PLATON - Gesammelte Werke. Platon

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PLATON - Gesammelte Werke - Platon

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so daß beides sich als Eins und dasselbige zeigt, und als auf der andern Seite was den Inhalt betrifft das Physische und Ethische, indem beides der äußeren Gestalt nach mehr auseinander tritt, doch in jedem auf eine eigene Weise Eins wird, und zwar hier durch die freilich nur mythisch vorgetragene Betrachtung des Geschichtlichen unter dem Gesetz der Natur und Bildung der Welt selbst, in welcher Hinsicht denn unser Mythos, wie ihn auch wohl Jeder ansieht, eine Vorandeutung auf den »Timaios« ist, die sich der Annäherung an den Platonischen »Staat« gegenüberstellt.

      DER STAATSMANN

       SOKRATES • THEODOROS • DER FREMD • SOKRATES DER JÜNGERE

      (257) Sokrates: Wahrlich viel Dank bin ich dir schuldig, o Theodoros, für die Bekanntschaft mit dem Theaitetos, und auch für die mit dem Fremden.

      Theodoros: Und dreifachen wirst du vielleicht schuldig sein, wenn sie dir erst den Staatsmann werden fertig gemacht haben und den Philosophen.

      Sokrates: Wohl! Sollen wir sagen, lieber Theodoros, daß wir dieses so gehört haben von dem ersten Meister in den Rechnungen und in der Meßkunst?

      Theodoros: Wie so, Sokrates?

      Sokrates: Daß er diese Männer alle gleich geschätzt hat, die doch ihrem Werte nach weiter von einander abstehen als nach dem von eurer Kunst benannten Verhältnis?

      Theodoros: Gar schön bei unserm Gott dem Ammon, o Sokrates, und sehr recht hast du mir das aufgefaßt, und mir meinen Rechnungsfehler vorgeworfen. Und dich will ich ein andermal schon dafür heimsuchen; du aber, Fremdling, laß ja noch nicht ab uns gefällig zu sein, sondern wie es dir lieber ist, sei es zuerst den Staatsmann oder den Philosophen, nimm uns nach einander durch.

      Fremder: Das müssen wir wohl tun, Theodoros; weil wir es einmal unternommen haben, dürfen wir nicht eher ablassen bis wir mit ihnen zu Ende gekommen sind. Allein wie soll ich es mit unserem Theaitetos halten?

      Theodoros: Weshalb?

      Fremder: Sollen wir ihn nun ausruhen lassen, und diesen seinen Mitschüler Sokrates zuziehen? oder was rätst du?

      Theodoros: Wie du sagtest, ziehe diesen zu. Denn jung wie sie sind, werden sie jede Anstrengung leichter tragen, wenn sie dazwischen ruhen.

      Sokrates: Mit mir, o Fremdling, scheinen ja beide eine gewisse Verwandtschaft zu haben. Denn von dem Einen sagt Ihr Ihr fändet seine Gesichtszüge den meinigen ähnlich, und an dem andern stellt schon der gleichlautende Name und die (258) Anrede eine Angehörigkeit dar. Und Verwandte muß man allewege auch im Gespräch gern kennen lernen. Mit dem Theaitetos nun bin ich selbst gestern im Gespräch begriffen gewesen, und jetzt habe ich ihn dir antworten gehört; den Sokrates aber keines von beiden, und ich muß doch auch diesen in Augenschein nehmen. Mir also soll er ein andermal, dir aber jetzt antworten.

      Fremder: So sei es. Und du, o Sokrates, hörst du was Sokrates sagt?

      Der jüngere Sokrates: Ja.

      Fremder: Und stimmst auch ein zu dem was er sagt?

      Der jüngere Sokrates: Allerdings.

      Fremder: Von deiner Seite scheint also nichts im Wege zu stehen, und noch weniger soll wohl von der meinigen im Wege stehen. Also nach dem Sophisten ist nun notwendig, wie mir scheint, daß wir den Staatsmann aufsuchen. Und sage mir, ob wir ihn auch als einen Kundigen setzen wollen, oder wie?

      Der jüngere Sokrates: Allerdings so.

      Fremder: Also müssen wir die Kenntnisse einteilen, wie da wir den ersten betrachteten.

      Der jüngere Sokrates: Freilich wohl.

      Fremder: Aber nicht, wie mich dünkt, Sokrates, nach demselben Schnitt.

      Der jüngere Sokrates: Wie sonst?

      Fremder: Nach einem andern lieber?

      Der jüngere Sokrates: Das läßt sich hören.

      Fremder: Wo findet nun aber wohl einer den Pfad der Staatskunst? Denn wir müssen ihn finden und ihn dann ausgesondert von den übrigen in eine eigne Idee ausdrücken, und die übrigen Ausgänge auch mit Einem andern Begriff bezeichnend bewirken, daß unsere Seele sich alle Erkenntnisse in zwei Arten denke.

      Der jüngere Sokrates: Das wird nun schon, denke ich, dein Geschäft, Fremdling, und nicht das meinige.

      Fremder: Es muß ja doch, o Sokrates, auch deines sein, wenn es uns klar geworden ist.

      Der jüngere Sokrates: Schön gesagt.

      Fremder: Ist nun nicht die Rechenkunst und einige andere ihr verwandte Künste ganz kahl von Handlung, und bewirkt uns bloß eine Einsicht?

      Der jüngere Sokrates: So ist es.

      Fremder: Die Tischerei aber und alle andern Handwerke haben die Erkenntnis in Handlungen einwohnend, mit ihnen zusammengewachsen und gemeinschaftlich zu Stande bringend die durch sie entstehenden körperlichen Dinge, welche vorher nicht waren.

      Der jüngere Sokrates: Wie sonst?

      Fremder: Auf diese Art also teile uns sämtliche Erkenntnisse, und nenne die eine handelnde, die andere lediglich einsehend.

      Der jüngere Sokrates: Wohl, diese sollen uns bestehen als der einen gesamten Erkenntnis beide Arten.

      Fremder: Setzen wir nun den Staatsmann, den König, den Herrn und noch den Hauswirt alles als Eins unter eine Benennung? oder sollen wir sagen dies wären soviel Künste als wir Namen genannt haben? Doch folge mir lieber hieher.

      Der jüngere Sokrates: Wohin?

      Fremder: So. Wenn einen von den öffentlich angestellten (259) Ärzten einer gut zu beraten weiß, der selbst kein solcher ist, muß man ihm nicht dennoch den Namen derselben Kunst beilegen, wie dem, welchem er Rat erteilt?

      Der jüngere Sokrates: Ja.

      Fremder: Und wie? wer den Beherrscher eines Landes zurechtzuweisen versteht, werden wir nicht sagen, daß der, wenn gleich er nur für sich lebt, die Erkenntnis hat die der regierende selbst besitzen sollte?

      Der jüngere Sokrates: Das werden wir sagen.

      Fremder: Aber die Erkenntnis und Kunst des wahren Königes ist doch die königliche?

      Der jüngere Sokrates: Ja.

      Fremder: Und wer diese besitzt wird der nicht, er mag nun ein Herrscher sein oder nicht, doch seiner Kunst nach mit Recht ein Herrscher genannt werden?

      Der

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