Das Handbuch der Intuition und übersinnlichen Wahrnehmung. Martin Zoller

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Das Handbuch der Intuition und übersinnlichen Wahrnehmung - Martin Zoller

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man sich darauf vorbereiten könne. Ab Ende 2018 spürte ich die kommenden Gefahren so stark, dass ich mich entschloss, ab Ende 2019 vorerst keine Kurse und Vorträge mehr anzubieten. Im Herbst 2019 führte ich eine seit 2018 angekündigte Abschlusstournee durch. Ich veröffentlichte, dass ich 2020 und 2021 nicht für Kurse und Vorträge in Europa sein werde. Erstens fand ich aufgrund dessen, was ich für Europa kommen sah, keinen großen Sinn darin, und zweitens wollte ich mich besser auf das vorbereiten können, was ausschlaggebend sein würde: das Arbeiten mit Vorhersagen, nicht nur langfristig, sondern auch kurzfristig. Ich richtete meine Projekte so aus, dass ich ab Frühling 2020 in Europa keine Vorträge und Seminare mehr planen musste. Den Sturm sah ich kommen. Erwartet hatte ich ihn für Herbst 2020. Somit trafen mich das Corona-Virus und die daraus entstandenen Folgen zeitlich, nicht aber die Tatsache, dass wir (noch) kräftig(er) durcheinandergewirbelt würden.

      Anfang März 2020 waren meine Freundin und ich noch mit meinem Bruder und seiner Familie in der Schweiz beim Snowboardfahren. Mitte März fuhren wir nach Osttirol in den Heimatort meiner Freundin, um dort den Schnee zu genießen. Genau einen Tag konnten wir noch snowboarden, bevor die Pisten wegen der Quarantäne geschlossen wurden.

      Die Wellen des perfekten Sturms schlugen mit voller Wucht über Europa ein. Es dauerte nur wenige Tage, und das Ausmaß der Krise zeigte sich auf breiter Front. Nichts war mehr, wie es bis zu diesem Zeitpunkt zu sein schien. Die Illusion von der Sicherheit Europas brach zusammen wie ein Kartenhaus. Wie aufgescheuchte Ameisen staubten die Menschen auseinander, zogen sich in ihre Schlupflöcher zurück und verbarrikadierten sich hinter allen möglichen Mauern.

      Die einen unterwarfen sich ehrfürchtig der staatlichen Allmacht, andere bauten Widerstand auf und wieder andere suchten in Heilsversprechen Schutz. Es war teilweise höchst beängstigend zu sehen, wie irrational viele Menschen mit der Situation umgingen. Diejenigen, die wie blind der Staatsmacht folgten, benahmen sich wie in einer Diktatur. Sie folgten den Vorgaben, ohne diese auch nur im Geringsten zu analysieren oder zu hinterfragen. Der Widerstand benahm sich ebenso blind, nur um gegen das zu sein, was von oben vorgegeben wurde. In der spirituellen Szene wurde von Quantensprüngen gesprochen oder davon, dass dieser Zeitpunkt definitiv die kollektive Erleuchtung mit sich bringen würde. Für jemanden, der sich seit 20 Jahren mit Katastrophen und politischen Unruhen oder Veränderungen auseinandersetzt, war es einfach eine weitere Umwälzung. Nicht mehr und nichts weniger.

      Gleich zu Beginn des Corona-Sturms veröffentlichte ich auf meinem YouTube-Kanal ein Video mit dem Titel »Das Corona-Virus und der Sturm«. Darin zog ich zur aktuellen Zeit die Parallele zu einer persönlichen Erfahrung, die ich 2012 während einer Atlantiküberquerung erlebt hatte. Damals segelten wir zu fünft auf einem Katamaran von Spanien in die Karibik. In vier Wochen und mit nur einem kurzen Zwischenstopp auf den Kap Verden segelten wir über den, wie es uns schien, unendlichen Atlantik. Die Überquerung war für jeden von uns ein einschneidendes Erlebnis. Wir durften alles erleben: von absoluter Windstille bis zu kraftvollen Stürmen, die uns des Nachts aus den Kojen rissen und uns zwangen, um unser Überleben zu kämpfen. Wir gegen die Natur, oder besser gesagt: mit der Natur.

      Im Video erklärte ich, in Zeiten eines Sturmes gehe es darum, voll und ganz präsent zu sein. Wer Angst hat und sich in der Koje verkriechen will, hat keine Chance, den Sturm zu überleben, oder noch schlimmer: Er erfüllt seine Aufgabe im Team nicht.

      Ein klarer Kopf, eine gute Intuition und ein gesunder Teamgeist sind ausschlaggebend, dass das Schiff mit seiner Crew sicher durch den Sturm kommt. Sich darüber Gedanken zu machen, woher der Sturm kommt und warum, ist, während das Meer wütet, nur Zeitverschwendung, die lebensbedrohlich sein kann.

      Auf hoher See war jeder von uns gefordert. Es musste klar sein, wer der Boss ist und wer welche Befehle ausführt. Vertrauen in die anderen ist ebenso wichtig wie Vertrauen in sich selbst. Um dem Kapitän voll vertrauen zu können ist es wichtig, nicht an seinen Absichten zu zweifeln. Nach dem Sturm saßen wir zusammen und besprachen die Situation. Fehler konnten erkannt und Schäden behoben werden.

      Eine Situation wie die Corona-Krise ist dem sehr ähnlich. Wir befanden uns in einem Sturm, und es war wichtig, Vertrauen in sich und sein Team zu haben – in diesem Fall in die Familie, gute Freunde oder Bekannte.

      Während wir auf dem Schiff hundert Prozent Vertrauen in den Kapitän hatten, musste ich erkennen, dass während des Corona-Sturms die Führung nicht immer sehr vertrauenswürdig war und sich der Crew gegenüber nicht immer wirklich loyal verhielt. Zu stark waren die Widersprüche, es kam zu korrupten Handlungen, das Interesse für die Bevölkerung war oftmals nicht vorhanden und orientierte sich mehr an den Vorgaben lobbyistischer Machtgruppen.

      Während wir auf unserem Katamaran gestärkt aus den Stürmen hervorgingen, ist bei uns eine noch größere Spaltung als vor der Corona-Krise in der Gesellschaft erkennbar. Dies ist eigentlich traurig. Hätte doch genau diese Situation dazu dienen können, die Menschen einander näher zu bringen. Das Gegenteil war der Fall. Das Denunziantentum nahm zu, die Gesellschaft teilte sich – salopp gesagt – in Verschwörungstheoretiker und jene, die blind der Obrigkeit folgten, auf. Es versteht sich von selbst, dass mein EMail-Eingang seit Beginn der Krise sich füllte wie noch nie zuvor. Ich bekam unzählige E-Mails mit Anfragen zur Entwicklung der Situation in Europa und der Welt.

      Die finanziellen Folgen waren schon bald eine Hauptangst vieler Menschen. Dass das Virus nicht so schlimm war wie zu Beginn von vielen befürchtet, zeigte sich schon sehr bald. Somit wich die Angst vor einer Ansteckung schon sehr bald der Angst vor Armut oder der Angst, die Arbeitsstelle zu verlieren.

      Ende März konzentrierte ich mich darauf, ob der wirtschaftliche Einbruch im ersten und zweiten Quartal 2020 jener Crash sei, den ich kommen sah. Es zeigte sich mir in meinen Visionen schon sehr schnell, dass dies nur der Anfang ist. Ich sah, dass der Herbst 2020 wirtschaftlich sehr schwierig werden wird und dass die direkten Folgen des Corona-Virus noch weit ins kommende Jahr reichen werden. Der große Finanzcrash, über den wir mit Robert Fleischer 2018 sprachen, ist im Sommer 2020 erst in seinem Anfangsstadium. Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob die Corona-Krise im Frühling 2020 in Zukunft nicht als Bagatelle erscheinen wird, gegenüber dem, was noch auf uns wartet.

       Chancen

      Die Quarantäne bot eine wunderbare Möglichkeit, die eigene Intuition zu schulen. Zum einen, weil sie uns viel Zeit zum Meditieren gab, auf der anderen Seite, weil die Intuition dazu genutzt werden konnte, aus den vielen unterschiedlichen Informationsquellen zu spüren, wo ungefähr die Wahrheit liegen könnte. Die Intuition ist die Stimme des höheren Selbst. Sie hat einen größeren Weitblick als unsere normale rationelle Perspektive. Es wäre übertrieben zu behaupten, dass wir in Meditationen und mithilfe der Intuition alles besser wüssten als das, was wir offiziell erfahren. Erst eine Zeitung zu lesen und dann intuitiv zu spüren, was ungefähr richtig sein könnte und was nicht, ist eine gute Möglichkeit, mit der Intuition zu arbeiten.

      Ein anderer Weg ist es, sich auf das Essenzielle zu konzentrieren und die Intuition dazu zu nutzen, um zu spüren, was wirklich wichtig ist und was wir vernachlässigen können. In den ersten Wochen der Corona-Krise erhielt ich unzählige E-Mails und Nachrichten über Whatsapp. Die Inhalte schlugen in sämtliche Richtungen aus, und natürlich waren alle Absender davon überzeugt, dass sie recht hätten. Irgendwann spürte ich, dass der Fluss an Informationen zu intensiv wurde. Es ging so weit, dass ich Mühe hatte einzuschlafen.

      Ich entschloss mich, nur noch jene Nachrichten zu öffnen, von denen ich intuitiv spürte, dass sie für mich ausschlaggebend waren. Was übrig blieb, war immer noch sehr viel, aber immerhin nicht mehr so intensiv, dass ich des Nachts Mühe hatte, zur Ruhe zu kommen.

      Ich veröffentlichte zu Beginn des Corona-Virus-Sturms eine Analyse seiner Entwicklung. Ich sah, dass das Virus sich als nicht so schlimm wie von vielen befürchtet herausstellen würde. Meine Analyse bezog sich explizit auf das Virus und nicht auf die von der Politik daraus gemachte Panik mit ihren

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