Tranceperlen. Ghita Benaguid

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Tranceperlen - Ghita Benaguid Hypnose und Hypnotherapie

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gesetzt.

      Die durchschnittliche Sprechdauer aller Trancen beträgt 20–30 Minuten.

      Die Texte können natürlich bezüglich Induktion und Exduktion den äußeren Rahmenbedingungen der Therapiesituation angepasst, Elemente ausgelassen oder wiederholt werden, Klientinnenmetaphern und speziell auf die Klientin ausgerichtete Schlagworte eingestreut werden.

      Insofern kann die Dauer dieser Tranceinduktionen beträchtlich variieren.

       Wichtig: Lesen oder hören Sie diese Texte niemals während einer Autofahrt oder während des Führens von Maschinen, um die für diese Tätigkeiten notwendige Aufmerksamkeit konzentriert aufrechtzuerhalten!

      Milton Erickson war, nicht zuletzt aufgrund seiner Biografie und seiner vielfältigen körperlichen Beeinträchtigungen, ein Meister der Mehrebenenkommunikation. Er hatte eine hohe Fähigkeit entwickelt, verbale, non- und paraverbale Kommunikationsaspekte zugleich wahrnehmen zu können. Für die Entwicklung dieser Fähigkeit ist es hilfreich, sich im Sinne der Mehrebenenkommunikation nicht nur der verbalen, sondern auch der non- und paraverbalen Aspekte der Rapportgestaltung (vgl. ausführlich Benaguid u. Schramm 2016) bewusst zu werden, um diese mit Leichtigkeit einfließen zu lassen und neben den gelesenen Worten auch durch ein Pacing und Leading der Körpersprache zu fördern und aufrechtzuerhalten.

      Das setzt eine genaue Beobachtung und Wahrnehmung auch kleinster, unwillkürlich entstehender Hinweisreize, der sogenannten Minimal Cues, auf allen Wahrnehmungsebenen voraus. Diese Antworten des unwillkürlichen Systems gilt es zu utilisieren, um sie dann verbal oder nonverbal zu pacen.

      Zu den Minimal Cues zählen: Veränderung der Körperhaltung, Atembewegungen oder sich hörbar veränderndes Ein- oder Ausatmen, Augenbewegungen, Schluckreflexe, Speichelfluss und Tränenfluss.

      Die Technik des defokussierten Sehens ermöglicht es der Therapeutin, das Blickfeld zu erweitern und den peripheren Gesichtssinn zu schärfen. Statt wie gewohnt das Gesicht des Gegenübers zu fokussieren, stellt die Beobachterin den Blick weit und blickt sozusagen durch das Gegenüber hindurch und kann so die unwillkürlichen Körpersignale leichter wahrnehmen.

      Diese Fähigkeit, Informationen auf den unterschiedlichen Kommunikationsebenen parallel wahrnehmen zu können, ist eine Grundvoraussetzung für die Mehrebenenkommunikation und damit auch für die Aufrechterhaltung eines »Dialoges« während formaler Tranceinduktionen, seien sie vorgelesen oder im Therapiekontext frei entwickelt.

      Üblicherweise schließen die meisten Menschen, während sie einer Tranceinduktion lauschen, die Augen. Damit entfällt das Sehen als einer der Hauptsinneskanäle. Die Aufmerksamkeit liegt dann vor allem auf dem auditiven Kanal. Über unseren Stimmklang vermitteln wir mehr als nur Worte.

       Atempacing

      Ein defokussierter Blick erleichtert das Beobachten der Atembewegungen und des Atemrhythmus der Klientin. Atempacing bedeutet, die Atemräume und den Atemrhythmus der Klientin visuell, vielleicht auch akustisch durch die Atemgeräusche wahrzunehmen und den eigenen Atemrhythmus vorübergehend anzugleichen. Oft passiert das ganz von selbst. Man beobachtet die Atembewegungen, wartet die Einatemphase ab, um dann die zu betonenden verbalen Suggestionen vorwiegend in die Ausatemphase der Klientin zu sprechen. Atempacing kann auch auf dem akustischen Kanal über die hörbare Atmung erfolgen. So kann die Therapeutin ein hörbares tiefes Einatmen der Klientin erst einmal in der eigenen Einatmung pacen, um dann ein hörbares Ausatmen im Sinne eines Leadings anzubieten.

      Leadingangebote, die dazu einladen, das Tempo zu reduzieren, wieder mehr Atemraum zuzulassen und den Atem zu vertiefen, schaffen Freiraum für neue Entwicklungsprozesse.

      Durch die phasenweise Übernahme des Atemrhythmus und die dadurch entstehende Verlangsamung des eigenen Sprechtempos macht man der Klientin ein nonverbales Angebot, das Gleiche zu tun, um innezuhalten und auf innere Prozesse zu fokussieren.

      Wenn eine Atembeklemmung für die Klientin fühlbar oder auch für die Therapeutin hör- und/oder sichtbar ist, kann im Sinne des Pacings zunächst der Atemrhythmus übernommen werden, um dann durch eigene Atemveränderungen neue Leadingangebote zu machen.

      Die Atempausen können zusätzlich im Text notiert sein. Wenn es inhaltlich um Ruhe, Innehalten, Lösen, Pausen geht, so folgen 3 bis 4 Atemzüge auf beiden Seiten, in denen tatsächliche Ruhe herrscht.

      •Gibt es eine besondere Trancestimme oder eine Stimme in der Entspannung?

      •Wie funktionieren Sprechen, Stimme und Atmung?

      •Was macht die Stimme zum »individuellen Fingerabdruck« eines jeden Menschen?

      •Wie gestaltet sich ein gesunder Umgang mit dem Sprech- und Stimmorgan?

      •Wie bleibt man stimmlich gesund, trotz vieler sprecherischer Belastung?

      •Welche Maßnahmen gibt es zur Stimmhygiene?

      •Inwiefern unterstützt die Körperhaltung das Gesagte?

      •Was sollte man beim Sprechen von Trancen beachten?

      1 https://www.carl-auer.de/programm/artikel/titel/tranceperlen

       Milton H. Ericksons Hypnotherapie mit Frauen – aus Sicht seiner Tochter

       Betty Alice Erickson

      Milton Erickson hatte große Freude daran, seinen persönlichen Beitrag zur Hypnose zu leisten. Vor seiner Zeit – und manchmal sogar heute noch – wurde Hypnose als etwas verstanden, das mit dem Klienten »gemacht« wurde, unter Verwendung von direkten Anweisungen. Obwohl es Situationen gibt, in denen dies angemessen sein kann, glaubte, lehrte und demonstrierte Erickson Hypnose stets als eine gegenseitige Erfahrung, als Kommunikation mit dem Unbewussten. Er definierte Hypnose oft als »einen veränderten inneren Bewusstseinszustand, in dem unnötige oder irrelevante äußere Reize in den Hintergrund treten und das Unbewusste zu deinem Nutzen kommunizieren kann«.

      Unser Unbewusstes basiert oft auf Reaktionen, die es in der Vergangenheit erlernt hat – auch wenn diese manchmal für einen Erwachsenen nicht besonders nützlich sind. Das, was häufig als »Bauchgefühl« oder »Instinkt« bezeichnet wird, kann Teil eines »Frühwarnsystems« sein. Wir sind aufmerksam oder auch nicht – manchmal zu unserem eigenen Bedauern. Manchmal will unser Bewusstsein nicht akzeptieren, was wir »wirklich« wissen. Wir kennen alle die »Ich hätte es wissen müssen!«-Reaktion. In Wirklichkeit wussten wir es – wir haben nur nicht auf uns selbst gehört. Aber das Unbewusste ist auch offen für neue, nützliche Informationen. In der Therapie wird dies oft als »Heilung« bezeichnet.

      Erickson erlernte Hypnose ursprünglich hauptsächlich mit weiblichen Personen. Er praktizierte sie ausführlich an seiner Schwester Bertha und meiner Mutter, Elisabeth. Ich selbst war mehr als dreißig Jahre lang seine Versuchsperson. Er war Mentor vieler Ärztinnen und Zahnärztinnen und erkannte

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