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„Na, dann viel Glück!“
Der Fremde wollte beide Taschen hochheben – und ächzte.
„Das sind fünfzig Kilo“, bemerkte Fiete. „Du solltest vielleicht etwas mehr trainieren. Und im Übrigen, bevor du die Ware mitnimmst, müssen wir die Bezahlung regeln.“
„Ist alles vorbereitet.“
Der Mann griff in die Brusttasche seines Hemdes, zog ein Smartphone hervor und streckte es Fiete entgegen.
„Die Überweisung erfolgt auf das Konto in Panama. Ich muss es nur noch absenden. Allerdings erst, wenn ich die Ware überprüft habe.“
Fiete warf einen Blick auf den winzigen Bildschirm. „Das ist weniger als vereinbart!“
Der andere grinste wieder. „Wir bekommen auch weniger Ware als vereinbart. Das bringt uns Probleme. Unsere Abnehmer warten auf den Stoff. Jetzt müssen wir ihn bearbeiten, und das kostet Geld. Außerdem müssen wir uns nach einem anderen Lieferanten umsehen, um das Loch zu stopfen.“
„Ihr bekommt den Rest doch!“
Der andere schüttelte den Kopf. „Du hast ja wirklich keine Ahnung!“
*
Die Elbklause befand sich in einem Gebäude, das wie ein umgebautes altes Bauernhaus aussah. Das Grundstück war recht groß und von alten Bäumen bestanden. Auf der rechten Seite gab es einen Parkplatz, auf dem mehrere Fahrzeuge abgestellt waren. Es gab genügend Platz für ihre beiden Autos.
Vor dem Haus waren Tische und Stühle aus Plastik gruppiert. Sie sahen staubig aus, als hätte hier lange niemand gesessen. Dazwischen standen ein paar zusammengefaltete Sonnenschirme.
Durch die Fenster auf der Frontseite des Hauses fiel warmes Licht. Musikfetzen und Stimmengemurmel drangen durch die Mauern. Spengler öffnete die Tür, und die Geräuschkulisse wurde lauter.
Ein paar Blicke richteten sich kurz auf die beiden Neuankömmlinge, die nacheinander eintraten, doch sofort waren die übrigen Gäste wieder in ihre Gespräche vertieft. Etwa ein Dutzend Personen waren im Gastraum verteilt. Am Tresen saß nur ein einzelner Trinker, der versonnen in sein Bierglas starrte.
Der Mann dahinter war mit einem Wischlappen beschäftigt und sah ihnen aufmerksam entgegen. Eine junge Frau holte ein Tablett mit Biergläsern vom Tresen ab und schleppte es zu einem runden Tisch in einer Ecke.
Brock musterte den Raum und registrierte in Sekundenschnelle alle Einzelheiten. Hauptblickfang war der Tresen gegenüber dem Eingang. Davor standen eine Reihe Barhocker. Der Tresen selbst war mit einer auf Hochglanz polierten Zapfanlage versehen, an der Wand dahinter standen endlose Reihen von Flaschen vor einem riesigen Spiegel.
Auf der rechten Seite befanden sich drei Tische mit ledergepolsterten Bänken, jeweils abgetrennt durch eine halbhohe Holzwand. Es sah aus wie Eisenbahnabteile in einem alten Zug.
Auf der linken Seite stand eine bestimmt fünfzig Jahre alte Musikbox, die den Retrolook des Lokals noch verstärkte. Die kleine Tanzfläche davor war leer. Insgesamt machte die Elbklause einen gemütlichen, aber etwas aus der Zeit gefallenen Eindruck.
„Was darf’s denn sein?“, fragte der Mann hinter dem Tresen und legte seinen Wischlappen zur Seite.
Die beiden Kriminalbeamten schwangen sich auf zwei Barhocker und studierten die Preistafel an der Rückwand.
„Ich nehme ein kleines Alsterwasser“, sagte Brock schließlich.
„Nehme ich auch“, ergänzte Spengler.
„Kommt sofort, meine Herren.“
„Sieht nach einem angenehmen Lokal aus“, stellte Brock fest, nachdem sich der Gastwirt zu seiner Zapfanlage begeben hatte.
Spengler nickte in Richtung des Mannes. „Ob das Dieter Schmitz ist?“
„Wir fragen ihn einfach.“
Als der Gastwirt ihnen die Gläser hinstellte, zog Brock ein Foto aus seiner Brieftasche und legte es auf den Tresen. Es war ein Bild des toten Markus Holler aus der Pathologie. Brock hatte gelernt, dass ein gewisser Schock dabei half, Leute zum Reden zu bringen.
Der Mann starrte erschrocken auf das Foto und wendete dann rasch den Blick ab.
„Sie sind doch Dieter Schmitz, oder?“
Der Mann nickte. „Ja, der bin ich.“ Er vermied es weiterhin, das Foto anzusehen.
„Nun“, fuhr Brock fort. „Dann kennen Sie ja Markus Holler recht gut.“
Schmitz zog die Stirn in Falten, als überlege er scharf. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Da klingelt bei mir nichts.“
Brock steckte das Foto wieder ein. „Merkwürdig. Es gibt Leute, die beschwören, dass Markus und Sie fast gute Freunde sind.“
Schmitz wurde bockig. „Ich kenne doch nicht jeden meiner Gäste beim Namen.“
Brock fühlte, wie er seitlich leicht angestoßen wurde. Er drehte sich zur Seite. Spengler schielte zur Tür und machte mit der Hand vorsichtige Zeichen. Brock folgte seinem Blick und sah zwei Typen hereinkommen, die auffällig den Männern glichen, die Berghoff ihnen beschrieben hatte.
Schmitz hatte Spenglers Hinweis ebenfalls mitbekommen und sah reglos zu den beiden Typen hinüber. Sein Gesicht wurde blass, und seine Unterlippe begann leicht zu zittern. Mit einer raschen Drehung verschwand er hinter seiner Zapfanlage, während die beiden Männer an einem freien Tisch Platz nahmen. Die junge Frau eilte auf sie zu, um die Bestellung aufzunehmen.
Spengler hüpfte von seinem Barhocker und ging zwei Schritte, bis er Schmitz wieder gegenüberstand. „Wer sind die beiden?“
Er deutete mit dem ausgestreckten Arm auf die Männer und wartete, bis sie es mitbekommen hatten.
„Ich habe keine Ahnung“, flüsterte Schmitz. „Die sehe ich zum ersten Mal.“
Brock stieg ebenfalls von seinem Hocker. „Ich frage sie mal, ob sie Holler am Freitag gesehen haben.“
Die beiden Männer sahen ihm aufmerksam entgegen, als er sich ihrem Tisch näherte. Er zog erneut das Foto heraus und legte es auf die blank gescheuerte Tischplatte.
„Am letzten Freitag haben Sie sich sehr für diesen Mann interessiert“, behauptete Brock ruhig. „Der Barkeeper hat Sie wiedererkannt.“
Die beiden warfen sich einen raschen Blick zu. Dann griffen sie wie auf Kommando zur Tischplatte und rammten das schwere Möbelstück nach vorn.
Brock konnte nicht schnell genug ausweichen und stürzte zu Boden.
Einer der beiden Männer stieß einen heftigen Fluch aus, und schon waren sie an ihm vorbei und rissen die Tür auf.
Spengler