      Einer der wichtigsten Schritte hin zum Akzeptieren und Annehmen ist, sich selber frei von einer Wertung unbeteiligt zu beobachten. Also einfach nur wahrzunehmen, was ist. Und das, was wir über uns wahrnehmen, anzunehmen.

      Beobachten Sie einfach. Und dann schauen Sie weiter. Sie haben die Möglichkeit, sich all das anzuschauen und es dann bewusst anzunehmen.

      Manches Mal spreche ich auch vom Durchschreiten. Wenn ich etwas Schweres erlebe, dann kann ich es nicht gleich mit voller Wucht akzeptieren, ich kann es aber schrittweise tun, als durchschritt ich es. Tag für Tag, Nacht für Nacht setze ich mich damit auseinander – immer sind die Portionen gerade so groß, wie ich sie bewältigen und in mir zulassen kann. Nicht bewertend versuche ich erst einmal zu verstehen und zu ahnen, was es eigentlich ist und was es für mich bedeutet. Ich weiß mittlerweile sehr gut, dass ein Sich-dagegen-Auflehnen nicht lohnt, das Annehmen bringt mir viel mehr Kraft, denn ich mache mir nichts vor, belüge mich nicht selber, um dann später womöglich enttäuscht zu sein. Kämpfen, wenn es notwendig sein sollte, kann ich dennoch.

      Eine großartige Möglichkeit, unnötigen Ballast nicht mehr länger mit sich herumzutragen, ist es, sich von Gedanken, Interpretationen und Erinnerungen zu befreien, die belastend sind.

      Einer der wertvollsten und einfachsten Wege dahin, ist zu erkennen, was das Gute an einer Situation ist. Dabei helfen Fragen wie:

      •Wozu ist das gut?

      •Was darf ich hier lernen?

      •Was habe ich davon?

      Sie helfen allesamt, eine – vorerst als schwierig bezeichnete Situation – eher anzunehmen und sich mit ihr auszusöhnen.

      Die Frage nach der guten Absicht jedoch hilft mir seit Langem, auch wenn ich die Antwort nicht immer gleich habe, so vertraue ich jedoch darauf, dass sie sich einstellt.

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