Kein Ende ohne Anfang! Ohne Start kein Ziel!. Gerhard Seidel

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Kein Ende ohne Anfang! Ohne Start kein Ziel! - Gerhard Seidel страница 5

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Kein Ende ohne Anfang! Ohne Start kein Ziel! - Gerhard Seidel

Скачать книгу

müssen Sie selbst.

      Die gute Nachricht ist: Alles, was ich Ihnen vorschlage, hat sich tausendfach bewährt und ist eigentlich so einfach wie das Schälen einer Kartoffel. Doch dafür braucht man nicht nur Kartoffeln, sondern auch einen Schäler. Und man muss wissen, wie es geht.

      Warum ich gerade das Beispiel der Kartoffel gewählt habe? Weil auch diese Knolle einen langen Weg bis zum erfolgreichen und beliebten Nahrungsmittel zurücklegen musste. Es dauerte einige Generationen, bis aus dieser südamerikanischen Kostbarkeit in Europa eine Hauptnahrungsquelle der breiten Bevölkerung wurde.

      Nun könnten Sie sich fragen: Wieso hat der Autor die Berechtigung, solche Behauptungen und Binsenweisheiten zu verbreiten? Warum soll ich all das glauben, was er von sich gibt?

      Für das Können und Wollen gibt es nur einen Beweis: das Tun. Marie von Ebner-Eschenbach

      Wahrscheinlich bin ich das, was man einen glücklichen und erfolgreichen Menschen nennt. Doch das war nicht immer so. Bis zu meinem vierundzwanzigsten Lebensjahr war ich das, was man herkömmlich als eine „taube Nuss“ bezeichnet. Antriebsarm, ein Mitläufer ohne persönliche und berufliche Perspektiven, der keinen Bezug zu Vater und Mutter hatte, die mehr mit sich selbst beschäftigt waren – ein mutloses Kerlchen ohne eine Ahnung von sich und der Welt.

      Dass ich so war, hatte viele Gründe, vor allem aber war meine Kindheit – na, sagen wir mal – etwas problematisch. Damit will ich nicht die Schuld auf andere schieben, sondern erklären, wie meine Ausgangssituation ins Leben war. Nein, so ganz einfach war es nicht.

      Mein Vater kam erst 1949 aus der Gefangenschaft zurück, da war ich schon fünf Jahre alt.

      Als ich neun Jahre alt war, wurde mein Vater als Teilnehmer des 17. Juni 1953 verhaftet und zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt.

      1956 – ich war zwölf Jahre alt – flüchteten wir in den „Westen“. Dort lebten wir mehrere Jahre in Lagern und Einzelzimmerbaracken, bis wir endlich eine kleine Wohnung zugewiesen bekamen. Besonders schlimm war für mich, dass meine wichtigste Bezugsperson – mein großer Bruder – in dieser Zeit ins Ruhrgebiet „flüchtete“ und Bergmann wurde. Während dieser mehrjährigen Fluchtphase wechselte ich ein halbes Dutzend Mal die Schule, bis ich mit gerade einmal dreizehn Jahren endgültig ausgeschult wurde.

      Nach dem Besuch der Handelsschule absolvierte ich eine Lehre als Industriekaufmann, die vor allem dadurch geprägt war, dass ich fast zwei Jahre lang nur Rechnungen schrieb. Um mal etwas anderes zu lernen, baute ich Fehler in die Rechnungen ein, wurde zur Strafe in den Keller versetzt und musste dort die Ablage der letzten fünf Jahre aufarbeiten.

       Der erste Arbeitsplatz und die Bundeswehr

      Meine erste Stelle hatte ich als Buchhalter in einer Papierwarengroßhandlung. In einer Art Hausbibliothek sollte ich die Buchführung der letzten zwei Jahre nachholen, aber ich interessierte mich mehr für die Bücher in den Regalen. Als nach fast einem Jahr der Steuerberater überprüfte, wie weit ich mit meiner Arbeit war, hatte ich gerade einmal fünfzig Buchungssätze verbucht, aber fast die gesamte Bibliothek ausgelesen.

      Gott sei Dank fiel die Kündigung mit meiner Einberufung zur Bundeswehr zusammen, wo ich achtzehn lange Monate nichts machen durfte bzw. musste. Den ganzen Tag faulenzen, auf das Wochenende warten – rumgammeln, ab und zu an einem sinnlosen Manöver teilnehmen oder wegen undisziplinierten Verhaltens „Wache schieben“.

      Als ich von der Bundeswehr entlassen wurde, war ich fest davon überzeugt, dass ich in meinem Leben nie mehr einer ordentlichen Arbeit würde nachgehen können. Deshalb kümmerte ich mich auch nicht um einen Arbeitsplatz. Diesen besorgte mir meine damalige Freundin und spätere Frau.

      In einem Einkaufszentrum durfte ich als Hilfsbuchhalter zu den Kundenrechnungen die entsprechenden Kontenblätter ziehen, die eine Kollegin in einer Buchungsmaschine weiterverarbeitete. War sie fertig mit dem Verbuchen, sortierte ich alles wieder ein. Das machte ich zwei Jahre lang!

      So verlief der Beginn meiner beruflichen Karriere. Das schreibe ich nicht als unternehmerischer Exhibitionist, sondern um deutlich zu machen, dass man nicht Manager kraft Wiege sein muss, um in seinem späteren beruflichen Leben erfolgreich zu werden. Man kann selbst bei einem „miserablen“ Anfang oder Fehlstart noch einen prima Lebenslauf hinlegen und ein gutes Ende erreichen.

       Ein erstes Lebensziel

      Doch in dieser Phase als angehender, trotteliger, schlecht verdienender Familienvater gab es ein sehr wichtiges Ereignis, das alles veränderte. Es war meine Entscheidung, mein erstes Ziel – ich lag in der Badewanne, als ich den Entschluss fasste –, dass ich einmal 2.000 DM im Monat verdienen wollte. Meine damalige Frau verdiente als Bankangestellte 1.800 DM und ich als Hilfsbuchhalter 650 DM.

      Das war der entscheidende Impuls, der Aufbruch zu neuen Ufern. Ich beschäftigte mich nun mit Erfolgsregeln, Fernlehrgängen, beruflicher Weiterbildung usw. Denn auch ich hätte ja gerne gewollt, wusste aber nicht wie!

      Dann ging alles sehr schnell. Mit Hilfe eines Fernlehrgangs machte ich die Bilanzbuchhalterprüfung, ließ mich zum Controller ausbilden und studierte als Externer in Köln, um in der halben Regelstudienzeit als Bester mit dem Diplom-Betriebswirt abzuschließen.

      Diese Entscheidung und der unbedingte Wille, das Ziel zu erreichen, war mein Aufstieg von der Kreisliga in die Bundesliga!

       Die Suche nach den Vorbildern!

      Doch diese Karriere gelang mir nur mit fremder Hilfe. Nein, ich hatte keinen Mentor und auch keinen erfolgreichen Vater als Vorbild. Doch ich hatte gelesen, dass es Bücher gab, in denen erfolgreiche Menschen beschrieben hatten, was man tun muss, um die berufliche Leiter hochzuklettern.

      Außerdem gab es dann noch Erfolgsspezialisten wie Dale Carnegie, Norman Vincent Peale, Joseph Murphy, Kurt Tepperwein, Josef Hirt und andere, die mir dabei halfen zu verstehen, worauf es ankam. Doch am meisten beeinflussten mich Wolfgang Mewes und Rudolf Mann, weil diese in sehr konkreten Konzepten vorschlugen, wie man Unternehmen führt und vorhandene Möglichkeiten nutzt, die der Markt bietet.

      Es war ein langwieriger Such- und Auswahlprozess, den ich vor mir hatte, denn Erfolgsstrategien und Lebensregeln gab es Hunderte. Viele passten nicht zu mir oder zur Situation, doch wenn man seinen persönlichen Führungs-Werkzeugkasten anlegen will, dann sollte man nicht nur Hammer, Zange und Schraubenzieher besitzen, sondern eine große Anzahl von Tools, um auch die Aufgaben lösen zu können, die man noch nicht kennt.

      In diesem Buch stelle ich Ihnen einige dieser Erfolgsstrategien und Lebensregeln vor. Es wird Ihnen wahrscheinlich so gehen wie mir. Einige davon passen sehr gut, andere nimmt man vorsichtshalber in die Toolbox auf – man kann ja nie wissen – und eine Vielzahl von Vorschlägen werden Sie verwerfen, weil sie nicht „Ihr Ding“ sind.

       Wie ging es weiter?

      Wie es bei mir weiterging? Nun, zwischendurch war ich als Bilanzbuchhalter, Direktionsassistent, Personalleiter, Controller und Diplom-Betriebswirt tätig, bis ich mich 1985 mit einem Weiterbildungsinstitut selbständig machte.

      Auch dieser Anfang war zunächst eine Katastrophe, denn die Firma, an der ich mich zur Hälfte beteiligt hatte (damals waren es zwölf Mitarbeiter), war eigentlich dreimal pleite – bei einem Stammkapital von 50.000 DM betrug der aufgelaufene Verlust über 180.000 DM. Da mein Mitgesellschafter

Скачать книгу