Berufsbezogenes Marketing. Gerhard Seidel

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Berufsbezogenes Marketing - Gerhard Seidel

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wir nicht können, ist, nichts zu bewirken. Manche Menschen glauben, wenn sie entscheiden, nichts zu tun, dann wären sie raus aus der Verantwortung. Dabei haben sie entschieden, nichts zu tun, also alles zu unterlassen. Dann erfolgt eben etwas anderes als das, was sie tun könnten. Aber sie sind und bleiben trotzdem der Verursacher.

       Alles ist wahr!

      Folgendes ist mir wichtig, Ihnen zu verdeutlichen: Ich trage Ihnen meine Sichtweisen vor und ich verspreche, alles ist wahr. So habe ich es erkannt und für mich interpretiert. Es sind ganz einfach meine Wahr-nehmungen, meine Wahr-heiten.

      Ich kann sehr gut akzeptieren, dass auch Sie Ihre besondere Sicht der Dinge haben, die mindestens so wahr ist wie meine. Meine Aufgabe besteht aber in diesem Buch darin, Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen aufgrund meiner Überlegungen und Schlussfolgerungen in Frage zu stellen, Sie davon zu überzeugen, dass es noch andere Ansichten gibt, woraufhin Sie es zulassen, diese Wahrheiten (oder vielleicht besser Wirklichkeiten – im Sinne von dem, was wirkt) als mögliche Alternative zu akzeptieren.

      Ich gebe zu, manchmal habe ich schon ziemlich ungewöhnliche Sichtweisen bezüglich der Dinge, der Aufgaben und Vorstellungen der von uns in den Seminaren betreuten Teilnehmer. Sie werden sich daran gewöhnen müssen. Aber es ist alles wohlwollend und hilfreich gemeint. Wer sich wie ich über zwanzig Jahre mit Erfolgstraining, Bewerberstrategien, persönlicher Erfolgsplanung, mit Arbeitssuchenden und Trainern beschäftigt, lernt die gesamte Palette dieser Branche kennen.

      „Man darf Seidels gestammelte Weisheiten nicht auf die Goldwaage legen“, meinte mal ein Mitarbeiter, der einen meiner Workshops besuchte, „der sieht eben alles ein bisschen anders, aber er gibt einem gute Gedankenanstöße!“ So sehe ich das auch, mit dieser Sichtweise kann ich gut leben.

       Manchmal dauert es etwas länger!

      In diesem Zusammenhang noch zwei weitere Sichtweisen:

      Nach einem Seminar (41a-Maßnahme) traf ich einen älteren Herrn wieder, den ich als sehr kritisch in Erinnerung hatte. Der sagte mir: „Herr Seidel, wie Sie ja gemerkt haben, war ich mit dem, was Sie da vorn alles erzählt haben, nicht immer einverstanden. Aber mein Enkel, der sich um eine Lehrstelle bewerben wollte, dem habe ich so einiges davon erzählt. Und ob Sie es glauben oder nicht, bei ihm hat das sehr gut funktioniert.“

      Die zweite, wiederum andere Reaktion: Oft höre ich in Vorträgen und Workshops von den Trainern: „Aber ich mache doch nur Deutschunterricht im Rahmen einer Umschulung zum …“ oder „Das Bewerbertraining macht bei uns immer am Ende der Weiterbildungsmaßnahme jemand anderes.“ Darauf antworte ich dann: „Vielleicht müssen Sie ja in Zukunft auch einmal andere Maßnahmen durchführen. Wir verlangen von unseren Teilnehmern, dass sie für neue Sichtweisen, Methoden und damit für ein anderes Verhalten offen sind. Als deren Vorbilder sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen.“

       Sicherheitshalber dagegen sein!

      Auf der folgenden Seite finden Sie meine Sammlung der Argumente, die von Trainern in meinen Seminaren eingewandt wurden. Sie bekräftigten damit, warum das, was ich vorgeschlagen und sonst noch so von mir gegeben hatte, nicht passte, funktionierte und überhaupt …

      Natürlich passen die von mir vorgeschlagenen Methoden und Strategien nicht zu jedem Teilnehmer. Die in den Seminaren Anwesenden sind in ihrer Herkunft, ihrer Schulbildung, in ihren beruflichen Ausbildungen, ihren Erfahrungen und persönlichen Situationen (man könnte seitenweise die Verschiedenheiten aufzählen) unterschiedlich und jeder hat seine eigenen Vorstellungen und Zielsetzungen.

      Diese Tatsache muss ich nicht näher ergründen, sie ist einfach Fakt. Ein Trainerleitfaden ist (so zumindest meine Auffassung) eine Sammlung von möglichen didaktischen, inhaltlichen und bewährten Lehrinhalten für einen ganz bestimmten Lehrbereich. Der Trainer entscheidet situativ, welche der hier vorgeschlagenen Instrumente er einsetzt. Einem Teilnehmer mit Migrationshintergrund, der kaum der deutschen Sprache mächtig ist, abzuverlangen, er solle „schriftlich denken“, ist genauso unsinnig, wie einem gewerblichen Arbeitnehmer die Möglichkeiten der empfängerorientierten „Preispolitik“ beim Vorstellungsgespräch zu vermitteln.

      Dieser Trainerleitfaden ist ein Angebot mit den unterschiedlichsten Tools, deren Auswahl und Realisierung in Ihren Händen liegt.

       Benchmarking aus zwanzig Jahren Praxisarbeit

      Machen wir also ein wenig „Benchmarking“ und lernen Sie von den besten Trainern (es waren immerhin mehr als achthundert in meinem Unternehmen), die in wirklich schwachen wirtschaftlichen Regionen und/oder mit sehr schwierigen Teilnehmergruppen Vermittlungsquoten erreichten, die unglaublich waren.

      Ich werde Ihnen nur Lösungen vorschlagen, die sich in fünfundzwanzigjähriger Seminararbeit bewährt haben! Erfolgreiche Konzepte, die sich in der Praxis entwickelten und die von den öffentlichen Auftraggebern als gut abgesegnet wurden. Sie lernen Methoden kennen, die Menschen helfen, ihr Problem der Arbeitslosigkeit zu lösen und einen Arbeitsplatz zu finden.

      Ob Sie als Trainer die hier vorgeschlagenen Lösungskonzepte gut finden, ist nicht die Frage. Fragen Sie sich eher: Helfen sie den Teilnehmern? Denn oft kennen wir noch nicht die Situation, in der wir diese (in Frage gestellte) Lösung brauchen. Als Dozent bin ich für meinen „Werkzeugkoffer“ verantwortlich, ich darf nicht nur den Hammer kennen.

       Überblick über das Buch

      Das Buch besteht aus drei Teilen:

      • Im ersten Teil behandle ich Themen, die im Wesentlichen die eigentliche Seminararbeit betreffen. Dabei geht es nicht nur um die Rolle des Trainers, sondern auch darum, welche Voraussetzungen und Strukturen vorhanden sein müssen, um ein für die Teilnehmer erfolgreiches Seminar zu gestalten.

      • Der zweite Teil behandelt das berufsbezogene Marketing und stellt Methoden und Instrumente vor, die das Bewerberverhalten optimieren und dadurch die Vermittlungserfolge verbessern können. Dies nicht nur, um einen neuen Arbeitsplatz zu finden, sondern auch, um bestehende Arbeitsverhältnisse zu erhalten.

      • Im dritten Teil des Buches gebe ich noch einige Tipps aus meiner beruflichen Erfahrung als Inhaber eines Weiterbildungsinstituts und mache Vorschläge, wie man mit innovativen Seminarmethoden die Alleinstellungsmerkmale verbessern kann.

      Grundlage für das Buch sind meine Vorträge, Workshops und die dort entstandenen Folien bzw. Charts. Wer an meinen früheren Seminaren teilgenommen hat, der weiß, dass ich meine Schulungen immer mit kleinen Exkursen, Geschichten und Erfahrungsberichten aus der Praxis „verdeutliche“ und mit Bildern „ausschmücke“. Jemanden zwei Tage bei der Stange zu halten, wenn es um „trockene“ betriebswirtschaftliche Instrumente geht, ist nämlich gar nicht so einfach. Deshalb versuche ich das Pendel zwischen Wissensvermittlung und Verarbeiten des Wissens hin und her schwingen zu lassen. Denn die Möglichkeiten unseres Geistes, neue Informationen zu verarbeiten, sind beschränkt und es braucht Zeit, damit die Aussagen durch mehrere Filter ins Gedächtnis gelangen können.

       Ich halte einen Vortrag!

      Das Buch habe ich so angelegt, als würde ich Ihnen einen Vortrag halten. Vielleicht sind Sie manchmal beim Lesen etwas irritiert und fragen sich: Was hat diese Story jetzt mit dem Thema „Weiterbildung“ zu tun? Vielleicht nichts, vermutlich dient es dem geistigen Luftholen oder es soll eine Anregung für Ihre Toolbox sein, damit Sie im Seminar den Teilnehmern mit einer ähnlichen

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