Elbkiller: 7 Hamburg Krimis. Alfred Bekker

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Elbkiller: 7 Hamburg Krimis - Alfred Bekker

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hat, um den Fall aufzuklären.“

      Sie nahm weitere Papiere aus dem Ordner. „Hier ist ein besonderer Leckerbissen. Durchsuchungsbeschlüsse für das Lager im Hafen und für die Räume der Gebäudereinigung. Das sollte Ihnen helfen, ein paar Beweise zu sichern – hoffe ich jedenfalls.“

      Brock war mehr als überrascht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Ich denke, das wird reichen“, sagte er langsam. „Jetzt haben wir eine Menge zu tun.“

      *

      Maria Berghoff klappte das Märchenbuch leise zu. Wie immer war ihr Sohn Erik bei seiner aktuellen Lieblingsgeschichte von Schneewittchen und den sieben Zwergen eingeschlafen. Das Ende hatte er noch nie gehört. Sie überlegte, ob sie zur Abwechslung mal mittendrin anfangen sollte. Sie wusste ja selber kaum noch, wie die Geschichte ausging.

      Sie betrachtete ihren kleinen Liebling in seinem Schlafanzug mit den kleinen Pandabären, in seinem Arm sein Plüschtier, das kaum noch erkennen ließ, worum es sich einst gehandelt hatte.

      Was sie gleich mit ihrem Mann besprechen wollte, würde auch Eriks Zukunft betreffen. Manche Entscheidungen veränderten das ganze Leben.

      Sie stand von der Bettkante auf, löschte das Licht und ging in die Küche. Aus einem Schrank nahm sie zwei Gläser und aus dem Kühlschrank eine Flasche Grauburgunder, den ihr Mann sehr mochte. Da die Weißweinflaschen heutzutage meistens mit einem Schraubverschluss ausgestattet waren, hatte sie kein Problem, die Flasche zu öffnen. Als es noch richtige Korken gab, war das wesentlich schwieriger gewesen.

      Kurt saß im Wohnzimmer und las das Abendblatt.

      „Es ist noch warm draußen“, sagte sie. „Ich hätte Lust, auf dem Balkon noch ein Glas Wein zu trinken.

      Kurt ließ die Zeitung sinken. „Gute Idee.“

      Sie setzten sich auf die Gartenstühle, und ihr Mann goss den fast honigfarbenen Wein in die Gläser.

      Sie stießen an und schwiegen eine Weile, um die laue Abendluft zu genießen.

      „Ich hatte ein langes Gespräch mit meinem Vater“, begann Maria.

      Kurt sah sie interessiert an. „Was wollte er denn?“

      „Er macht sich Sorgen wegen der Nachfolge. Seit Markus tot ist, denkt er über nichts anderes nach. Er möchte rechtzeitig jemanden an seiner Seite haben, der das Geschäft übernehmen kann, wenn es so weit ist. Er hat sogar daran gedacht, einen Geschäftsführer von außerhalb zu holen, doch so richtig gefällt ihm dieser Gedanke natürlich nicht. Er hatte alles darauf ausgerichtet, dass Markus seine Nachfolge antritt.“

      „Was ist mit seinem Neffen Tim oder mit Daniel?“

      Maria lächelte schwach. „Mein Vater hält Daniel für völlig unfähig. Der Junge hat keine ausreichende Bildung und interessiert sich nur für Computerspiele. Tim hat zwar Ahnung vom Geschäft, aber …“

      „Anton vertraut ihm nicht“, beendete Kurt Berghoff den Satz.

      Seine Frau nickte. „Er würde ihm die Leitung der Reederei nie anvertrauen.“

      Kurt überlegte kurz. „Was ist mit einem Verkauf?“

      Maria sah ihn fast entrüstet an. „Ein Unternehmen, das eine solch lange Zeit in Familienbesitz ist?“

      „Was will er dann tun?“

      Seine Frau nahm einen langen Schluck. „Er hat an uns gedacht!“, platzte sie heraus.

      Kurt sah sie erstaunt an. „Ich bin überrascht. Ich dachte, mir vertraut er auch nicht, nachdem er meinen juristischen Rat nicht mehr braucht.“

      „Es stimmt, er war am Anfang nicht von dir begeistert, aber das hat sich inzwischen geändert. Meiner Ansicht nach hält er viel von dir. Er hat deinen Aufstieg in der Kanzlei verfolgt, auch wenn er nie etwas dazu gesagt hat. Das ist eben nicht seine Art.“

      „Ich verstehe doch nichts von Schiffen!“

      „In der Firma gibt es Fachleute, die damit Erfahrung haben. Dir traut er aber zu, ein Unternehmen zu führen, und nur darauf kommt es ihm an. Er möchte, dass alles in der Familie bleibt – und dazu gehörst du nun mal.“

      Kurt nahm einen Schluck Wein, und dachte lange nach.

      „Was ist mit der Kanzlei?“, fragte er schließlich.

      „Du bist einer von fünf Partnern, und dein Name steht im Briefkopf an letzter Stelle. Wäre es nicht besser, wenn du alleiniger Chef einer Firma wärest? Mein Vater würde dir selbstverständlich auch die Mehrheit der Anteile übertragen.“

      „Mir? Nicht dir?“

      Maria schüttelte den Kopf. „In dieser Beziehung hat er sich ganz klar ausgedrückt. Wenn jemand ein solches Unternehmen erfolgreich leiten will, sollte es ihm auch gehören.“

      „Darüber muss ich ein paar Tage nachdenken.“

      8. Kapitel

      Es schien wieder ein schöner sommerlicher Tag zu werden. Nur wenige Wolken glitten langsam über den weitgehend blauen Himmel.

      Cornelius Brock genoss die wärmende Sonne an diesem Freitagmorgen. Eine Woche war seit dem Mord an Markus Holler vergangen, und heute sollte der Tag sein, an dem die erste sichtbare Polizeiaktion begann.

      Auf dem Parkplatz des Lagerhauses der Reederei Holler standen verschiedene Einsatzfahrzeuge und Streifenwagen. Zwei Drogensuchhunde sprangen gerade aus einem Lieferwagen. Die Spurensicherung war eingetroffen, und in diesem Moment kurvte ein Wagen des Sondereinsatzkommandos auf den Platz. Brock glaubte zwar nicht, dass er die Kollegen mit Helmen, Maschinenpistolen und Schutzwesten brauchte, doch man konnte nie wissen …

      Ein Kollege von der Drogenfahndung kam auf ihn zu. „Wir sind so weit.“

      „Lassen Sie die Jungs vom SEK als Erste reingehen.“

      Die Drogenfahnder hatten sich sofort zu umfassender Hilfe bei diesem Einsatz bereit erklärt, als Brock sie informiert hatte. Das Lagerhaus war bisher noch nicht als Ausgangspunkt für geschmuggelte Drogen auf ihrem Radar aufgetaucht. Daher hatten sie großes eigenes Interesse an dieser Durchsuchung. Falls sie dabei fündig wurden, wollte Brock ihnen gern die Lorbeeren dafür überlassen. Sein Ziel war die Aufklärung eines Mordes.

      Zehn Minuten später signalisierte ihm ein Uniformierter, dass alles in Ordnung sei, und Brock betrat das Lagerhaus. Es sah aus wie bei seinem letzten Besuch, bis auf die Person, die mitten im Raum auf dem Boden kniete, bewacht von einem SEK-Mann.

      Fritz Borowski, besser bekannt als Fiete.

      „Lassen Sie ihn aufstehen“, befahl Brock. „Haben Sie ihn durchsucht?“

      Der Uniformierte sah ihn leicht ungläubig an. „Ernsthaft?“

      Brock winkte ab. „Entschuldigung. War eine blöde Frage.“

      Fiete war aufgestanden und klopfte sich den

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