Dein persönlicher Weg durch das Lebenslabyrinth. Bruno Erni
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Deine Werte
Bei der Frage, wer ich bin, sind mir immer wieder die persönlichen Werte aufgefallen, so wie sich die Königin von England mit Sicherheit anders verhält als Dieter Bohlen. Jeder hat in sich diese persönlichen Werte. Es lohnt sich, wenn du dich einmal damit beschäftigst.
Diese Werte sind deine Basis, auf der du deine Gedanken, deinen Glauben, dein Handeln und deine Ansichten aufbaust. Es ist, als wenn du dein Orchester befragst, welche Stücke sie am besten und am liebsten spielen. Ist es Klassik, Reggae, Blues, Rock, Pop?
Wir alle haben unterschiedliche Ansichten, Denkweisen und Vorstellungen vom Leben. Jeder Mensch, jede Kultur denkt unterschiedlich und hat andere Interessen. Persönliche Ansichten und unsere Werte trennen und verbinden uns. Jeder lebt unbewusst nach seinen Werten und wird versuchen, seine Vorstellung zu verwirklichen. Verstehst du die Werte, dann verstehst du die Menschen und dich selber besser.
Beliebte Werte sind z. B.:
Ehrlichkeit, Treue, Zuverlässigkeit, Toleranz, Freiheit, Hilfsbereitschaft usw.
Daher lohnt es sich sehr, deine fünf bis zehn Werte zu finden, nach denen du lebst, und sie dir niederzuschreiben. Nimm dir genügend Zeit und fühle ein paar Wochen später nochmals hinein. Du kannst diese Übung natürlich auch später machen. In meinem Member-Bereich unter www.brunoerni.com/member-bereich kannst du dir eine Wertetabelle kostenlos herunterladen. Als Motivation für dich hier meine Werte:
Freiheit, Familie, Liebe, Helfen
Wenn ich meine Werte in meinem eigenen Tempo lebe, dann kann ich Menschen helfen, in eine Jenseits der Logik‹-Welt einzutauchen, damit sie und ich frei und unabhängig, glücklich und gesund leben können. Mich macht das tief im Herzen unfassbar dankbar, stolz und glücklich. Wer seine Werte kennt, strahlt auf seinem persönlichen Weg durch das Lebenslabyrinth wie ein heller Stern.
Kundengeschichte 3: Warum tust du das, was du tust?
In deinen persönlichen Werten stecken deine inneren Ansichten. Diese sind auch mit deinen Fähigkeiten und Gaben verwandt. Wer selbstbewusst durch das Lebenslabyrinth gleiten möchte, der sollte seine Fähigkeiten und Stärken kennen. Was kannst du besonders gut? Was gelingt dir einfach? Woran hast du Spaß?
Lange ist es her, als mich der liebevolle Leon besuchte. Er kam auf Empfehlung seiner Frau. Sein Erscheinen ist mir unvergesslich. Das ist durchaus positiv gemeint. Seine wilden gekrausten Haare, seine einfachen Kleider mit Löchern und seine lustigen Schuhe. Unrasiert saß er da und erzählte, wie er mühsam seine technische Weiterbildung machte. »Zwei Jahre habe ich schon. Zwei Jahre muss ich noch. Ein riesiger Stress, nicht meine Welt. Doch man muss das halt machen.« Während unseres Gesprächs finden wir heraus, dass er sehr gern Zeit draußen in der Natur verbringt. »Wenn ich am
Abend im Garten sitze, fühle ich mich pudelwohl. Ich kenne jede Blume, jede Pflanze. Hast du gewusst, dass Pflanzen dein Raumklima reinigen können? In deiner Praxis müsstest du das auch haben.« Dann erklärte er mir genau, welche Pflanze was macht.
Ich: »Leon, warum machst du die technische Weiterbildung?«
Er: »Ich bin da bei meinem Arbeitgeber reingerutscht und gefördert worden. Ich muss das tun. Sie haben sonst niemanden.«
Ich: »Macht dir das Freude?«
Er: »Naja, ich bin froh, wenn es vorbei ist. Das Lernen neben den Kindern ist eine Herausforderung für die ganze Familie. Die Kinder verstehen oft nicht, dass ich am Wochenende keine Zeit für sie habe.«
Ich: »Wie alt sind deine Kinder?«
Er: »8 und 10 Jahre.«
Ich: »Was verpassen deine Kinder mit dir oder was verpasst du mit ihnen, weil du diese Weiterbildung machst?«
Er: »Ich kann das doch jetzt nicht hinschmeißen?«
Ich: »Das war nicht meine Frage. Warum kennst du dich eigentlich so gut mit der Pflanzenwelt aus?«
Er: »Das war schon immer so. Ganz früher etwas, jetzt ein großes Hobby von mir. Kommt wohl von meinem Vater.« Und schon erzählte er mir erneut begeistert etwas über Pflanzen. Ich war sehr beeindruckt und lernte dazu.
Ich: »Warum machst du nicht etwas in diesem Bereich?«
Er: »Ich habe da keine tiefe fundierte Ausbildung vorzuweisen. Das braucht man ja.«
Oft haben wir das Gefühl, dass nur etwas ›hart Erarbeitetes‹ richtig wertvoll ist. Wenn ich neun Jahre in die Schule gegangen bin, wenn ich vier Jahre schweißgebadet eine komplizierte Weiterbildung gemacht oder sechs Jahre intensiv studiert habe, dann habe ich meine Stärken gestärkt und ich bin im Leben angekommen.
So fühlt sich nicht nur Leon, sondern viele meiner Klienten. Ich kenne viele Erwachsene, die sich nur dann wertvoll fühlen, wenn sie eine exakte Aus- oder Weiterbildung über mehrere Jahre gemacht haben, um ihren persönlichen Erfahrungsschatz mit viel Know-how zu bereichern. Ist das wirklich wichtig für deinen persönlichen Weg durch dein Lebenslabyrinth?
Soll ich dir ein Geständnis machen? Mir hat noch kein Klient vor einer Behandlung gesagt: »Zeige mir bitte zuerst deine Ausbildungen.« Meine Kunden erwarten, dass ich mein Gewerbe kann. Was sie am Ende fühlen, ist die Wahrheit. Sie sehen, dass ich schon lange mit Herzblut arbeite und sogar Bücher darüber geschrieben habe. Sie sehen, fühlen und lesen, ich habe eine Gabe, eine Stärke und lebe meine Fähigkeit.
Wir alle wurden mit mindestens einem Talent oder einer besonderen Gabe geboren. Wir sind mit dieser Stärke in diesem Leben angekommen. Ich beobachte jedoch, wenn einem Kind scheinbar Erfolge einfach so zufallen, weil es besondere Gaben oder Talente besitzt, dieses oft nichts wert ist. Schließlich gelingt es ihm ja von selbst und es musste nicht viel dafür tun. Es ist dem Kind einfach in den Schoß gefallen. Das Hirn kombiniert zusammen mit dem Schulverstand: Ist etwas so einfach, dann kann es nichts Besonderes sein. Erst recht nicht gut bezahlt. Ich bin da völlig anderer Meinung.
Leon und viele andere irren dann durch ihr Lebenslabyrinth und versuchen, etwas ›hart zu lernen‹, was sie nicht können und nicht mögen, statt aus dem etwas mehr zu machen, was leicht ist, was sie lieben und können. Natürlich braucht es unser Bildungssystem und die Möglichkeit für Ausbildungen. Das ist sehr viel wert. Was ich dir hier jedoch klar zurufe: Achte mehr auf deine Talente und schätze sie. Noch viel wichtiger: Mach etwas daraus!
Warum? Weil du es schon kannst. Und weil du es kannst, ist es leicht. Du bringst alles aus deinen Vorleben mit. Doch das hast du vergessen. All das wird dir leichtfallen, darum mache daraus noch mehr. Jeder Mensch hier auf dieser Welt hat mindestens ein Talent, eine Stärke. Du musst dich nur erinnern. Mach etwas daraus. Worauf wartest du?
Apropos erinnern. Erinnerst du dich an meine Geschichte zu Beginn, als mir meine Frau auf dem Spaziergang sagte: »Worauf wartest du?« Mir ging es ähnlich. Ist das schlimm? Nein, ich habe es erkannt und bin meinen Stärken gefolgt. Schlimm wird es erst, wenn wir auf Dauer diese Impulse ignorieren und nichts lernen.
Wo liegen meine Stärken? Was interessiert mich? Was ist mein Talent?
Bei