König Heinz und Junker Jörg. Sabine Appel
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Der junge, damals noch katholische König Heinrich VIII. veröffentlichte 1521 eine hochgelehrte lateinische Streitschrift, in der er den Augustinermönch Martin Luther und seine reformatorischen Kernthesen frontal angriff und vehement die römische Kirche verteidigte. Vom Papst erhielt er dafür den klangvollen Titel «Verteidiger des Glaubens». Luther reagierte auf Heinrichs Attacke gut deutsch und derb: «Da liegt mir nichts dran, es hab's König Heinz oder Kunz, der Teufel oder die Hölle selbst gemacht.» Den Kern dieser glänzenden historischen Erzählung bildet das Aufeinanderprallen der beiden Kraftnaturen Luther und Heinrich in den 20er Jahren des 16. Jhs., die eigentlich in ihren Zielen Verbündete hätten sein können, wegen ihrer unbändigen Persönlichkeiten aber nicht zueinander fanden. Wie nebenbei entrollt Sabine Appel an diesem Konflikt das fulminante Panorama des Denkens und Fühlens der – europäischen! – Reformationszeit, des Glaubens und Zweifelns dieser Epoche.