Lebe deine Träume. Sergio Bambarén
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Von 100 Schülern antworteten 98 der Befragten:
»Ich möchte Millionär werden.«
Die Wissenschaftler der Studie konnten es nicht glauben. Keiner von den Befragten hat erwähnt, dass er vielleicht gern Arzt werden würde, Feuerwehrmann, Athlet oder eine von vielen anderen Karrieren verfolgen möchte, die dem Leben einen Sinn geben können. Was ist aus dem Land der Mutigen, dem Land der Freiheitsliebenden und dem Land der Träumer geworden?
Die zwei anderen sagten nicht, dass sie Millionäre werden wollten:
Sie wollten Milliardäre werden!
Vor einigen Wochen las ich auf Yahoo über eine andere Studie. Es wurde dieselbe Frage an ähnliche Schüler gerichtet:
Hier wollten 70 Prozent aller Befragten Millionäre werden und 30 Prozent wollten berühmt werden …
Erlaube mir, dir eine Frage zu stellen:
Stimmst du, der diese Zeilen liest, dem zu, dass es wirklich ein Traum ist, sich zu wünschen, ein Millionär, ein Milliardär oder berühmt zu sein? Wenn du das glaubst, dann wird es vielleicht Zeit, dieses Buch zu lesen.
Aus meiner bescheidenen Perspektive heraus ist reich oder berühmt zu sein kein Traum und wird auch niemals einer sein. Es ist allein unsere Entscheidung, ob wir besessen von Geld und Ruhm werden und dadurch kostbare Werte und eine sinnvolle Arbeit in den Hintergrund treten lassen. Und das Schlimmste ist, stecken wir erst einmal in der »Schachtel«, in dem goldenen Käfig, dann werden wir niemals in der Lage sein herauszukommen, und das, worum es bei wahrem Glück geht, zu schätzen wissen: Nämlich, dass die besten Dinge des Lebens nichts kosten. Niemals.
Wann bist du das letzte Mal auf einer Wiese gewesen, um einen Drachen steigen zu lassen?
Wann hast du dir zum letzten Mal die Zeit genommen, einen Sonnenaufgang oder einen Sonnenuntergang zu beobachten?
Wann hast du das letzte Mal an einem friedlichen Ort auf einer Bank gesessen und nichts getan, nur den Augenblick zu genossen?
Wann hast du den Regen zum letzten Mal geküsst?
Also, für mich und für viele andere ist ein Millionär zu werden kein Traum. Da man dafür die besten Jahre seines Lebens oder sogar sein ganzes Leben damit verbringen muss, in einem Käfig zu leben und zu arbeiten, um ein Mensch zu werden mit viel materiellem Besitz, der ihm aber eigentlich niemals gehört, den er nur für ein paar Jahre besitzen kann, bis er, wie jeder andere auch, im Grab endet – das ist für mich nicht erstrebenswert. Dieser Wunschtraum der Jugend ist doch nur eine weitere Krankheit unserer verrottenden westlichen Gesellschaft.
Ich würde euch all das nicht erzählen, wenn ich es nicht selbst erfahren hätte. Ich war, was die Finanzen betrifft, einmal Millionär. Ich habe diese Erfahrung gemacht. Ich kenne das Gefühl. Ich war Generaldirektor einer dieser gigantischen Unternehmen. Ich stieg in den besten Hotels der Welt ab und flog mit dem Privatjet des riesigen Konzerns, für den ich gearbeitet habe. Ich besaß all das materielle »Spielzeug«, das der Job mit sich brachte, ein großes Haus, den Status, den neuesten Lexus zu fahren, eine Rolex zu besitzen, Armani Kleidung … und alles andere. Anfangs habe ich auch den üblichen Fehler gemacht, ich ließ das Gefühl zu, besser zu sein als andere.
Ja, ich habe wundervolle Menschen kennengelernt, die Unternehmensgründer waren, die wirklich glücklich sind mit ihrem Leben. Sie haben ein Talent, etwas aus dem Nichts aufzubauen, und das lieben sie. Doch was für einige Menschen gut ist, ist es nicht unbedingt auch für andere.
Trotz allem habe ich die einfachen Dinge des Lebens glücklicherweise nie vergessen. Ich war einer der Glücklichen, die aus dem Hamsterrad entfliehen konnten. Das Meer, die Delfine, der Surfer in mir, doch vor allem mein inneres Kind, dass in meinen Erinnerungen und in meinem Herzen lebte, waren die Wegweiser auf meinem Weg, alle materiellen Besitztümer aufzugeben, die mich in meinen eigenen und einzigartigen »goldenen Käfig« einsperrten.
Die Worte meiner Mutter gaben mir den letzten Anstoß, das alles aufzugeben: »Es ist immer besser zu geben, als zu nehmen, anderen zu helfen, anstatt um Hilfe zu bitten. Mit oder ohne Geld – wenn du in den guten wie in den schlechten Momenten immer noch derselbe Mensch bleibst, dann basiert dein Leben auf Prinzipien und nicht darauf, welche Kleidung du trägst.«
Vielleicht, wenn ich diese einfachen Schätze, mit denen ich gesegnet war, vergessen hätte, wäre dieses Buch nie geschrieben worden. Dann würde ich, mit meinem Handy an den Ohren klebend, immer noch von einem Ort zum anderen hetzen und nicht bemerken, dass ich eigentlich nirgendwo hinging.
Gib einem Kind eine Million Dollar. Glaube mir, damit wirst du sein Lächeln oder seine Unschuld nicht kaufen können, nicht einmal seine Träume!
SERGIO BAMBAREN
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