Faszination Outdoor-Küche. Heike Hornig
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Hierzu gehört, dass stets ein geeignetes Löschmittel bereitgehalten wird! Meist reicht für den ersten Moment ein Eimer Wasser, der zugleich zum groben Reinigen der Hände benutzt werden kann. Dieses erste, gezielte Löschen sollte ausreichen, um Zeit für ein weiteres, planvolles Vorgehen zu gewinnen (Gluthaufen auseinanderziehen und löschen, Boden im Umkreis der Feuerstelle wässern, Inkrafttreten des eigenen Notfallplans).
ACHTUNG ! Brennendes Fett oder Wachs nicht mit Wasser löschen!!
Da Fett oder Wachs sich erst bei mehreren 100 °C entzünden, verdampft dazugegebenes Wasser blitzschnell. Da das Wasser jedoch einige Sekundenbruchteile benötigt, um im heißen Fett oder Wachs zu verdampfen, dringt es vorher unter die Oberfläche ein, bevor es explosionsartig sein Volumen um mehr als das tausendfache vergrößert und dabei brennendes Fett oder Wachs meterweit herausschleudert. Man spricht in diesem Fall von einer Fettexplosion!
In diesen Fällen darf lediglich durch den Entzug von Sauerstoff (Deckel drauf, mit Sand überdecken) oder mit einem speziell dafür geeigneten Feuerlöscher der Brandklasse F gelöscht werden. Die deutsche Berufsgenossenschaft Nahrung und Gaststätten rät auch von der Verwendung einer Löschdecke ab, da sich diese eventuell mit kondensiertem Fettdampf vollsaugen und wie ein Docht durchbrennen kann.
Bei größeren und längeren „Lagerküchen“ sollte ein geeigneter Feuerlöscher obligatorisch sein.
Foto: Notfall
3 Feuernest = ein kleines „Nest“ aus leicht entflammbaren Materialien, wie Reisig, Birkenrinde, Stroh, Flechten, Späne oder ähnlichem. Das Feuernest bildet meist das anfängliche Zentrum eines jeden Feuertyps.
4. Einrichten einer Feuer- und Kochstelle
4. Einrichten einer Feuer- und Kochstelle
Foto: Grubenfeuer mit Grillrost
Wissen wir einmal, dass wir geeignetes Brennmaterial vorfinden und haben wir uns für einen, unseren Bedürfnissen entsprechenden, Feuertyp entschieden, gilt es letztendlich noch, den geeigneten Platz für unser Feuer und Kochvorhaben auszuwählen.
Befinden wir uns an einem Platz, wo bereits eine Feuerstelle existiert, sollte es selbstverständlich sein, diese auch zu benutzen, da wir nicht mehr als nötig in die Natur eingreifen möchten. Auch ein noch so kleines Feuer zerstört nun mal die Bodenvegetation und die darauf lebenden Lebewesen. Wir selbst kochen oder nächtigen auch nicht gerne an Plätzen, an denen schon ein Dutzend Feuerplätze die Landschaft „verschandeln“. Natürlich werden wir die Feuerstelle gemäß unseren Bedürfnissen modifizieren.
Finden wir keine Feuerstelle vor oder möchten wir aus pädagogischen Gründen mit unserer Gruppe bevölkerte Plätze vermeiden, vermittelt das neue Anlegen einer Feuerstelle meist intensivere Erlebnisse. Es hat seinen ganz eigenen Reiz, einige Dinge werden jedoch auch komplizierter.
Das Entzünden eines Feuers in der offenen Landschaft ist länderweise im Naturschutz- bzw. Waldgesetz geregelt. In Gegenden, wo das Feuermachen nicht sowieso grundsätzlich verboten ist 4, bedarf es beim Unterschreiten folgender Mindestabstände einer Genehmigung von Kreisverwaltungsbehörden und/oder Gemeinden:
mind. 100 Meter von einem Wald
mind. 100 Meter von leicht entzündbaren Stoffen
mind. 5 Meter von Gebäuden aus brennbaren Stoffen (vom Dachvorsprung ab gemessen)
mind. 5 Meter von sonstigen brennbaren Stoffen
ACHTUNG ! Diese Bestimmungen können sich beim Inkrafttreten einer der 5 Waldbrandwarnstufen ändern.
44 % der Waldfläche Deutschlands befinden sich in Privatbesitz.5
Hier bedarf es zusätzlich der Erlaubnis des Besitzers.
Ist diese Hürde überwunden und spricht von offizieller Seite nichts gegen das Anlegen einer Feuerstelle, gibt es noch einige praktische Dinge, auf die wir während unserer Aktivitäten achten bzw. auf die wir Wert legen:
Da wir möglichst wenig Spuren unserer Anwesenheit in der Natur hinterlassen möchten, befindet sich unser Feuerplatz idealerweise auf einem sandigen oder felsigen Untergrund.
Ist dies nicht möglich, stechen wir mit einem Klappspaten oder ähnlichem die Grasnarbe vorsichtig aus, lagern sie an einem schattigen Platz, wässern sie regelmäßig und setzen sie beim Verlassen der Feuerstelle vorsichtig wieder ein. Waldigen Boden reinigen wir vor dem Anlegen der Feuerstelle von allem brennbaren Material und tragen die oberste humose Schicht vorsichtig ab.6
Foto: Grasnarbe und Steine
Herbeigeschafftes, nicht benötigtes Brennholz verteilen wir bei unseren Projekten ebenso wieder in der Landschaft, wie die Steine, die wir zur Einfassung der Feuerstelle benutzt haben. Eine Ausnahme dabei bilden bereits bestehende Feuerplätze. Hier stapeln wir das überschüssige Brennholz an einem möglichst trockenen Plätzchen, um unseren NachfolgerInnen eine kleine Freude zu machen.
Um aus unserer Feuerstelle nun eine Kochstelle zu machen, braucht es ein paar zusätzlicher Überlegungen bzw. Vorbereitungen.
Die besten Parties steigen erfahrungsgemäß in der Küche und auch in der Outdoor-Küche ist dementsprechend die Kochstelle gleichzeitig der Versammlungsplatz der Gruppe. Neben der „Arbeit“ sollte die Feuerstelle also auch noch Platz genug für nicht beteiligte Personen bieten. Wir legen hierzu meist eine längliche Feuerstelle an, an deren einen Seite ein kleines Kochfeuer (z.B. Stern- oder Grubenfeuer) die „Arbeitsstelle“ bildet, die durch ein benachbartes Zeltfeuer erhellt und erwärmt wird. Ein angenehmer Nebeneffekt: Die Nähe zum „Arbeitsplatz der KöchInnen“ hält andere TeilnehmerInnen zugleich davon ab, das Zeltfeuer überdimensional groß zu machen und damit unnötig viel Holz zu verschwenden.
Foto: Licht- und Glutfeuer
Foto: Topfsäge
Je nach Art des gewählten Feuertyps und unserer Kochtechnik, brauchen wir nun noch eine Vorrichtung, damit sich unsere Töpfe oder Pfannen möglichst komplett über der Hitzequelle befinden. Müssen wir nicht ständig umrühren, weitere Zutaten unterheben oder die Gerichte wenden, verwenden wir meist im Abstand variable Hängevorrichtungen wie Dreibein oder Topfsäge.
Der Ausspruch: „Leg mal einen Zahn zu!“ stammt übrigens Überlieferungen zufolge aus der Verwendung der Topfsäge über einem Herdfeuer und fordert den Koch oder die Köchin dazu auf, den Topf einen Zahn tiefer zu hängen, damit das Gericht schneller fertig wird.
Bei