Elbkiller: 7 Hamburg Krimis. Alfred Bekker

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Elbkiller: 7 Hamburg Krimis - Alfred Bekker

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rappelte sich langsam auf. „Lassen Sie es gut sein, Spengler! Die sind weg. Wir werden unser Gespräch mit Herrn Schmitz fortsetzen.“

      Sie setzten sich wieder, und Brock winkte Schmitz heran.

      Die übrigen Gäste hatten den Zwischenfall teilweise gar nicht richtig mitbekommen und erkundigten sich bei anderen, was eigentlich passiert war. Der Gesprächspegel lag jetzt deutlich über dem Durchschnitt.

      „Ich glaube, das war russisch“, sagte Brock.

      „Die haben sicher gesehen, wie wir miteinander gesprochen haben“, fügte Spengler hinzu. „Da werden Sie einiges erklären müssen.“

      Er machte eine wohl kalkulierte Pause. „Ich weiß nur nicht, ob sie Ihnen abnehmen, dass Sie nichts verraten haben.“

      Schmitz wurde noch etwas blasser. Sie sahen förmlich, wie sein Widerstand dahinschmolz. „Was wollen Sie wissen?“

      „Erzählen Sie uns vom Freitagabend“, begann Brock. „Wir wissen, dass Markus Holler sich mit seinem Schwager hier getroffen hat. Den kennen Sie ebenfalls gut. Wir wissen außerdem, dass die beiden Typen, die eben abgehauen sind, sich sehr für Holler interessiert haben. Was ist geschehen, nachdem Berghoff gegangen ist?“

      Es fiel Schmitz sichtlich schwer, sich zu einer Antwort durchzuringen.

      „Markus bestellte noch einen Drink, als die beiden aufstanden und sich rechts und links von ihm aufbauten. Markus kannte sie offensichtlich nicht, denn er schien sehr überrascht.“

      „Aber Sie kennen die beiden Typen, oder?“, fragte Spengler.

      „Na, ja, ich kaufe gelegentlich von ihnen.“

      „Was denn? Bier? Das bekommen Sie doch von der Brauerei.“ Brock deutete auf das entsprechende Schild an der Zapfanlage.

      „Nein, kein Bier.“

      „Also Drogen!“ Brocks Stimme klang jetzt sehr hart. „Sie können es ruhig zugeben. Wir werden Ihren Laden ohnehin auseinandernehmen, und ich bin sicher, dass wir einiges finden werden. Für heute können Sie schon mal die letzte Bestellung ausrufen.“

      Sie warteten etwa zwanzig Minuten, bis die letzten Gäste gegangen waren. Dann entließ Schmitz die Bedienung, und sie waren mit ihm allein.

      „Die beiden Typen sind gefährlich“, begann Schmitz.

      „Russen?“, fragte Brock.

      Schmitz nickte. „Sie erpressen mich. Früher habe ich hin und wieder mal eine Prise Koks verkauft, wenn die Gäste danach verlangten. Irgendwann tauchten die Russen auf und erklärten mir, dass sie ab sofort meine neuen Lieferanten sein würden. Die verkauften Mengen stiegen, es tauchten Leute auf, die ich vorher nie gesehen habe und die sich nur für die Drogen interessierten. Das Hauptgeschäft fand allerdings an bestimmten Abenden hinten im Schuppen statt. Ich habe keine Ahnung, wie viel dort verkauft wurde. Ich hatte die Anweisung, mich dort nicht blicken zu lassen. Die Kneipe wurde allmählich zu einer Tarnung für ein florierendes Drogengeschäft.“

      „Von dem Sie sicher Ihren Anteil bekommen haben“, mutmaßte Brock.

      Das Gesicht seines Gegenübers verriet alles. „Ich wusste doch nicht, wie ich das beenden sollte. Ich hatte einfach Angst vor den Russen.“

      „Waren es immer die gleichen Männer?“

      „Einmal war ein dritter dabei, vor dem sie Respekt hatten. Er hat sich nur kurz im Lokal umgesehen und ist dann nach hinten verschwunden. Mit mir hat er kein Wort gewechselt, doch es war einigermaßen klar, dass er der Chef der beiden war.“

      „Seinen Namen kennen Sie nicht zufällig?“, erkundigte sich Spengler.

      Schmitz schüttelte den Kopf. Seine Bewegungen waren fahrig geworden, seine Stimme leiser. Er schien allmählich zu begreifen, in welcher Lage er sich befand.

      „Kommen wir zum Freitag zurück“, sagte Brock. „Was geschah, nachdem die beiden zu Markus Holler gingen?“

      „Ich stand am Zapfhahn und konnte nur sehen, dass sie leise auf ihn einredeten. Plötzlich packten sie ihn und zwangen ihn, nach draußen zu gehen. Er wehrte sich, hatte gegen die Muskelpakete aber keine Chance. Sie wussten, wie man so etwas macht. Die übrigen Gäste haben davon nichts mitbekommen oder haben geglaubt, dass ein Betrunkener von seinen Freunden abgeholt wird.“

      „Und weiter?“

      Schmitz zögerte. „Ich nahm an, dass sie in den Schuppen gegangen sind“, sagte er schließlich. „Ich blieb hier. Ich hatte Gäste. Erst als der letzte gegangen war, kam einer der Russen herein und verlangte meinen Autoschlüssel. Er sagte mir, ich sollte ihn am nächsten Morgen als gestohlen melden. Das habe ich auch getan.“

      „Wollen Sie behaupten, dass Sie diesen Schuppen danach nicht betreten haben?“, erkundigte sich Spengler.

      Schmitz biss die Zähne zusammen, doch ehe er antworten konnte, übernahm Brock wieder.

      „Machen wir es doch einfach. Zeigen Sie uns diesen Schuppen, dann verschaffen wir uns selbst ein Bild.“

      Schmitz nahm einen Schlüssel von einem Haken und kam hinter seinem Tresen hervor. „Folgen Sie mir.“

      Sie überquerten den Parkplatz, der nur von einer einzigen Bogenlampe erhellt wurde. Ein Durchgang durch eine hohe Hecke führte auf einen weiteren Hof, an dessen gegenüberliegender Seite sich der sogenannte Schuppen befand. Brock hatte sich eine halb verfallene baufällige Scheune vorgestellt, doch es handelte sich um ein typisches norddeutsches Gebäude mit einem Reetdach, das sich in einem recht guten Zustand befand.

      Schmitz schloss auf, und sie betraten einen großen Raum, der sich über die gesamte Breite und Länge des Hauses erstreckte. Das Dach wurde von einer wuchtigen Holzkonstruktion getragen, Fenster gab es nur an der Vorderseite. Der Boden bestand aus sorgfältig verlegten Steinplatten.

      An der Rückseite stapelten sich Gartenmöbel: Stühle, Tische und Sonnenschirme. Brock entdeckte außerdem einen großen fahrbaren Grill. An der rechten Längsseite waren Getränkekisten übereinander getürmt. Dahinter stand ein Regal mit Kartons voller Ersatzgläser.

      Die Dinge im Regal auf der linken Seite gehörten allerdings nicht unbedingt zur Ausstattung einer Gastwirtschaft. Dort standen zahlreiche original verpackte Laptops, Tablets, Smartphones und andere Geräte. Weiter hinten sah Brock hochkant stehende Gemälde, Silbergeschirr und andere Antiquitäten.

      „Ich kann das erklären“, versicherte Schmitz.

      „Das brauchen Sie nicht“, erwiderte Brock. „Offensichtlich sind Sie nebenbei als Hehler tätig. Doch wir sind daran nicht interessiert, da wir einen Mord aufzuklären haben. Unsere Kollegen vom Einbruch werden sich gern um das ganze Zeug kümmern. Sie werden Ihnen morgen einen Besuch abstatten.“

      Er trat weiter in die Mitte des Raumes. Dort stand eine Art Werkbank aus einer massiven Holzplatte. Sie war zu zwei Dritteln leergefegt. Was immer sonst auf der Platte gestanden hatte, war zu einem undefinierbaren Haufen zusammengeschoben worden.

      Schmitz war an der Tür stehen geblieben, während die beiden Beamten die Werkbank aufmerksam musterten.

      Brock

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