Kompromittiert. Ethan Stone

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Kompromittiert - Ethan Stone

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      Kompromittiert

      Ein Roman von Ethan Stone

      Aus dem Englischen von Florentina Hellmas

      Impressum

      © dead soft verlag, Mettingen 2021

       http://www.deadsoft.de

      © the author

      Titel der Originalausgabe: Compromised (Uniformity Book 1)

      Übersetzung: Florentina Hellmas

      Cover: Irene Repp

       http://www.daylinart.webnode.com

      Bildrechte:

      © StockLite – shutterstock.com

      © Gts – shutterstock.com

      1. Auflage

      ISBN 978-3-96089-458-2

      ISBN 978-3-96089-459-9 (epub)

      Inhalt:

      Officer Daniel „Kash“ Kashaveroff ist Single, schwul und arbeitet in einem Hochsicherheitsgefängnis. Nicht der beste Job, um geoutet zu sein. Nach schlechten Erfahrungen in einer vergangenen Beziehung würde er sich gerne wieder verlieben, glaubt aber nicht daran, dass das so bald passieren wird.

      Mit Zane Davis zusammenzuarbeiten, stellt Kashs Leben auf den Kopf. Sie sind erst Kollegen, werden dann Freunde und lassen sich schließlich auf ein Verhältnis ein, aber ihre Beziehung ist weit davon entfernt, perfekt zu sein.

      Während er sich mit seinen Beziehungsproblemen herumschlägt, freundet Kash sich auch mit einem Häftling namens Cody Ivy an. Persönliche Nähe zu einem Insassen verstößt gegen die Regeln, aber Kash ist von der Unschuld des jungen Mannes überzeugt. Schon bald engagiert er sich dafür, diese zu beweisen, selbst als er dadurch sein eigenes Leben gefährdet.

      Anmerkung des Autors

      Für alle, die Fernsehserien gesehen haben, die in Gefängnissen spielen: Es war mir wichtig, das Umfeld der Geschichte in ein anderes und realistischeres Licht zu setzen. Ich habe einmal in einem Gefängnis gearbeitet und diese Geschichte spiegelt meine Erfahrung wider. Die meiste Zeit ist es ziemlich langweilig und man verbringt viel Zeit in Lagerräumen oder Kontrolleinrichtungen. Ich glaube aber, dass ich eine gute Mischung aus Realitätsnähe und Unterhaltung gefunden habe.

      Kapitel 1

      Ich sah, wie er sich drehte, noch ehe er sich von mir losriss. Ich griff nach ihm und packte ihn am Ärmel, aber das war nicht genug, um ihn zu stoppen. Er warf in einer fließenden Bewegung den Kopf zurück und ließ ihn ohne das geringste Zögern vorschnellen. Er traf sein Ziel und aus der Nase des Mannes neben ihm spritzte Blut. Ich riss ihn zurück, packte seinen Arm und stieß ihn auf den harten Betonboden. Ich kniete mich auf seinen Rücken, hielt mit einer Hand seine Handgelenke in Handschellen fest und drückte mit der anderen sein Gesicht auf den Boden.

      »Rühr dich ja nicht, Ofeldt.«

      Es war so schnell gegangen, dass mein Verstand einen Moment brauchte, um alles zu verarbeiten. Ich hatte rein auf der Basis von Instinkt und Adrenalin gehandelt. Gerade hatte ich den Gefangenen Ofeldt noch eskortiert, im nächsten Augenblick hielt ich ihn auf dem Boden fest. Alles Teil eines normalen Arbeitstages für einen Vollzugsbeamten in einem Hochsicherheitsgefängnis.

      Das Seely State Prison beherbergte die schlimmsten Insassen von ganz Nevada. Vergewaltiger, Mörder, Kinderschänder und Spinner. Insasse Ofeldt war ein Mörder und ein Spinner, weshalb ich im Umgang mit ihm besonders vorsichtig war. Ich versuchte nicht, mich bei ihm anzubiedern, aber ich bemühte mich, ihn nicht zu verärgern oder zu reizen, wenn er schon wütend war. Von meinem Partner, Officer Todd Lang, konnte ich das nicht behaupten.

      Lang war „von der alten Schule“. Er arbeitete seit fast zwanzig Jahren in Seely und regelte die Dinge, wie er es für richtig hielt, ohne sich um die offiziellen Regeln zu kümmern.

      Die Probleme hatten schon am Morgen begonnen. Ofeldt war verärgert gewesen, weil er dachte, er hätte zu wenig Frühstück bekommen. Er hatte Lang dafür verantwortlich gemacht. Ich war mir nicht sicher, ob das stimmte, aber ich traute es ihm zu.

      Als ich herausgefunden hatte, dass wir Ofeldt zum Hofgang begleiten sollten, war ich nicht begeistert gewesen. Trotz Ofeldts Ärger, hatte Lang es nicht lassen können, ihn weiter zu reizen, nachdem wir ihm die Handschellen angelegt und ihn aus seiner Zelle geholt hatten. Hör auf zu maulen, hatte Lang gefaucht, als Ofeldt ihn noch einmal beschuldigt hatte, ein Stück Obst von seinem Frühstückstablett genommen zu haben. Halt einfach die Klappe, du alte Zicke.

      Mir hatte es gereicht und ich war im Begriff gewesen, Lang zu bremsen, als Ofeldt sich gedreht und Lang einen Kopfstoß verpasst hatte, ehe ich es hatte verhindern können.

      Ich warf einen Seitenblick zu meinem Partner. Lang lag auf dem Rücken und hielt sich die Hände vors Gesicht, während Blut aus seiner Nase spritzte. »Denk nicht mal dran, irgendeinen Scheiß zu machen, Ofeldt.«

      »Ich würde Ihnen nichts tun, Kash«, antwortete er. »Sie sind okay. Gegen Sie habe ich nichts. Ich hatte da nur was zu erledigen, wissen Sie?«

      »Nun, das hast du eindeutig getan.«

      Ich würde mich nie auf die Seite eines Insassen stellen, wenn es um einen anderen Beamten ging, aber es gab Zeiten, in denen ich große Lust dazu hatte. Hätten sie ihre Auseinandersetzung auf der Straße ausgetragen, hätte Ofeldt Lang in den Hintern getreten. Aber auf der Straße hätte Lang sich nie mit einem Kerl angelegt, der doppelt so groß und dreimal so verrückt war.

      ***

      Als ich am Dienstag aufwachte, wusste ich, dass es einfach nur ein weiterer langweiliger Tag werden würde. Aufregende Dinge passierten selten an zwei Tagen hintereinander. Die Arbeit war eine sich wiederholende Serie von Bewegungsabläufen. Dieselben Dinge tun, mit denselben Leuten arbeiten. Ich fühlte mich oft wie Bill Murray in dem Film Und täglich grüßt das Murmeltier. Wenn es eine Lektion gab, die ich lernen sollte, dann versagte ich dabei vermutlich. Ich arbeitete seit zehn Jahren im Strafvollzug von Nevada, die letzten sechs davon in Seely. Ich hatte nicht geplant, meine Karriere darauf aufzubauen, es war nur ein Job gewesen, um wieder auf die Beine zu kommen. Es war aber gut bezahlt, also war ich hängen geblieben.

      Ich arbeitete in Zwölf-Stunden-Schichten; in einer Woche an vier Tagen, in der nächsten an drei. Die langen Arbeitstage waren nicht angenehm, aber die langen Wochenenden machten das mehr als wett. Sie gaben mir die Gelegenheit, meinen außerdienstlichen Interessen nachzugehen, nämlich meinem Liebesleben. In einer Stadt mit rund fünftausend Einwohnern schwul zu sein, war scheiße. Sich tief im Schrank zu verstecken, war für meinen Job aber eine Notwendigkeit. Die Bewohner von Seely in Nevada würden ausflippen, wenn sie wüssten, dass ich beide Male Obama gewählt hatte. Und sie würden mich wahrscheinlich lynchen, wenn sie herausfänden, dass ich Schwänze lutschte. Ja, verdammt. Ich liebte es, einen harten Schwanz im Mund zu haben. Und ich hasste es, diese Seite von mir zu verbergen. Aber ich musste nun mal arbeiten. Ich war noch

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