Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Susanne Svanberg

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Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Susanne Svanberg Sophienlust

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es, wie du willst. Ich kann nicht anders. Ich kann deine ewigen Sticheleien nicht länger ertragen.«

      »Es kann dir doch nicht wirklich gefallen, dich mit einem kleinen Mädchen zu befassen und es durch allerlei Geschenke zu verwöhnen.« Marina wippte gekonnt mit den langen künstlichen Augenwimpern. Doch das machte keinen Eindruck auf ihn. Die flüchtige Verliebtheit, die er für Marina empfunden hatte, war endgültig verflogen.

      »Es ist aber so«, antwortete er. »Aber du kannst das nicht verstehen, weil du kein Herz hast. An dieser Stelle sitzt bei dir ein Spiegel, in dem du dein eigenes Gesicht erblickst. Für mehr ist nicht Platz. Weder für einen Mann, noch für Kinder. Ich aber wünsche mir eine Frau, die mich ein bisschen gernhat, und Kinder, die behütet aufwachsen.«

      »Für einen Mann bist du unglaublich romantisch. Hinter einem Polizeibeamten würde man das niemals vermuten. Im Film sind das harte Burschen, die …«

      »Das Leben ist kein Film«, unterbrach Hans Strasser sie barsch. »Im Übrigen weißt du sehr genau, dass wir viel zu verschieden sind, um eine harmonische Ehe miteinander führen zu können.«

      »Willst du eigentlich nicht losfahren? Wir kommen sonst zu spät.«

      »Ich bringe dich hin, aber ich fahre sofort wieder zurück.«

      »Du willst nicht mitkommen?«, fragte das rotblonde Mädchen entrüstet.

      »Zum einen halte ich es unter diesen Umständen nicht für angebracht, und zum anderen habe ich Anja versprochen, zurückzukommen.«

      »Du willst mich alleinlassen?«, schnupfte Marina.

      »Da wir die ganze Zeit von Trennung reden, dürfte dich das doch nicht so sehr überraschen.«

      »Ach, das ist doch alles nur Bla-Bla. Du bringst es ja gar nicht fertig, mich sitzenzulassen.« Marina lachte. Sie hatte den gutmütigen Hans ein für alle Mal zum Trottel abgestempelt.

      Dass er es nicht war, bewies er sofort. »Ich nehme an, dass dich der flotte Dieter gerne trösten wird«, sagte er. Er wusste von Marinas Flirt. Aber dieses Wissen tat nicht weh, denn er liebte das Mädchen ja nicht mehr.

      »Was weißt du von ihm?«, fauchte Marina böse.

      »Dass du dich mit ihm triffst, wenn ich Dienst habe«, antwortete er unheimlich ruhig.

      »Das ist ja nur eine ganz harmlose Bekanntschaft«, erklärte Marina.

      »Vielleicht wird mehr daraus«, antwortete Hans gleichgültig.

      »Er ist ein Windhund, das weißt du ganz genau.«

      »Du liebst doch aufregende Männer.« Jetzt war es an Hans Strasser, spöttisch zu sein. »Männer, die sich nichts aus Kindern machen, sondern nur hinter jungen Mädchen her sind. Männer, die dir nicht Geborgenheit und Sicherheit schenken, sondern einen flüchtigen Flirt.«

      »Du bist gemein«, zischte Marina.

      »Mich hast du verlacht und verhöhnt, weil ich eine Familie wollte und ein harmonisches Eheleben. Also bist du doch mehr für die Anschauungen des flotten Dieters.«

      »Du meine Güte, es hat mir doch nur Spaß gemacht, dich ein wenig zu reizen.«

      »Du hast es zu weit getrieben, Marina. Das, was du vorhin zu der armen kleinen Anja gesagt hast, das war kein Spaß. Das war eine nicht zu überbietende Herzlosigkeit. Du hast genau gesehen, in welcher Verfassung das Kind ist. Wie du es dennoch wagen konntest, ihr den letzten Trost zu nehmen, das werde ich nie begreifen. Vielleicht ist dir in deinem Hass nicht so bewusst geworden, was du angerichtet hast. Auf jeden Fall rate ich dir aber zu beten, dass der Schaden durch Geduld und Liebe wieder behoben werden kann.«

      »Eigentlich hatte ich für diesen Abend etwas anderes vor!« Marina war schon wieder hochmütig. »Worauf wartest du eigentlich noch? Fahr mich endlich nach Maibach. Wenn du schon eines neurotischen Kindes wegen auf die Modenschau verzichten möchtest, ich bin nicht so wild darauf, fremden Kindern Opfer zu bringen.«

      Hans Strasser brauste los. Gar nicht rasch genug konnte er die Strecke zurücklegen. Jede Minute in Marinas Gesellschaft war ihm eine Qual.

      Vor der Festhalle in Maibach stoppte er. Marina griff nach ihrem Abendtäschchen. »Also, bis morgen. Ich hole dich nach dem Dienst ab.«

      Hans schüttelte sehr bestimmt den Kopf. »Nein, Marina. Unsere Trennung ist endgültig. Verabredungen gibt es nicht mehr.«

      »Was willst du denn machen, wenn ich einfach vor dem Revier warte?« Marina kicherte vergnügt.

      »Ich werde an dir vorbeigehen«, antwortete er in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, dass er es ernst meinte.

      »Du willst mich einfach stehen lassen?« Erst jetzt begriff das eitle Mädchen, dass es verspielt hatte.

      »Ich hoffe, dass du mich nicht dazu zwingst. Schau mal, dort kommt der flotte Dieter. Wie wäre es, wenn du dich mit ihm über die morgige Freizeitgestaltung unterhalten würdest?«

      Marina blinzelte in die angegebene Richtung. »Keine schlechte Idee«, murmelte sie und drehte sich auf dem Absatz ihrer modernen Schuhe herum.

      Hans Strasser beeilte sich wegzukommen. Was Marina künftig tat, interessierte ihn nicht mehr. In diesen Minuten war nur Anja für ihn wichtig. Ihr wollte er beweisen, dass sie nicht allein auf der Welt war.

      *

      Grit ging rascher. So, als bemerke sie nicht, dass jemand eilig hinter ihr her lief. Sie betrat die große Bahnhofshalle und eilte zu den Schaltern, um sich eine Fahrkarte zu lösen. Doch dann musste sie warten. Vier Personen waren vor ihr. Ungeduldig trat sie von einem Fuß auf den anderen und hoffte, nicht gesehen zu werden.

      Doch das war natürlich eine törichte Hoffnung. Da kam der elegante Herr mit dem gepflegten Bart auch schon zielstrebig auf sie zu. »Grit, wie gut, dass ich dich noch erwische. Ich habe im Hotel angerufen, aber du warst bereits weg. Beinahe hätten wir uns noch verpasst.«

      Er tut ganz harmlos, dachte die junge Frau mit dem aparten Gesicht. So, als wäre er gestern tatsächlich biederen Geschäften nachgegangen. Ob er ahnt, dass ich etwas von den Päckchen in der Kassette weiß?

      Grit hatte ihren Verlobten am Tag zuvor nicht mehr gesehen. Als er bei Einbruch der Dunkelheit noch immer nicht zurückgewesen war, hatte sie sein Haus verlassen und war ins Hotel zurückgekehrt.

      »Ich bin auf dem Weg nach Sophienlust«, antwortete sie reserviert.

      »Das dachte ich mir schon. Ich werde dich natürlich mit dem Wagen hinbringen.«

      »Nicht nötig. Ich fahre sehr gern mit der Bahn.«

      David fasste nach Grits Arm. »Du bist böse mit mir wegen gestern«, sagte er, scheinbar traurig. »Aber du tust mir unrecht. Ich war den ganzen Tag geschäftlich unterwegs. Komm, draußen auf dem Parkplatz steht mein Wagen. Du reist damit schneller und bequemer.«

      Warum ist er nur so freundlich zu mir?, überlegte Grit fieberhaft. Sorgt er sich um das Geld, das ich ihm geliehen habe, oder befürchtet er, dass ich bei der Polizei ausplaudern könnte, was sich in seinem Schreibtisch befindet? Stur blieb sie in der Reihe der Wartenden stehen. Automatisch rückte sie vor, als einer der Reisenden

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