Die Chefin. Sonja Becker

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Die Chefin - Sonja Becker

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schon von außen erkennen. Sie bewegen sich, als würden sie gerade auf etwas zugehen. Sie gehen aufrecht, sehen klar nach vorne, als hätten sie eine Landkarte vor sich, die ihnen den Weg vorgibt. Andere Leute schauen zum Beispiel ständig auf den Boden oder wirken in sich zusammengesackt. Sie mäandern so durchs Leben. Und dann gibt es natürlich noch Leute, die lachen können und solche, die eine Fresse ziehen. Wer von einer Riesenidee geleitet wird und bereit ist, ihr nachzugehen, der strahlt über beide Backen.

       Mit ein paar Sätzen auf dem Sprung zum Ziel

       B

       eginnen Sie Ihre Business-Reise am besten, indem Sie sich Ihre eigenen Absichten vergegenwärtigen oder sich das Bild aufrufen, das Sie von sich haben und andere von Ihnen haben sollen. Wie sollen andere mich und mein Geschäft sehen? Was soll jemand anderes über mich erzählen? Um Ihrem Geschäft Struktur zu geben, müssen Sie solche Fragen für sich beantworten. Versuchen Sie, ihre Mission in ein paar prägnante Sätze zu fassen: zum Beispiel in einem privaten Businessplan. Ihre Mission, wohlgemerkt, ist nicht das künstliche Credo kollektiver Unternehmen. Diese Sätze müssen Ihre ganze Leidenschaft entfachen - jedes Mal, wenn Sie sie lesen. Allein, daran zu denken, was Sie vor sich sehen, lässt Ihr Herz höher schlagen und macht Ihren Tag zu einer reinen Freude. Wenn Sie diese Mission formulieren, handelt es sich nicht mehr um Ihre „Grabrede“, sondern um etwas, das Sie frank und frei mit anderen teilen können. Sie ist sozusagen der „Heilige Geist“ Ihrer Geschäftsreligion: „Go and tell it from the mountains.“ Sie soll andere begeistern, wenn Sie formulieren, was Ihnen in Ihrer Karriere wichtig ist. Schreiben Sie Ihr Ziel in ein paar kurzen, klaren, knappen und rein positiven Sätzen auf. Wie soll Ihr Projekt oder Geschäft anderen Menschen Nutzen bringen? Wie wollen Sie Ihr Ziel erreichen? Warum sollen andere inspiriert sein, bei Ihnen mitzumachen?

       Trotzdem ist es ratsam, zunächst nur vertrauenswürdige Personen in Ihr „mission statement“ einzubeziehen. Leute, die auch Ihren Respekt haben. Diese Leute sind für den Test da. Wenn Ihre Mission Bedeutung hat, zündet sie auch bei anderen Leuten. Diese Mission besteht aus dem, was für Sie am wichtigsten ist, was Sie am meisten tun, lieben und genießen im Leben. Man kann es also anfassen und spüren. Je definierter Ihre Mission ist, umso glücklicher wird Ihr Leben.

       Eine gelungene Mission basiert auf Ehrgeiz. Sie erfordert ein starkes Ego. Sie wollen ein Business Leader werden, und solche Menschen werden vor allem von drei Faktoren angetrieben: Wohlstand, Ruhm und Gewinn. Stellen Sie sich vor, Sie hätten Ihr Leben nicht ausgeschöpft, es wäre mehr drin gewesen - das ist der Gewinn, der Mehrwert, der Ihr Leben durch die Erfüllung einer Mission hat. Stellen Sie sich vor, Ihre Werte überdauern Ihr Leben - das ist Ruhm. Stellen Sie sich vor, Sie können zu Lebzeiten vollkommen locker und unbeschwert von dem leben, was an Geld hereinkommt, und sich deshalb um mehr kümmern als nur ums Geschäft - das ist Wohlstand, und es klingt nicht schlecht. Entrepreneure sind deshalb keine besseren Menschen. Sie gehen aber ihren eigenen Weg, wie glückliche Kinder, die auf ihre unschuldige Art viel verlangen.

       Welcher der drei Faktoren beflügelt Sie am meisten - Wohlstand, Ruhm oder Gewinn? Bei welchem Gedanken spüren Sie den meisten Drive? Träumen Sie von Ruhm? Scheint für Sie finanzielle Unabhängigkeit das Wichtigste zu sein? Möchten Sie einfach immer als Sieger hervorgehen? Diese Fragen mit Ja zu beantworten, ist gemeinhin tabu. Tun Sie es. Sehen Sie sich ins Gesicht, um Ihre Werte zu finden. Sehen Sie sich selbst in Ihren Träumen, um eine klare Mission vor Augen zu haben. Tabus gibt es nicht. Logik gilt nicht. Sehen Sie, was Sie am ehesten in helle Begeisterung versetzt. Es wird Ihnen ein wenig Angst machen. Es ist so weit von der Realität entfernt. Lassen Sie sich nicht beirren. Wenn Sie diesen positiven Befürchtungen ins Gesicht sehen, entsteht Energie. Danach folgt die Arbeit: Zehn Prozent Inspiration, neunzig Prozent Transpiration. Aber bei dem richtigen Ziel schwitzt man gerne.

       Ihr Stil ist Ihr Image

       S

       obald Sie hinaus aufs Business-Spielfeld gehen, werden Sie Ihren schüchternen Charakter abwerfen. Sobald Sie nämlich für Ihre Mission aufstehen, werden andere Leute Sie in einem neuen Licht betrachten.

       Hören Sie einmal zu, wie andere Leute Sie sehen. Wie andere Leute über Sie reden. Das ist Ihr persönliches Image. Machen Sie sich zu einer unverwechselbaren Marke, bevor andere Sie dazu abstempeln. Welchen Charakter wollen Sie spielen? Welche Kostüme gehören zu Ihrer Rolle? Und welche Rolle ist es, die Sie auf der Business-Bühne spielen wollen? Noch haben Sie freie Auswahl dazu. Das Image einer Person ist das einzige, woraus andere Menschen Ihre Absicht herauslesen. Man kann an Ihren Klamotten ablesen, ob Sie gerade Milch holen gehen oder zu einem Geschäftstermin. Hoffentlich zumindest. Ihr Stil, und damit meinen wir längst nicht Ihre Kleidung, muss in Verbindung zu Ihrer avisierten Zielgruppe stehen, zu Ihren Kunden und Geschäftspartnern. Dieser Stil (und bitte niemals „Style“) ist Ihre Art, Ihr Mutterwitz, Ihr Humor, Ihr Charakter, alles, was Sie selbst wirklich aus- und einmalig macht. Ihre eigene Natur entdecken Sie, indem Sie sich lassen, wie Sie sind. Erst wenn sich alles Gehabe gelegt hat und Sie vollkommen (ohne Prosecco) entspannt sind, können Sie sich relaxt beobachten wie in einem Spiegel. Da stehen Sie. Hoffentlich sind Sie die Person, die Sie kennen, und nicht die Unbekannte, der Sie zurufen: „Guten Tag, kennen wir uns?“

       Das Image, das Sie haben, strahlen Sie ab. Es ist die direkte Projektion Ihrer Absichten oder Nicht-Absichten. Wenn Sie erfolgreich sein wollen, erzeugt dieses Image bei anderen das Bedürfnis, mit Ihnen zu arbeiten. Das bedeutet nicht, dass Ihr jetziges Image schon das passende ist. Spielen Sie „Trial and Error“, aber spielen Sie nicht die Diva, eine verkannte Göttin auf Erden, der alles zu Füßen liegen soll. Je natürlicher und entspannter Sie werden, umso ehrlicher und standfester wird Ihr Business. Das merken Sie an dem Zulauf, den Sie haben. Sie strahlen eine Energie aus, aus der andere schöpfen können. Das wird sich später förmlich bezahlt machen, wenn es ans Verkaufen geht. Entwickeln Sie also ein Image, das Sie leben wollen und Sie selbst sind. Wenn Sie nicht Sie selbst sind, ziehen Sie auch die falschen Leute an. Es ist spürbar, wie viel Kraft und Nerven es kostet, wenn Sie Kunden haben, die Sie innerlich abstoßen, die überhaupt nicht „Ihr Typ“ sind. Verstellung ist der falsche Weg. Damit wird alles, was Sie unternehmen, nicht nur beschränkt wachsen, sondern auch in die falsche Richtung gehen.

       Karriere-Barrieren: Hektik, Panik, Taktik

       E

       ine Mission ist ein guter Grund, warum Sie etwas tun, und in welche Richtung Sie arbeiten.

       Sie setzt unglaublich viel Energie und Dynamik frei. Sie spüren plötzlich Power. Und das ist gut so: Sie werden Ihre ganze Überzeugung brauchen, um Hindernisse zu überwinden, die unweigerlich den Weg versperren. Da wären zum Beispiel Ihre eigenen Fehler. Einer der Hauptgründe für passive Melancholie besteht ja darin, dass man nichts falsch machen kann, wenn man nichts tut. Eine weit gefehlte Annahme, aber das braucht uns hier nicht zu interessieren. Entscheidend ist, dass Sie Fehler machen, sobald Sie etwas beginnen. Gute Trainer lassen Fehler zu, damit man sie studieren kann. Dann kann man auch mit ihnen umgehen, wenn sie passieren - sonst nicht. Der zweite Grund besteht darin, dass Ihr Image fast nie vollkommen kongruent zu Ihrer Person ist. Sie können sich ändern, während andere noch immer das gleiche Bild von Ihnen haben. Das werden Sie oft erleben, wenn Sie mit Personen zu tun haben, die Sie länger nicht gesehen haben. Dann ist man noch immer auf dem alten Stand, den Sie schon weit hinter sich gelassen haben. Denn auf dem Weg zum Erfolg ist man ständig dabei, sich zu korrigieren.

       Jeder Kontakt, jedes Gespräch bringt eine Erfahrung mit sich, die Sie in Ihre Geschäftsstrategie einbauen, für das nächste Mal. Immer perfekter wird deshalb Ihr Auftreten. Wenn da nicht die Taktik wäre: der dritte Grund.

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