Verschiedene Texte. Martin Luther
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MARTIN LUTHER
Verschiedene Texte
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Inhaltsverzeichnis
Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche
Vom Sakrament der letzten Ölung
Von des christlichen Standes Besserung
Vorrede auf das Alte Testament
Das erste Hauptstück: Die zehn Gebote
Das zweite Hauptstück: Der Glaube
Das dritte Hauptstück: Das Vaterunser
Das vierte Hauptstück: Das Sakrament der heiligen Taufe
Das fünfte Hauptstück: Das Sakrament des Altars oder das heilige Abendmahl
Vorrede auf die Epistel S. Paul an die Römer
III. Von der Gerechtigkeit des Glaubens vor Gott
VI. Vom dritten Brauch des Gesetzes
VII. Vom heiligen Abendmahl Christi
IX. Von der Höllefahrt Christi
X. Von Kirchengebräuchen, so man Adiophora oder Mitteldinge nennet
XI. Von der ewigen Vorsehung und Wahl Gottes.
eine Auslegung des Vater Unsers von Dr. Martin Luther
Verteidigungsrede auf dem Reichstag zu Worms 18. April 1521
Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche
Martin Luther Verschiedene Texte
Martin Luther, Augustiner, wünscht seinem lieben Hermann Tulich Heil und Segen.
Ob ich will oder nicht, ich werde gezwungen, von Tag zu Tag gelehrter zu werden, weil mir so viele und so große Meister um die Wette keine Ruhe lassen und mich ständig in Atem halten. Über den Ablaß habe ich vor zwei Jahren geschrieben, aber so, daß es mir jetzt außerordentlich leid tut, daß dieses Büchlein so herausgegangen ist. Denn damals konnte ich von diesem Aberglauben – der römischen Tyrannei – noch nicht lassen und meinte deshalb, daß der Ablaß nicht ganz zu verwerfen sei; ich sah doch, daß er einhellig bei so vielen Menschen Billigung fand. Und das war kein Wunder, denn damals quälte ich mich allein an diesem Felsblock. Aber später – und das danke ich Silvester und anderen Brüdern, die solchen Ablaß eifrig verteidigten – verstand ich, daß der Ablaß nichts anderes als der reine Betrug der römischen Heuchler ist, durch welchen sie den Glauben an Gott ebenso wie den Besitz der Menschen zugrunde richten. Ach, wenn ich nur die Buchhändler dazu bringen und alle meine Leser überreden könnte, alle meine Büchlein vom Ablaß zu verbrennen und statt dessen, was ich davon geschrieben habe, diesen Satz anzunehmen: Der Ablaß ist der römischen Heuchler Nichtsnutzigkeit.
Danach haben Eck und Emser samt ihren Mitverschwornen begonnen, mich über den Primat des Papstes zu unterrichten. Deswegen bekenne ich auch hier, damit ich gegen so gelehrte Männer nicht undankbar bin, daß ich durch ihre Mühe große Fortschritte gemacht habe. Denn wenn ich gleich leugnete, daß das Papsttum göttlichen Ursprungs ist, so habe ich (bis dahin) doch zugegeben, daß es aus menschlichem Recht stammt Als ich aber die überaus subtilen Subtilitäten dieser vornehmen