Kill dein Kaninchen!. Ralf Schmitt

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Kill dein Kaninchen! - Ralf Schmitt Dein Leben

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höchstwahrscheinlich erst einmal Gedanken darüber gemacht, was alles passieren könnte, wenn wir »den Gehorsam verweigern«. Manchmal scheint es, als ob uns so ein positiver Aktionismus fehlt. Die Dame ist übrigens Einwanderin. Sie stammt ursprünglich aus Jamaika, hat in Kanada studiert und lebt und arbeitet bereits seit über 40 Jahren in den USA. Und: Ihren Job übt sie immer noch aus!

      Ralf hat ungefähr zur gleichen Zeit mit seinem Team das Bühnen- und Rahmenprogramm der IdeenExpo in Hannover gestaltet. Hier geht es um Fort- und Weiterbildung für Schüler. Um deren Nerv und auch den der Eltern zu treffen, ist ein ständiger Dialog mit der heranwachsenden Generation unerlässlich. Das baut Vorurteile und Berührungsängste ab und erweitert den eigenen Horizont um ein Vielfaches.

      Neugier

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      Neugier macht Angst zum Fremdwort.

      Entwickeln Sie eine Lust darauf, außergewöhnliche Wege zu gehen. Je eingefahrener wir sind, desto wichtiger erscheint es, dass alles so bleibt, wie es ist. Gewohnheit und Altbekanntes schaffen eine scheinbare Sicherheit. Doch wenn dann plötzlich etwas Unvorhergesehenes passiert, gerät die Sicherheit schnell ins Wanken. Wer Lust darauf hat, neue Wege zu gehen, hat weniger Angst davor, diese Pfade auch einmal zu beschreiten, wenn er nicht dazu gezwungen wird. Zudem wird er routinierter im Umgang mit Veränderungen. Je besser wir mit Veränderungen umgehen können, desto leichter wird es. Und je neugieriger Sie sind, desto aktiver gehen Sie in Veränderungen hinein, und Angst wird zum Fremdwort.

      Distanz zur Angst

      Schaffen Sie eine gedankliche Distanz zu Ihren Ängsten, anstatt sich immer tiefer hineinfallen zu lassen oder sich gar mit ihnen zu identifizieren. Einige Menschen beschäftigen sich so sehr mit ihren Ängsten, dass sie sich im schlimmsten Fall darüber definieren. Wir möchten hier nicht dazu aufrufen, Ängste zu ignorieren. Ein gesunder Abstand dazu ist jedoch dringend anzuraten. Das zeigt auch das folgende Beispiel:

      Eine Freundin erzählte uns vor einiger Zeit, dass sie ihre Arbeit nicht mehr schaffen würde, weil sie so große Angst davor habe, ihren Job zu verlieren. Die Angst war auch nicht unbegründet, denn in ihrer Firma gab es bereits die dritte Kündigungswelle innerhalb weniger Jahre. Bisher war sie davon jedoch verschont geblieben. Sie steigerte sich trotzdem immer weiter in die Situation der vermeintlich Entlassenen hinein.

      Irgendwann saß sie tagsüber wie gelähmt an ihrem Schreibtisch und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie machte Fehler, wurde langsam und brachte keinerlei Kreativität mehr in die Firma ein. Innerlich hatte sie mit dem Kapitel bereits abgeschlossen und sich in die Opferrolle begeben. Allerdings war sie auch nicht in der Lage, die Konsequenzen zu ziehen und sich aktiv einen neuen Job zu suchen. Sogar in der Freizeit gab es kein anderes Thema mehr. Ihre Freunde konnten die immer wieder selbe Leier nicht mehr hören.

      Zum Glück hatte sie einen Chef, der bemerkte, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Er sprach sie darauf an. Auch er war sich seiner Position im Unternehmen nicht mehr sicher und erzählte ihr, wie er mit der schwierigen Lage umging. Er versuchte, seine Angst zu akzeptieren, sich aber nicht mehr von ihr leiten zu lassen. Anstatt sich permanent einzureden »Das geht alles schief!«, schickte er die Angst in Gedanken jeden Tag ein bisschen weiter von sich weg, bis sie zur Tür hinausgegangen war. Dann schloss er die Tür und versuchte wieder dafür zu sorgen, dass sich die Firma aus der Umsatzflaute herausarbeiten konnte. Unsere Freundin folgte seiner Strategie. Gemeinsam und mit einer gesunden Haltung gegenüber der Situation schafften sie es, die Umsatzflaute zu besiegen. Als das schließlich geschafft war, wurde der Chef befördert und hat unsere Freundin gleich mit in den neuen Aufgabenbereich genommen. Sie hatte zusammen mit ihm die Angst besiegt, die Kehrtwende eingeleitet und sich so ihren Arbeitsplatz gesichert.

      KURZ GEFASST: WAS HILFT GEGEN ANGST?

      Jeder hat Ängste, und so vielfältig sie sind, so unterschiedlich sind auch die Wege, um sie loszuwerden. Es gilt in jedem Fall zu vermeiden, dass wir uns von unseren Ängsten überfordern und leiten lassen. Sonst kommt das große böse Panik-Kaninchen und wir schlittern Stück für Stück in den totalen Kontrollverlust.

      Die Ängste der Deutschen

      Die regelmäßige Studie »Die Ängste der Deutschen« im Auftrag der R+V Versicherung basiert auf 16 Grundängsten, die jedes Jahr abgefragt werden. Aufgeteilt sind diese in wirtschaftliche bzw. politische Themen, externe Bedrohungen, persönliche Sorgen und Umweltängste. Alles Wissenswerte dazu gibt es unter:

       https://www.ruv.de/presse/aengste-der-deutschen

      In den Ergebnissen der Studie aus dem Jahr 2016 sind besonders zwei Tendenzen zu beobachten:

      1. Die Ängste der Menschen hierzulande werden immer stärker

      Die Studie wurde bereits zum 25. Mal durchgeführt und noch nie waren die Werte so hoch wie heute. In allen Bundesländern nehmen die Ängste der Menschen zu. Hessen liegt mit zurzeit 59 Prozent an der Spitze, dicht gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 55 Prozent. In Berlin haben die Menschen mit 40 Prozent am wenigsten Angst. Vielleicht liegt die generelle Gelassenheit der Berliner darin begründet, dass Zuwanderung und Integration dort schon lange Themen sind, mit denen man sich vonseiten der Politik und besonders vonseiten der Bevölkerung beschäftigt. Kein Ort in Deutschland ist multikultureller, keiner vielseitiger, und zumindest aktuell bewegt sich auch keiner im selben Tempo, in dem sich die Hauptstadt dreht. Die Berliner sind es also gewohnt, dass sich permanent etwas verändert, dass man in den Straßen einiger Stadtteile mehr Fremdsprachen als Deutsch hört und dass viele sich eher von Touristen als von Zuwanderern gestört fühlen.

      2. Die Menschen in Ost und West haben dieselben Ängste

      Eine Erkenntnis der Studie hat uns ziemlich überrascht: Die Top 6 der Ängste der Deutschen sind im Osten dieselben wie im Westen. Angeführt wird die Liste von der Angst vor Terrorismus. In ganz Deutschland fürchten sich 73 Prozent davor. Nahe dran liegt die Angst vor politischem Extremismus (68 Prozent) und vor Spannungen durch den Zuzug von Ausländern (67 Prozent). Weiterhin spielen die Überforderung von Behörden und Bürgern durch Asylbewerber (66 Prozent) und die Überforderung von Politikern (65 Prozent) eine große Rolle. Die Menschen sind aber auch über die Kosten, die durch die EU-Schuldenkrise verursacht werden (65 Prozent), beunruhigt. Die Angst vor Naturkatastrophen, die in der Studie aus dem Jahr 2015 noch ganz an der Spitze stand, ist 2016 nicht einmal mehr in den Top 7 zu finden, die deutschlandweit zusammengefasst wurden.

      KURZ GEFASST: DIE ÄNGSTE DER DEUTSCHEN

      Noch nie hatten die Deutschen so viele Ängste wie zurzeit. Diese Ängste verändern sich – abhängig von aktuellen Ereignissen. Momentan ist besonders die Angst vor Terrorismus sehr hoch. Dahingegen hat sich die Angst vor Naturkatastrophen, die in der Vorjahresstudie noch ganz oben stand, beinahe in Luft aufgelöst.

      German Angst – die geerbte Angst

      Aufgrund der aktuellen Studie könnte man das, was man uns Deutschen bereits seit längerer Zeit nachsagt, bestätigt sehen. Viele denken, wir seien ein Volk der Angsthasen: Für uns hat man international sogar den Begriff »German Angst« kreiert,

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