Eine Pandemie verändert die Welt. Walter Swoboda
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Unerwarteter Weise hatten sie Erfolg. 4.000 Transistoren im integrierten Schaltkreis reichten aus. Es gab einige Einschränkungen, aber Intel meldete: „Wir verkünden eine neue Ära in der integrierten Elektronik.“ Das war keineswegs übertrieben. Der MikroprozessorMikroprozessor war geboren, ein Computersystem in einem einzigen elektronischen Bauteil.
Der 4004 verhält sich grundsätzlich nicht anders als gewöhnliche Computersysteme. Aber der Baustein war winzig und vor allem sehr preiswert. Buchstäblich über Nacht begannen Leute, Computer in Gebieten einzusetzen, bei denen das vorher aus Kostengründen undenkbar war. Der Homecomputer wurde erfunden und in Elektronikzeitschriften wurden für Hobbybastler Computermodule angeboten. Die sahen schwer nach nackter Elektronik aus und die stolzen Besitzer mussten sich um Netzteil oder Gehäuse selbst kümmern.
Die Zeitschriften für Elektronik mutierten zu Computerzeitschriften, die Programme von Anwendern in Textform veröffentlichten, die mühsam per Hand eingetippt wurden. Kein Mensch kam auf die Idee, für Computerprogramme Geld zu verlangen. Alles Benötigte wurde selbst programmiert und vermeintlich ‚einfache‘ Programmiersprachen wie BasicBasic sollten dabei helfen. So machten sich erst tausende, dann Millionen von Heimanwendern daran, mit den liebevoll Kisten genannten Geräten etwas Vernünftiges anzustellen.
Die Entwicklung des Mikroprozessors ist der eigentliche Startpunkt der DigitalisierungStartpunkt der Digitalisierung, denn erst durch die breite Verfügbarkeit von günstiger Technik konnte sie Fuß fassen. Seither vergingen fast 40 Jahre. Heute gibt es keinen Bereich des täglichen Lebens mehr, in dem Computer nicht eine entscheidende Rolle spielen.
Wissen | Computer und Medizin heute
Auch in der Medizin ist ihr Einsatz nicht mehr wegzudenken. Ein Großteil der Dokumentation findet mittlerweile digital statt. Der Rechner wird auch als Kommunikationswerkzeug genutzt, wie beispielsweise in der Telemedizin. Auch computertomografische Aufnahmen wären ohne Computer nicht möglich, wie der Name bereits verrät. Daneben etablieren sich Expertensysteme und automatische Diagnosehilfsmittel, die künftigen Ärztinnen und Ärzten das Leben erleichtern werden. Besonders die mobilen Systeme ermöglichen zudem den schnellen Datenaustausch, was beim Einsatz gegen eine Pandemie sicher eine wichtige Rolle spielt.
Quintessenz
Computer haben einen prinzipiell einfachen inneren Aufbau, der schon in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts bekannt war.
Die Entwicklung der Computertechnik erfolgte hauptsächlich durch Skalierung der Systemquantität.
Die Miniaturisierung und damit verbundene Kostensenkung ermöglichten eine weite Verbreitung der Technologie. Das eigentliche Computerzeitalter brach mit der Erfindung des Mikroprozessors an und ist bis heute nicht beendet.
2 Digitalisierung ohne Grenzen
Hat sich eine technische Innovation erst einmal auf breiter Basis durchgesetzt, breitet sie sich sehr schnell auf alle Lebensbereiche aus und es entstehen völlig neue, teilweise vorher unbekannte Anwendungsfelder.
Ungefähr alle 24 Monate verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit neuer Computer, ohne dass sie teurer werden. Das wurde 1965 von Gordon MooreMoore, Gordon für die Entwicklung elektronischer Schaltkreise prophezeit (Moore’sches GesetzMoore’sches Gesetz1), trifft aber bis heute erstaunlich genau auf die Computertechnik zu. Dieser fantastische Leistungszuwachs hat dazu geführt, dass Digitaltechnik überall zur Anwendung kommt, in Medizin, Luftfahrt, Militär, Automobilbau, Verwaltung, Lehre und Forschung. Als echte industrielle Revolution industrialisiert sie nicht die körperliche, sondern die geistige Arbeit. Deshalb sind vor allem hochqualifizierte Berufe betroffen.
Wissen | Mensch oder Maschine
Dass in den Flugzeugen immer noch Kopilotinnen oder -piloten sitzen, hat hauptsächlich Kostengründe: Künftige Pilotinnen und Piloten müssen ausgebildet werden und Simulatorzeit ist teuer. Daher sind Kopilotinnen und Kopiloten wirtschaftlicher als der Einsatz entsprechender Automaten. Aus rein technischer Sicht spräche nichts dagegen, Maschinen einzusetzen: Auf der Strecke fliegt der Autopilot und für Start und Landung reicht eine einzelne Pilotin oder Pilot. Hat die ein Problem, dann ist die Telemetrie längst so weit, vom Boden aus sicher zu landen, denn unbemannte Drohnen durchfliegen ja auch den halben Erdball. Während Pilotinnen das Luftfahrzeug, also eine Maschine bedienen, haben es Stewards in erster Linie mit Menschen zu tun. Auf deren vielfältige Bedürfnisse der Passagiere zu reagieren ist keine Aufgabe, die leicht automatisierbar wäre. Das wird auch noch lange so bleiben.
Der digitale Umwälzungsprozess ist in vollem Gange: Für junge Erwachsene und ältere Kinder bedeutet Smartphone-Entzug die Höchststrafe, da praktisch alle menschlichen Kontakte über soziale Netzwerke geleitet werden. Unsere Schulen verteilen Stundenpläne auf elektronischem Weg. Läden und Buchhandlungen machen weniger Umsatz, weil Internethändler günstiger sind. Der Einkommensverlust führt dazu, dass Geschäfte kein breites Sortiment mehr anbieten können, was den weiteren Niedergang zur Folge hat.
Aber gleichzeitig sparen mobile Navigationsgeräte in Lastkraftwagen und Autos Millionen von früher sinnlos verfahrenen Kilometern ein. Die elektronische Patientenakte bringt unzweifelhaft Vorteile für Diagnostik und Therapie. Und in der aktuellen Pandemie wird die Digitalisierung eine wichtige Waffe sein.
Quintessenz
Die Digitalisierung verändert unsere Welt nicht immer zum Positiven, hat aber unbestreitbare Vorteile.
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