Die Chefin. Sonja Becker

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Die Chefin - Sonja Becker

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welches Ihre Rolle ist, werden Sie in ihr die beste Performance abgeben.

       Ihr Geschäftsprojekt startet mit Ihnen allein. Und es schlagen nun drei Herzen, ach, in Ihrer Brust. Wenn Sie diese drei Kräfte perfekt ausbalancieren, können Sie fast nur gewinnen. Wird Ihr innerer Visionär, Promoter und Manager geweckt und kommt gleichmäßig zur Wirkung, lernen Sie, sich selbst zu kontrollieren, sich auszugleichen und geradlinig durch Ihr Geschäft zu manövrieren. So werden Ihre Projekte Sprungbretter zu einer erfolgreichen Karriere. Ihre Kompetenz in diesen Bereichen wird automatisch Spezialisten für jeden Bereich anziehen. Notieren Sie deren Telefonnummer. Stellen Sie sie ein, sobald sich Ihr Erfolg einstellt und Sie sie bezahlen können. Es zahlt sich aus. Sie haben mehr Zeit als vorher und verdienen mehr Geld, als Sie gedacht hätten.

       Wenn Ihr Geschäft wächst, müssen Sie schnell realisieren, wo Ihre Stärke liegt und welche Leute Sie brauchen. Betrachten Sie Ihre Projekte aus der Vergangenheit. Fragen Sie Ihre Freunde und vertrauensvolle Bekannte, wie sie Sie sehen. Schauen Sie, welche Jobs am einfachsten waren und welche am schnellsten Cash gebracht haben... und welche am meisten Spaß gemacht haben. Ihr Business ist wie ein Sport. Bald brauchen Sie für jede Position einen Spieler, eine Idealbesetzung. Keine Frage, die gibt es. Sie finden die richtigen Leute für das richtige Team. Wenn Ihre Leute alle das machen, was sie am meisten lieben, wird Ihr Laden vor Harmonie und Energie bald aus allen Nähten platzen. Hauptsache, dass sich die drei Typen hervorragend verstehen, ergänzen und sich in ihren Kompetenzbereichen berühren. Dann haben Sie ein Team von Leadern. Dann können sich andere nur noch ducken, wenn Sie angerollt kommen.

       Die mentalen Stärken und Schwächen in Unternehmen werden immer unterschätzt. Zwischenmenschliche Komplikationen sind die Traumkiller Nummer Eins in Unternehmen. Sie führen mittelfristig zum Untergang. Viele Unternehmer ziehen sich in solchen Fällen zurück, weil sie enttäuscht sind, dass sich ihre eigene Energie nicht auf die anderen übertragen hat. Ihre Träume materialisieren sich aber nur, wenn Sie ein energetisches, soziales Netzwerk in Ihrem Unternehmen etablieren. Die Herausforderung besteht darin, eine Organisation zu schaffen, die für Sie arbeitet - und nicht Sie für die Organisation.

       Ein zu dominanter Visionär wird seine Promoter und Manager mit wirren Konzepten überrollen, die nicht von dieser Welt sind. Ein Promoter allein wird seine Mitarbeiter in eine unbestimmte Richtung antreiben, die ins Verderben führt. Ein Manager allein zieht eine Bürokratie auf, die unter ihrer eigenen Last zusammenbricht. Erfolg kommt von Teamplayern, die ihre Funktion und ihre Stellung in der Organisation kennen und den nötigen Respekt voreinander haben. Aber so weit sind wir noch nicht. Noch sind Sie allein. Ihre Neugier und Ihre Wünsche sollen Ihr Ansporn sein. Der Einzelgänger und Popstar Madonna, der sich der Musik verschrieben hat (Ihr eigens Label heißt übrigens „Maverick“, „Einzelgänger“) hat mit ihrem Eingangszitat recht behalten, wenn sie meint, dass die meisten Leute nicht sagen, was sie sich wünschen. Wenn auch in einem anderen Zusammenhang. Neben dem Text ist sie nackt mit einer Peitsche abgebildet.

       IHRE WERTE

       „Live your life, as if you’re gonna die.“

       William Shatner (Sänger, Schauspieler („Raumschiff Enterprise“)

       Eine Frau sitzt vor einer Tasse Kaffee und hat nichts mehr zu verlieren. Geschieden, allein erziehend, kein Job, keine Unterstützung vom Ex-Mann, keine Kinderbetreuung. Sie bezieht jede Woche 69 englische Pfund von der Sozialhilfe. Sie betrachtet ihre schlafende Tochter. Sie kann ihr nichts geben. Sie kann gerade noch den Kaffee bezahlen.

       Der Beginn einer einzigartigen Karriere. Sie ist heute eine der reichsten Frauen der Welt.

       Was sind Werte?

       Hier geht es weder um Blutzucker noch um Ihren Wert als „nützliches Glied der Gesellschaft“. „Werte“ im hier gemeinten Sinne sind die Motive für unser Handeln. Wir alle leben in einem System von Werten, die uns mehr oder minder bewusst sind. Unsere Eltern und Lehrer, aber auch unsere Vorfahren und die Kultur, in der wir leben, haben Werte geschaffen, aus denen sich unsere Lebensführung ergibt. Kulturen sind komplexe Wertesysteme, die ein Handeln innerhalb eines sozialen Raumes überhaupt erst möglich machen. Alles, was aus diesem Rahmen herausfällt, ist das Ursprüngliche, Wilde in uns.

       Es gibt absolute Werte und persönliche Werte. Absolute Werte sind diejenigen, die Generationen überdauern. Persönliche Werte sind die Gründe, aus denen Ihr Leben lebenswert erscheint. Sie sind die Ursprünge unseres Handelns. Man muss sehr tief schürfen, um sich dieser persönlichen Werte bewusst zu werden. Oder auch tief fallen.

       Da wären wir. Im Auge eines Mahlstroms, der um Sie herum tost, während hier drinnen alles seelenruhig erscheint, während Sie von einer unsichtbaren Kraft unweigerlich nach unten gezogen werden. Denn die persönlichen Werte findet man nicht irgendwo da draußen, sondern nur tief in sich selbst. Wer die Werte gefunden hat, die einen im tiefsten Inneren bewegen, hat die Anleitung geborgen, mit der man höchste Zufriedenheit erlangen kann.

       Am Anfang einer Wertefindung steht, wie das Beispiel oben zeigt, meistens eine große Krise. Erst in ihr werden wir uns unserer tiefsten Interessen bewusst. Dann aber finden wir die Richtschnur, nach der wir uns für den Rest unseres Lebens orientieren können.

       Wann auch immer die alten Befürchtungen und Ängste auftreten: An unseren Werten können wir festhalten. Deshalb sind Werte der erste Schritt in die Aktion und der Beginn dessen, was man eine Karriere nennen kann.

       Persönliche Werte sind die Wegmarken Ihrer Karriere

       W

       er rein allgemeine Werte als die eigenen ausgibt, ist ein Heuchler. Natürlich wollen wir alle den Frieden, finden Krieg böse und Hunger gemein. Selbstverständlich wollen wir, dass es allen auf der Welt gut geht und sich alle prima verstehen. Es gibt nichts Schlimmeres und Geheuchelteres, als wenn jemand diese Werte als seine persönlichen ausgibt - wenn man sie nicht gerade als Papst vertreten muss.

       Der Tod ist ein guter Maßstab, um seine persönlichen Werte kennen zu lernen. Nicht irgendein Tod - sondern Ihr eigener. Der Fundamentalontologe Martin Heidegger hat darauf hingewiesen, dass wir den Tod niemals als unseren eigenen erleben, sondern immer nur den anderer. Wenn wir uns jedoch unseren Tod einmal vergegenwärtigen, stoßen wir in eine andere Sphäre vor.

       Wir lassen die gesamte Alltäglichkeit und Allgemeinheit mit ihren Ritualen, Konventionen und Floskeln hinter uns - was Heidegger die „Uneigentlichkeit des Man“ nennt - und betreten das Eigentliche unserer Person, erkennen, das was uns wirklich erscheint und wofür wir leben: unsere Werte.

       Nicht zufällig steht oft eine tiefe, persönliche Erfahrung am Beginn einer vollkommenen Besinnung auf den Wert des Lebens. Eine schwere Krankheit, eine plötzliche Entlassung, die schwerwiegende Trennung von einem Partner, eine finanzielle Pleite können dazu führen, dass man sich erstmals über die wahren Werte im Leben Gedanken macht. Man fühlt sich möglicherweise enttäuscht, gelinkt, verlassen, bestraft. Aber wozu das Geheule? Dies ist der Beginn vom Rest Ihres Lebens. Und möglicherweise der eigentliche Beginn Ihres Erfolgs. Was sollen die Leute einmal über mich sagen, wenn sie an meinem Grab stehen? Die Antwort ist synonym mit dem Beitrag, den Sie für die Menschheit leisten wollen: Ihr Wert, die Attribute dessen, wofür Sie von Ihren Mitmenschen

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