Politisch motivierte Morde . Walter Brendel
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Mademoiselle Corday stand vor Marat im Bade. Das Gespräch dauerte zehn Minuten. Man fragt sich, wieso? Was zum Teufel ging in der jungen Frau vor? Sie wollte den Blutsäufer doch töten! Charlotte berichtete von Konterrevolutionären in Caen. Das hat eine gewisse Wahrscheinlichkeit; Caen war eine Hochburg der Royalisten. Marat schrieb mit und verkündete: „Ich werde sie alle guillotinieren lassen!“ Nach dieser Bemerkung zückte Charlotte das Messer und stach es ihm in den Hals. Die Frauen kreischten. Aus der Nebenwohnung eilte ein Zahnarzt herbei, um die Wunde zu schließen. Vergeblich, Marat war verblutet. Die Täterin wurde niedergeschlagen, obwohl sie keinen Fluchtversuch unternommen hatte. Noch in der Wohnung fand das erste Verhör statt. Sie leugnete nichts.
Nächster Akt: das Revolutionstribunal erkannte ihr den Tod zu. Auf der Place de la Revolution (heute: Place de la Concorde) wurde Charlotte am Abend des 17. Juli guillotiniert.
Jean-Paul Marat
1743 geboren am 24.5. in Boudry/Schweiz; 1759 -1762 unterrichtet er als Hauslehrer in Bordeaux. 1763 -1775 In Paris und London geht er hauptsächlich medizinischen Studien nach 1777-1784 arbeitet er als Militärarzt beim Grafen von Artois 1789 -1793 Seine republikanische Ideologie erscheint in seiner Zeitung „!'Ami du peuple“1793. Er tritt offen für eine Diktatur ein; am 13.7. erdolcht ihn Charlotte Corday im Bad.
Charlotte Marie-Anne Corday
Das große Drama wird zum Thema der Nachwelt: Mademoiselle, sagten Royalisten, habe - wie eine würdige Nachfolgerin der Jeanne d' Arc - sich zum Besten Frankreichs geopfert. Auch die Jakobiner wollten die Bluttat propagandistisch nutzen. Der berühmte Maler Jacques-Louis David, ein enger Freund des Erdolchten, hatte ihn noch am Vorabend des Attentats besucht. Am 16. Oktober zog eine lange Prozession zum Hof des Louvre, wo Davids Ölgemälde „Marats Tod“ ausgestellt war, das ihn in ikonenhafter Pose in seiner Badewanne zeigt. Voran Trommler, Kanoniere, dann Abordnungen aller Verfassungsorgane, Vertreter der politischen Klubs und Ar-meeeinheiten. Festredner schwelgten in revolutionärer Prosa.
Man ehrte einen Helden der Revolution. Das Gemälde hängt heute in Brüssel. Natürlich ließen sich auch die Pariser Bühnen das Thema nicht entgehen. Das Theätre de la Cite zeigt den „Tod des unglücklichen Marat und sein Aufstieg in die elysischen Gefilde“, das Theätre de l'Esplanade ließ ihn in der Kurzoper „Marat im Olymp“ sogar besingen.
Das tragische Ende der Charlotte Corday hingegen inspirierte Schriftsteller wie Klopstock und Peter Weiss der dem Geschehen das Drama „Die Verfolgung und Ermordung Jean-Paul Marats“ widmete.
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