Günter, der innere Schweinehund, wird Nichtraucher. Stefan Frädrich

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Günter, der innere Schweinehund, wird Nichtraucher - Stefan Frädrich Günter, der innere Schweinehund

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zwischen dem Rauchen und einem kleinen Luxus? Stell dir mal dein Lieblingsessen vor. Was isst du besonders gerne? Spaghetti Bolognese? Oder etwas anderes? Wann hast du dein Leibgericht zum letzten Mal gegessen? Schon ein paar Tage oder Wochen her? Trotzdem geht es dir wahrscheinlich gut. Die Spaghetti fehlen dir nicht. Sie sind ein kleiner Luxus, den du dir ab und zu gönnst. Aber wann hast du dir zuletzt eine Zigarette »gegönnt«? Vor einer halben Stunde? Vor zwei Minuten? Und wie lange hattest du davor nicht geraucht? Tage oder Wochen? Nein! Wohl eher ein paar Stunden oder Minuten …

      Wie viele Zigaretten rauchst du täglich? Zehn? Zwanzig? Vierzig? Jeden Tag, viele Jahre lang. Stell dir nun vor, du müsstest mehrmals täglich Spaghetti Bolognese essen. Jeden Tag. Viele Jahre lang. Gute Idee? »Natürlich nicht«, motzt Günter, »die Spaghetti würden dir recht schnell zum Hals heraushängen!« Wie wahr, Herr Schweinehund! Du hast den Unterschied gefunden: Ein »kleiner Luxus« übersättigt schnell, Zigaretten aber nicht. Wenn du eine Zigarette geraucht hast, brauchst du nur eine Weile zu warten – und schon willst du wieder rauchen! Anscheinend rauchst du also nicht, weil du dir mit den Zigaretten einen »kleinen Luxus gönnst«, sondern weil dir ohne Zigaretten etwas fehlt … »Aber was nur?«, grübelt Günter. Geduld, Herr Schweinehund!

      17. Gefühlte Gefühle

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      Nur Raucher brauchen das Rauchen. Denn nur Rauchern fehlt etwas, ohne zu rauchen. Nichtraucher haben kein Bedürfnis zu rauchen.

      »Hm«, überlegt Günter. »Auf der einen Seite genießen Raucher das Rauchen. Auf der anderen Seite sind Nichtraucher froh, dass sie nicht rauchen. Wie kann das sein?« Spannende Frage! Das will der Reporter vom Mars auch gerne wissen.

      Fassen wir kurz zusammen: Rauchen kommt in der Natur nicht vor. Die Menschen haben es nie gebraucht. Dann wurde der Tabak entdeckt und manche haben mit dem Rauchen angefangen, andere nicht. Wer mit dem Rauchen angefangen hat, braucht fortan täglich seine Zigaretten. Also wollen es die meisten Raucher wieder loswerden. Sie haben keine Lust darauf, dass das Rauchen krank macht und so viel Geld kostet. Und dabei rauchen sie eigentlich nur, weil ihnen ohne Zigaretten etwas fehlt.

      Kennst du das Gefühl »Ich brauche eine Zigarette«? Was spürst du dabei, wie fühlt es sich an? Wie eine Art innere Leere? Ein Loch in Brust und Oberbauch? Wissen deine Hände nicht, was sie tun sollen, so dass du einfach eine rauchst? Und dann? Ist das doofe Gefühl jetzt für kurze Zeit verschwunden? Tolle Sache also, das Rauchen – ein echter Genuss! Aber: Nichtraucher kennen dieses Gefühl, eine Zigarette zu brauchen, überhaupt nicht! Also: Wie entsteht das Gefühl eigentlich?

      18. Mit dem Rauchen anfangen

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      Raucher haben das Bedürfnis zu rauchen, seit sie rauchen.

      Schauen wir noch mal in die Vergangenheit. Seit wann hast du das Gefühl »Ich brauche eine Zigarette«? Überleg mal: Hattest du es schon früher, als du noch nicht geraucht hast? Oder hast du es erst seit zwei Wochen? Seit Ostern vorigen Jahres? Seit deinem letzten Umzug? Oder zufällig erst, seitdem du rauchst?

      Vermutlich hast du als Kind für die Mathearbeit gelernt, ohne dabei Zigaretten zu brauchen. Vermutlich bist du mit deinen Freundinnen und Freunden ganz ohne Schachtel und Feuerzeug herumgetobt. Und bei Langeweile hast du ganz ohne Kippe im Mund die Spur der Regentropfen am Fenster verfolgt. Irre, oder?

      Als du dann mit dem Rauchen angefangen hast, ist etwas passiert. Was? Um das herauszufinden, schauen wir mit einer großen Lupe in die Vergangenheit. Machen wir eine Zeitreise! Was ist damals geschehen? Wie hast du zum ersten Mal Zigaretten ausprobiert und dich ans Rauchen gewöhnt? Aufpassen, Günter, es wird spannend!

      19. Die anderen

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      Kein Raucher hat das Rauchen selbst erfunden. Raucher haben das Rauchen angefangen, weil andere geraucht haben – ihre Vorbilder.

      Warum hast du angefangen zu rauchen? Bist du selber auf die Idee gekommen, die getrockneten Blätter einer Giftpflanze in Papier zu rollen, ein Ende des Röllchens anzuzünden, das andere Ende in den Mund zu nehmen und den beißenden Rauch einzuatmen? Hast du das Rauchen erfunden? Oder hast du gesehen, wie andere geraucht haben, und es ihnen nachgemacht? Wer waren diese Vorbilder? Deine Freunde? Deine Eltern? Oder vielleicht sogar deine Lehrer?

      Versuch mal, dich zu erinnern: Mit wem hast du deine ersten Zigaretten probiert? Wer waren deine Freunde? Wart ihr Kinder auf Fahrrädern im Wald oder Schüler an der Bushaltestelle? Wart ihr Jugendliche im Zeltlager? Wie alt warst du? Als du beschlossen hast, dass du es ausprobieren willst – was hast du dabei gedacht und empfunden? War es spannend? Aufregend? Warum hast du es damals probiert? Wolltest du so sein wie deine Freunde? Wolltest du deinen Gegnern die Stirn bieten? Wolltest du ein Geheimnis lüften?

      20. Cool wie ein Star

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      Rauchen macht nicht cool. Denn wer uncool ist, wird auch durchs Rauchen nicht cool.

      »Auch Stars sind Vorbilder!«, sagt Günter. Ja, stimmt. Erinnerst du dich noch an deine Idole aus Jugendzeiten, an die coolen Stars? Waren darunter nicht viele Raucher? Hast auch du rauchende Stars geliebt? Was hat damals wohl Günter gedacht? Womöglich: »Wenn dein Star raucht, muss Rauchen etwas Tolles sein!« Typische Günter-Logik …

      Apropos: Hast du Lust auf ein bisschen Logik? Dann pass mal auf:

      Aussage 1: »Mein Star ist cool.«

      Aussage 2: »Mein Star raucht.«

      Folgerung: »Um cool zu sein, sollte ich auch rauchen!«

      Aber ist das wirklich logisch? Machen wir die Gegenprobe: Stell dir mal einen richtig schlechten Musiker vor, einen echt uncoolen Typen. Würde es dem helfen, wenn er rauchte? Könnte er so zum Star werden? Wohl kaum … Also sind coole Typen cool, weil sie coole Typen sind – nicht etwa, weil sie rauchen. Kann es also sein, dass auch die Coolen nicht rauchen, weil sie cool sind, sondern weil sie abhängig sind wie andere Raucher auch? »Klingt logisch«, murmelt Günter. Aber hallo!

      21. Süchtige Stars

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      Auch rauchende Stars sind süchtig. Wenn sie nicht rauchen, fehlt ihnen das Rauchen. Du brauchst sie nicht zu beneiden!

      Und jetzt stell dir einen richtig coolen Menschen vor, der von den Zigaretten nicht mehr loskommt. Am liebsten wäre er frei und unabhängig, fit und gesund. Aber dummerweise haben Raucher regelmäßig das Gefühl, eine Zigarette zu brauchen. So wird der Coole leider zum Dummen! Also, was tun? Die Abhängigkeit verheimlichen? »Könnte anstrengend werden«, befürchtet Günter. Ständig darüber nachdenken? »Wie lästig!«, findet Günter. Also dreht man doch einfach den Spieß um! Denn wenn coole Menschen behaupten, dass sie gerne rauchen, obwohl auch sie nur süchtig sind, glaubt man es ihnen – eben, weil sie cool sind. Ja, manchmal glauben sie es sogar selbst …

      Manche Stars machen das Rauchen sogar zu einem Stilmerkmal! Klar: Wer sowieso gefangen ist, kann seine Handschellen auch gleich zum Markenzeichen erklären. Im Ernst: Von manchen Stars ist das Rauchen kaum wegzudenken.

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