Hellsichtig. Martin Zoller
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Martin Zoller HELLSICHTIG
Martin Zoller
HELLSICHTIG
1. Auflage 2010
© Giger Verlag GmbH, CH-8852 Altendorf
Tel. 0041 55 442 68 48
Lektorat: Monika Rohde, Leipzig
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie, Zürich
Layout: Roland Poferl Print-Design, Köln
e-Book: mbassador GmbH, Luzern
ISBN 978-3-9523532-7-1
eISBN 978-3-905958-28-7
Inhaltsverzeichnis
In Bolivien wird ein Flugzeug vermisst
Tschechische Touristin im Dschungel vermisst
Ein Geistwesen hilft, sein Grab zu finden
Staatsstreich und politische Krise in Bolivien von Februar 2003 bis Juni 2005
Die Terrorattacke vor Jemens Küste
Der Libanonkonflikt im Mai 2008
Gestohlene Computer aufgespürt
Die Seele und der Körper – Ein Team
Wie ich zur Medialität fand
Medialität und Hellsehen wurden schon immer eingesetzt, um das Rad der Geschichte in die eigene Richtung zu drehen. Die Bibel beschreibt, wie die Pharaonen sich von Traumdeutern ihre Zukunft interpretieren ließen. Die Griechen nutzten dafür das Orakel von Delphi. Agamemnon befragte es vor dem Trojanischen Krieg, um zu sehen, wie der berühmteste Krieg des Altertums ausgehen würde. Die römischen Cäsaren hatten Seher, die Inspirationen zu Feldzügen, politischen Entscheidungen oder Heiraten gaben.
Von Napoleon wird gesagt, dass er vor seinen Feldzügen meditierte, um sich durch seine eigene Stimme führen zu lassen. Oft entschied er dabei gegen den Rat seiner analytisch denkenden Generäle, setzte sich durch und war – abgesehen von seinem unrühmlichen Ende – auch meistens erfolgreich.
Der chinesische General und Militärstratege Sun Tsu (um 500 v. Chr. in Wu) dagegen war der Medialität gegenüber kritisch eingestellt und verwirft in seinem Lebenswerk »Die Kunst des Krieges« das Benutzen intuitiver Informationen.
Hanussen, obwohl Jude, hatte vor und kurz nach der Machtübernahme der Nazionalsozialisten engen Kontakt mit der SA-Führung und beriet sie eine Zeit lang. Leider half ihm seine Begabung nicht, er wurde wie so viele andere Menschen in dieser Zeit ermordet. François Mitterrand, das spanische Königshaus, Nancy Reagan, die Militärjunta in Argentinien und auch Fidel Castro hatten und haben laut Presse ebenfalls mediale oder astrologische Berater.
Medialität ist eine stark ausgeprägte Intuition. Schon immer gab es Menschen, die intuitive Wahrnehmungen umsetzten. Wenn man es genau betrachtet, kann man auch wissenschaftliche und künstlerische Eingebungen hier einordnen. Eine mediale Person öffnet sich der Wahrnehmung über die normalen Sinne hinaus und kommt so an für nicht jedermann erkennbare Informationen. Betrachtet man die Parapsychologie als Wissenschaft, so gehört Medialität eher zu den Grenzwissenschaften.
Bei der Fernwahrnehmung oder englisch »Remote Viewing« geht es um das Erlangen von Informationen über einen Ort oder einen Vorgang (Ziel oder »target«), von dem der Wahrnehmende (Perzipient) räumlich getrennt ist. Die Physiker Russell Targ und Harold Puthoff, die ersten, die über Remote Viewing forschten, erklärten 1977: »Das grundsätzliche Phänomen überspannt eine Reihe von subjektiven Erfahrungen, in der Literatur beschrieben als Astralprojektion, einfaches Hellsehen, ›wanderndes‹ Hellsehen oder außerkörperliche Erfahrungen, Außerleiblichkeit (psychologisch) oder Autoskopie (medizinisch).«
Während des Kalten Krieges lieferten sich Russen und Amerikaner nicht nur in Europa oder Südamerika einen erbitterten Krieg, sondern sogar in den feinstofflichen Dimensionen. In den 1970er Jahren hatten amerikanische Geheimdienste Hinweise darauf, dass die damalige UdSSR erstaunliche Resultate in der Parapsychologie erzielte. Das Wissen wurde von den Geheimdiensten zu Spionagezwecken eingesetzt. Konsequent untersucht wurde die Fernwahrnehmung im Westen ab 1970 am Stanford Research Institute (SRI) in Menlo Park (Kalifornien). Dort starteten Versuche mit einem Team von sechs Medien. Daraus entwickelte sich das sogenannte Coordinate Remote Viewing, das zusammen mit den späteren Variationen heute generell als »Remote Viewing« bezeichnet wird. Von 1973 bis 1988 wurde in den USA in diesem Bereich viel experimentiert, und 1990 ging das Projekt zur Science Applications International Corporation (SAIC) in Palo Alto (Kalifornien). Das Projekt wurde von den amerikanischen Bundesbehörden wie der Armee, der Marine, der NASA und der CIA finanziell unterstützt.
Die USA glaubten eine »Psi-Lücke« (»psychic gap«) gegenüber der UdSSR festzustellen. Daher arbeitete diese Gruppe isoliert an militärischen Projekten. Sie versuchte unter anderem, Atomraketen, geheime Militärgelände und unterirdische Stationen in der UdSSR zu entdecken.