Theater in Afrika II - Theaterpraktiken in Begegnung. Группа авторов

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Theater in Afrika II - Theaterpraktiken in Begegnung - Группа авторов

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public est également mise en lumière grâce au dramaturge Kokouvi Dzifa Galley qui en livre un aperçu. Joël Amah Ajavon propose quant à lui une analyse des espaces d’expression artistique togolais. Les lieux de représentation sont variés, le cadre influençant de manière déterminante la pratique théâtrale et sa réception. Allassane Sidibé, spécialiste du conte théâtralisé, nous familiarise avec cette forme de récit artistique togolaise qui s’appuie sur des techniques théâtrales. Simone Thon et Vicky Tsikplonou, toutes deux marionnettistes, livrent dans leur texte leurs réflexions sur le développement du théâtre de marionnettes togolais. Le metteur en scène et comédien Arthur Bānshāyekó, spécialiste du théâtre d’Augusto Boal, nous en apprend plus sur la méthode du théâtre forum et ses potentialités. Enfin, le psychologue Désiré Tuyishemeze explique en quoi le théâtre, au Burundi, vient aider les populations à surmonter les traumatismes liés à la guerre civile.

      Le Theater Konstanz a su mettre en place une grande variété de coopérations avec des artistes toutes et tous très différents. Le point commun à ces coopérations : l’histoire coloniale – tous ces pays étaient autrefois des colonies allemandes. Même s’il n’est pas toujours explicitement abordé, le passé colonial (conscientisé ou non) sous-tend l’ensemble de ces textes. Échanger les uns avec les autres nous permet, dans ce contexte, de tisser des réseaux et de gagner une complicité artistique. L’échange en tant que tel peut alors devenir un outil politique et permettre de redistribuer les ressources sociales, financières et politiques.

      Nous tenons à remercier ici l’ensemble des auteurs et autrices pour leur contribution à ce livre, leur inspiration et leur disponibilité. Nous remercions également les traductrices, éditeur·ices et photographes pour leur travail et leur soutien sans faille. Un immense merci à nos collègues pour leur patience, leur aide et leurs précieux retours. Enfin, merci à toutes celles et ceux qui ont organisé et soutenu les différents projets de coopération internationale entrepris par le Theater Konstanz au cours de ces dernières années.

      1Un premier livre retraçait en 2013 un projet de coopération avec des artistes malawites : Keller, Nadja/Nix, Christoph/Spieckermann, Thomas (éd.) :

      Theater in Afrika. Zwischen Kunst und Entwicklungszusammenarbeit. Geschichten einer deutsch-malawischen Kooperation. Theater der Zeit, Berlin 2013.

       Berichte, Kooperationen, Bestandsaufnahme Comptes rendus, coopérations, états des lieux

       Auf den Spuren des Kaisers

       Ein Rechercheprojekt zur deutsch-togoischen Kolonialgeschichte

       Elisa Elwert & Jonas Pätzold

       Résumé en français: page 20

      Seit 2009 arbeitet das Theater Konstanz eng mit der Compagnie Louxor de Lomé in Togo zusammen. Die Compagnie existiert seit 1996, ist als eingetragener Verein organisiert und formiert sich je nach Projekt aus einem Pool von verschiedenen Künstler*innen. Sie ist in der Hauptstadt Lomé, im ländlichen Raum um die Hauptstadt und überregional tätig.

      Das Theater Konstanz und die Compagnie Louxor kooperierten in den vergangenen zehn Jahren in zahlreichen Projekten und Gastspielen in Deutschland und in Togo. Ramsès Alfa, der Leiter der Compagnie, inszenierte in Konstanz bereits im Jahr 2009 Ein Bericht für eine Akademie (von Franz Kafka) und brachte zuletzt im Winter 2019 Ngunza – Der Prophet (von Rafael David Kohn) zur Uraufführung. Derzeit entsteht in Lomé auf einem durch den Verein Theater in Afrika e.V. finanzierten Grundstück ein Gebäude, das Probe- und Aufführungsräume für die Compagnie Louxor und assoziierte Künstler*innen bereitstellt. Als Schauspieler arbeitet Ramsès Alfa regelmäßig mit unterschiedlichen Regisseuren. In Lomé fanden wiederholt Kooperationen der beiden Theater statt: 2010 eine Inszenierung von Warten auf Godot in internationaler Besetzung, 2011 das Projekt Kinderkreuzzug, das sich auf brechtscher Basis thematisch mit Gewalt gegen Kinder und mit Kinderhandel auseinandersetzte, und zuletzt 2015 – 2020 das Projekt One coup for Kaiser, das sich mit der togoisch-deutschen Kolonialgeschichte auseinandersetzt und das im Fokus dieses Berichtes steht. Elisa Elwert hat es in der Wiederaufnahme als Dramaturgin und Projektleiterin betreut und Jonas Pätzold war als Schauspieler Teil des Projektes.

       Akassimé (Lomé), 10. Dezember 2016

      Während die Sonne erbarmungslos auf den weiten Platz herunterbrennt, stehe ich umringt von freilaufenden Hühnern und Ziegen und warte auf meinen Auftritt. Der weiße Anzug – für die Premiere noch einmal gereinigt und gebügelt – ist schon gezeichnet von den Spuren des schwarzen Staubs, der unseren Spielort, einen ehemaligen Kohlenmarkt, bedeckt. Direkt neben mir auf dem Boden kocht eine Frau über einem Feuer ein einfaches Abendessen. Immer wieder schaut sie mich mit einem merkwürdig ausdruckslosen Gesicht an. Zum ersten Mal seit meiner Ankunft hier in Lomé fühle ich mich völlig fehl am Platze und hoffe einfach, dass sie begreift, dass ich Teil einer Theateraufführung bin. Und auch, wenn die Deutschen in Togo anscheinend ein gutes Ansehen genießen, ist es mir wahnsinnig unangenehm, im Kolonialanzug samt Tropenhelm hier zu stehen.

      Rund um die gemeinsame Geschichte Togos und Deutschlands initiierte Ramsès Alfa das Kooperationsprojekt. Im Sommer 2015 entstand ein Theatertext, im Jahr darauf eine Straßentheaterinszenierung zur Auseinandersetzung mit dem Einfluss der gewaltsamen Kolonialregierung Deutschlands in Togo.

      Das Stück wurde 2016 in Togo mit den sechs togoischen Schauspieler*innen Akofa Kougbenou, Joseph Koffi Bessan, Jean Touglo, Marléne Douty, Sonia Akou Novinyo, Raoul Ketehouli und dem deutschen Schauspieler Jonas Pätzold vom Konstanzer Ensemble inszeniert. Regie führte Ramsès Alfa, die dramaturgische Betreuung lag bei Asmara Lechner (Theater Konstanz). Parallel zu den Proben fand eine theaterpädagogische Arbeit mit Kindern statt, die anschließend in die Inszenierung integriert wurden. Weiterhin waren Statist*innen an den Proben und am Inszenierungsprozess beteiligt, die unter der Leitung des Choreographen Raouf Tchakondo tänzerisch in die Inszenierung eingebunden wurden.

       Lomé, 29. November 2016

       Die sogenannten Statisten sind integraler Bestandteil der Inszenierung. Die meisten von ihnen sind professionelle Musiker oder Tänzer und bringen eine wunderbare Energie und Dynamik in die sonst für ein Straßentheater recht textlastige Aufführung. Mich fasziniert es, mit welch unermüdlicher Freude die Kollegen trotz der herausfordernden Probenbedingungen die Choreographien wiederholen. Ich bin schon nach dem gemeinsamen Aufwärmen schweißgebadet und suche mir immer sofort ein Schattenplätzchen, von dem aus ich zuschauen kann, wenn ich nicht selbst dran bin. Während sich die Probenarbeit an den Spielszenen zunächst nicht groß von der in Deutschland unterschieden hat, kommen nun durch Musik und Tanz neue Elemente dazu, die dem Ganzen etwas Lebendiges und oft auch herrlich Groteskes verleihen. Ich merke, wie ich die Kolleg*innen etwas neidisch beobachte. Ich darf in meiner Rolle die meiste Zeit nur als stocksteifer deutscher Kolonialbeamter herumbrüllen und frage mich insgeheim, ob diese Darstellung überzogen ist oder nicht doch der damaligen Realität entspricht. Wie werden die togoischen Zuschauer wohl auf meine Rolle und die Inszenierung reagieren?

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      Kurz vor Aufbruch zur Tournee in den Norden des Landes mit One coup for Kaiser. / Peu avant le départ en tournée dans le nord du pays avec One coup for Kaiser. Foto: Moïse Pak

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