Die Chefin. Sonja Becker

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Die Chefin - Sonja Becker

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Schriftsteller Gary Hoover sagt. Heidi Klum ist so ein Typ. Als echtes bergisches Mädchen, ohne mit einem silbernen Löffel auf die Welt gekommen zu sein, hatte sie nach einem gewonnenen Model-Wettbewerb die Ahnung, irgendetwas in New York reißen zu können. Heute ist sie eine der gefragtesten Frauen dieser Welt, Supermodel, Multimillionärin und mit einem Popstar verheiratet. Ein Buch hat sie auch herausgebracht. Unter den Regeln, die man auf dem Weg zum Weltstar beachten muss, findet sich auch ihr Motto: „Folge deiner Neugier“.

       Visionäre betreten für ihr Leben gern unbeschrittenes Terrain. Sie entdecken die Möglichkeiten. Sie fragen nie „Warum“, sondern „Warum nicht?“. Sie lieben das Chaos, das oft mit dem Start eines Unternehmens einhergeht. Denn jedes Unternehmen beginnt mit einer Vision. Hinter jedem Logo einer bekannten Marke steht ein großer Gedanke einer individuellen Person, die diese Vision verwirklicht hat.

       Wie zum Beispiel Steve Jobs, der sein eigens ehemaliges Unternehmen Apple mit unglaublichen Ideen gerettet hat. Nachdem die Computer perfekt kinderleicht zu bedienen waren, hat er gesehen, was noch fehlte: Sex. Der Apfel ist schließlich das Symbol der Verführung. Inzwischen sind die neuen sexy Apple-Geräte Statussymbole. Nebenbei hat Apples „iPod“ die gesamte Musikindustrie revolutioniert, weil sie das Marktpotenzial der von der jammernden Industrie als halbkriminell angesehenen digitalen Musik erkannte und mp3-Downloads salonfähig machte. Jobs hat nichts davon erfunden. Aber er konnte es sehen.

       Visionäre spielen vor allem in der Anfangsphase des Unternehmens eine bedeutende Rolle. Sie sind die Kapitäne des Schiffes und sehen hinter dem Horizont einen neuen Kontinent. Auch wenn es noch keine Karte gibt, sie bestimmen den Kurs. Denn sie sehen mehr als andere. Vorstellungskraft und künstlerisches Talent sind die Geburtshelfer einer neuen Business-Idee.

       Das liegt in der Natur von Visionären. Wenn sie allerdings komplexe Projekte managen müssen, kommt das Schiff auf Schlingerkurs. Im schlimmsten Fall heißt der Kapitän Ahab, und seine Mannschaft springt über Bord. Weil sie gut mit Widersprüchen umgehen können, bringt ihre Art oft witzige Varianten hervor. Beständigkeit halten sie für ein Zeichen von Mittelmaß. Sie dagegen nutzen ihren runden Kopf, damit das Denken die Richtung ändern kann.

       Die meisten Visionäre sind getrieben von einer schönen, neuen Welt. Über ihr persönliches Ziel hinaus möchten sie für die Menschheit in den Service gehen, sie gerechter oder menschlicher werden lassen. Oft werden sie für verrückt gehalten. So wie es früher Maschinenstürmer gab, die Sähmaschinen für eine Sünde gegen Gott hielten oder gegen Waschmaschinen Sturm liefen, gab es vor dreißig Jahren kaum Menschen, die sich vorstellen konnten, dass ein Computer für jeden erschwinglich sein kann, dass er so handlich sein kann, dass er bequem auf einen Tisch passt, so einfach, dass Kinder damit umgehen können, und dass auf einen Chip so viele Daten passen, dass damals diese merkwürdigen Spulmaschinen damit einen Wolkenkratzer füllen würden. Selbst der Gründer von IBM schätzte seinerzeit die Anzahl von Computern, die in der Welt gebraucht werden, auf fünf bis zehn Exemplare.

       Vision ist eine Art kreativer Zerstörung. Sie tritt Türen zu neuen Welten auf, wodurch sich andere Systeme verändern, wie das Beispiel Apple zeigt. Weltbilder fallen in sich zusammen, Dinge verändern sich fundamental, gewohnte Muster brechen auf, neue Wirklichkeiten entstehen.

       Wenn sich die Kultur gegen visionäre Ideen stemmt - was ganz natürlich ist - laufen Visionäre Gefahr, den Faden zu verlieren. Wenn Visionäre davon abgehalten werden, ihr Ding zu machen, betrachten sie andere Menschen schnell als Hindernisse oder geben sich faulen Kompromissen hin, um ihr Ziel zu erreichen. Von allen drei Typen ist der Visionärstyp am gefährdetsten, am Ende mit leeren Händen dazustehen, auch weil sie sich zu sehr in ihre Ideen oder in sich selbst verlieben. Sie können so idealistisch sein, dass sie die anderen Leute um sie herum vergraulen.

       Visionäre im positiven Sinne sind aber total neugierig darauf, was andere Leute beschäftigt, und stecken andere mit ihrer Kreativität an. Wirtschafts-Visionäre erkennen Muster und Bedürfnisse im Markt, die andere nicht sehen. Ihre Ideen sind so klar wie verrückt. Das macht sie für viele so sympathisch, von anderen werden sie belächelt. Aus Rache krempeln sie selbst die Ärmel hoch und machen aus ihren Ideen Wirklichkeit. Sie sind im wahrsten Sinne „hinreißend“ und können viele Leute mit ihrem Enthusiasmus anstecken und mitreißen. Sie brauchen nur Leute, die sie erden. Allen voran Promoter und Manager.

       TYP B: DIE PROMOTERIN.

       In der Dreieinigkeit wären Sie der „Heilige Geist“. Sie sind diejenige, die an Visionen und Menschen glauben und deshalb für beides etwas tun wollen. Sie wissen, was man dazu braucht: Menschen, die sich für neue Ideen begeistern, drinnen im Unternehmen wie draußen im Markt. Sie ergreifen dabei die Initiative selbst.

       Was Sie begeistert, setzen Sie gleiche in eine Kampagne um und finden die Menschen, die auch mit Begeisterung dabei sind. Sie können Beziehungen knüpfen und tun das mit einem Gespür für die kleinen feinen Dinge im Leben, und einem Einfühlungsvermögen, das Ihre Mitmenschen oft in Staunen versetzt. Sie können Teams anführen, weil Sie gerne mit gutem Beispiel vorangehen.

       Promoter sind Herdentiere, Genies darin, andere Menschen für etwas zu interessieren, sie miteinander zu verbinden und Netzwerke aufzubauen. Erst durch sie bekommt die Welt Wind von einer Idee oder einem Produkt. Sie sind vergleichsweise extrovertiert, gehen auf Menschen zu, charmant, witzig, mit Entertainer-Qualitäten.

       Sie bringen viel Gespür für die passenden Dinge mit: Das richtige Design, die Leute, die das Produkt oder den Service verstehen und in das Unternehmen passen. Sie ziehen andere magisch an. Und wenn sie einmal an etwas glauben, können sie es auch glaubwürdig vermitteln. Die frohe Botschaft verkünden, das ist ihre Leidenschaft. Genau wie Verkaufen. Dank ihrer Sympathie und ihrer menschlichen Wärme bringen sie das richtige Produkt an den Mann oder die Frau. Sie üben keinen Druck aus auf Leute, die das Produkt nicht brauchen, sondern suchen die Leute, die zu dem Produkt passen. Das gleiche tun sie intern. Ihre Inspiration hält alle Leute im Team auf Trab. Ihr fester Glaube an Menschen ist die Energie, die die Business-Maschine am Laufen hält, weil sie gerne für andere in den Service gehen.

       Promoter sind Macher. Sie verwandeln Träume in Taten. Sie handeln erst und denken später nach. Während Visionäre träumen, was die Menschheit braucht, fangen sie schon an zu telefonieren. Das tun sie mit Hingabe.

       Wo andere regelrechte Scheu haben, Kontakt aufzunehmen, beginnen sie erst zu glühen, und mit ihnen das E-Mail-Postfach, das Telefon, das Faxgerät. Sie wollen Menschen erreichen und verkaufen. Das ist ihr Erfolgserlebnis. Verbindungen zu anderen Menschen sind ihr Universum. Wenn in einer Marketingabteilung nur echte Promoter sitzen, hat das Unternehmen nur Spaß und Gewinn.

       Promoter sind neugierig auf Menschen, geborene Kommunikatoren, immer auf Zack. Sie spüren genau, wann sie auf andere Druck ausüben oder wie sie ihnen Raum geben können, sich zu entfalten. Wo viele von uns in zwischenmenschlichen Angelegenheiten versagen, haben sie ein Händchen für Diplomatie, können Konflikte lösen, wissen dank ihrer Menschenkenntnis genau, welcher Bewerber am besten für das Unternehmen ist. Oft sind Frauen hervorragende Promoter, weil ihre Fähigkeit, zu kommunizieren und soziale Ordnung herzustellen, evolutionär ausgeprägt ist.

       Wenn es um Details geht, schalten die Promoter-Typen allerdings ab. Sie überlassen es gerne den Managern, zu überwachen, was funktioniert und was nicht. Aber ihre direkte Art ist erfrischend und immer eine Bereicherung für die Menschheit. Sie würden allerdings auch ihre eigene Großmutter verkaufen, wenn sie einmal in Fahrt sind.

      

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