Bushcraft und Survival für Dummies. Martin Engewicht

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Bushcraft und Survival für Dummies - Martin Engewicht

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       In Gelände, das Sie nicht betreten dürfen, dürfen Sie natürlich auch nicht biwakieren. Wenn Sie sich in einem Naturschutzbereich befinden, in dem das Verlassen der Wege untersagt ist, müssten Sie notfalls am Wegrand übernachten. Am besten, Sie vermeiden die Übernachtung in derartigen Schutzbereichen ganz, wenn keine Trekkingplätze zur Verfügung stehen.

       Feuer machen

      Feuer gehört für viele untrennbar zum Bushcraften dazu. In Deutschland gibt es hier aber einiges zu beachten:

       Kein Feuer zu machen, ist in jeder Hinsicht immer die sicherste Möglichkeit – und die langweiligste.

       Machen Sie kein Feuer im Wald, außer an zugelassenen Feuerstellen und Grillplätzen und auch dort nur, sofern die Waldbrand-Warnstufe es zulässt. Der vorgeschriebene Mindestabstand zwischen einer Feuerstelle und dem Waldrand beträgt in der Regel 100 Meter. Informieren Sie sich immer über die geltende Waldbrand-Warnstufe in Ihrer Region.

       Wenn es sehr trocken ist, der letzte Niederschlag mehrere Tage her ist, Wiesen verdorren, Bäche trocken liegen, die Blätter an den Bäumen welken und der Boden selbst im Wald staubtrocken ist, ist es auf jeden Fall zu gefährlich, ein Feuer zu machen, unabhängig von irgendeiner Warnstufe. Auch im Winter kann es zu Waldbränden kommen. Niedrige Temperaturen schützen nicht vor Feuer! Trockenes Gras kann unter der Schneedecke weiterschwelen.

       Je kleiner und unauffälliger ein Feuer ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Sie deshalb Ärger bekommen. Größere Wärmefeuer machen Sie am besten nur dort, wo es offiziell erlaubt ist. Für Kochfeuer empfehle ich Buschkocher (Hobo-Kocher), die sicherer sind, sehr wenig Brennstoff benötigen und wenig Rauch verursachen. Auch Gas-, Benzin-, Paraffin-, Esbit-, Spiritus- oder Mehrstoffkocher werden rechtlich als offenes Feuer gewertet. Es gelten dafür im Grunde die gleichen Regeln wie für ein Lagerfeuer. Meine Erfahrung hat mich aber gelehrt, dass es etwas anderes ist, ob man sich am Wegrand einen Tee auf dem Spirituskocher kocht oder ein Lagerfeuer vor seinem Tipi macht.

       Verbrauchen Sie so wenig Brennmaterial wie möglich. Buschkocher (Hobo-Kocher) sind bei hoher Leistung besonders sparsam.

       Nutzen Sie ausschließlich totes Material und beschädigen Sie keine Pflanzen.

       Bauen Sie eine geeignete Feuerstelle aus Steinen, Lehm, Kies oder Sand oder nutzen Sie einen Buschkocher. Vermeiden Sie, »verbrannte Erde« zu hinterlassen, machen Sie also Ihr Feuer nicht direkt auf dem Erdboden. Auf einem Feuerplatz wächst sonst jahrelang nichts mehr. Bei entsprechender Bodenbeschaffenheit (Torf, Laub, Wurzelgeflecht) kann ein Feuer sogar unterirdisch weiterbrennen und lässt sich wahrscheinlich nicht mehr mit normalen Mitteln löschen! Prüfen Sie den Untergrund sorgfältig, ehe Sie ein Feuer entzünden!

       Löschen Sie jedes Feuer nach Gebrauch zuverlässig und stellen Sie absolut sicher, dass es wirklich gänzlich gelöscht ist. Bleiben Sie gegebenenfalls länger oder löschen Sie das Feuer frühzeitig.

       Denken Sie daran, dass Sie außer Trinkwasser auch Löschwasser brauchen. Halten Sie Löschwasser bereit, wann immer Sie ein Feuer machen. Es ist von Vorteil, wenn ein Gewässer in der Nähe ist. Schütten Sie zum Beispiel Nudelwasser nicht weg, Sie können es zum Löschen verwenden. Auch Schnee oder Sand können geeignete Löschmittel sein. Auspinkeln? Nicht schön, aber geht bei einem kleinen Feuer auch.

       Verbrennen Sie keinen Müll, vor allem keine Kunststoffe, Verpackungen, Folien oder Ähnliches und verwenden Sie keine mineralölhaltigen Anzündhilfen. Das ist nicht nur umweltschädlich, sondern sollte unter Bushcraftern ein Tabu sein!

       Natürliche Ressourcen verwenden

      In der Wildnis ist es naheliegend, das zu verwenden, was Sie finden, also natürliche Materialien wie Äste, Zweige, Steine, Erde und ähnliches. Was Sie nutzen, hängt stark von dem Gebiet ab, in dem Sie bushcraften. In Deutschland ist wichtig, zu wissen, was Sie verwenden dürfen und was nicht.

       Holz: vielseitig einsetzbar

      Die wichtigste Ressource im Wald ist natürlich Holz. Für Bushcrafter gibt es dabei aber Folgendes zu beachten:

      

Laut Gesetz gilt: Das Holz im Wald ist kein Allgemeingut, sondern Eigentum des Waldbesitzers. Es zu entfernen, erfüllt also den Tatbestand des Diebstahls.

      In einigen Bundesländern ist es gestattet, sogenanntes »Leseholz« zu sammeln und aus dem Wald zu entnehmen. Darunter versteht man Holz, das folgende Kriterien erfüllt (und zwar alle):

       Es handelt sich um dürres oder morsches Totholz.

       Das Holz liegt auf dem Boden.

       Der Durchmesser ist gering (bis circa fünf Zentimeter).

       Es wird nur so viel gesammelt, wie man tragen kann.

      Abgesehen davon ist vieles untersagt, was Sie als Bushcrafter vielleicht gern tun würden. Insbesondere ist verboten:

       lebende oder auch tote Bäumen zu fällen,

       lebende oder tote Äste oder Zweige von Bäumen oder Sträuchern abzubrechen oder abzuschneiden,

       Holz aus dem Wald (außer gegebenenfalls Leseholz) zu entnehmen.

      Im wahren Leben wird sich aber kaum jemand daran stören, wenn Sie ein oder zwei Äste von einer Weide oder Hasel abschneiden, um eine Stange für das Tarp oder eine Topfaufhängung zu haben. Auch, wenn das meist geduldet wird, dürfen Sie es aber rechtlich nicht!

      Entnehmen Sie lebende Zweige nur, …

       wenn es wirklich nötig ist, zum Beispiel weil kein geeignetes Totholz verfügbar ist.

       in sehr geringen Mengen.

       von schnell wachsenden, nicht forstlich genutzten Gehölzen (Hasel, Weide, Sträucher).

       von Gehölzen, die in großer Menge vorhanden sind.

       von Pflanzen, die nicht unter Naturschutz stehen.

      

Es gibt relativ viele geschützte Pflanzen. Ich empfehle Ihnen grundsätzlich ein Bestimmungsbuch oder eine App zur Pflanzenbestimmung. Botanische Grundkenntnisse sind beim Bushcrafting äußerst hilfreich.

      Das Abbrechen toter Fichtenzweige bis circa 1,5 Zentimeter Durchmesser für den Buschkocher erhöht die Holzqualität der Bäume sogar, da der Stamm astfrei weiterwächst. Sie fügen dem Baum dabei keinen Schaden zu und werden deshalb erfahrungsgemäß keine Probleme bekommen.

       Wasser: ohne geht es nicht

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