Liebe. Cornelius Keppeler
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Cornelius Keppeler
Liebe
Drei Annäherungen an ein Phänomen: theologisch - philosophisch - paradox
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Inhaltsverzeichnis
1. Selbstliebe und Liebe zum Anderen
2. Nächstenliebe und Gottesliebe
5. Die scheinbar unsichtbare Wirklichkeit
LIEBE – ABSOLUT UNERREICHBAR, ABSOLUT NOTWENDIG
2. Unbedingte Liebe zwischen bedingten Menschen
3. Seitensprung – Problemanzeige, keine Lösung
4. Die Liebe – zwischen Ideal und Wirklichkeit, kostbar in allen Gefährdungen
6. Die Natur als notwendige Voraussetzung der Liebe
GEDANKEN ÜBER WIDERSPRÜCHE IN DER LIEBE UND WIDERSPRÜCHLICHES IM LIEBEN
2. Liebe – nicht voraussetzungslos
3.1 Begehrt werden wollen – grundlos und begründet
3.2 Unsichere Sicherheit – sichere Unsicherheit
3.3 „Wenn ich schwach bin, bin ich stark.“ (2 Kor 12,10)
4. Plädoyer für eine selbstbewusste Liebe
5. Gott – Balance zwischen Liebendem und Geliebtem
6. Zielpunkt von Liebe: Erscheinung der wahren Gestalt der geliebten Person
7. Die Liebe – ein komplexes Erleben und Erfahren
NACHWORT: Diagnose einer selbstverständlichen Liebe
EINFÜHRUNG
Wer der Liebe begegnet, fühlt sich ganz als Mensch. Aber diese Begegnungen und die dabei empfundenen Gefühle in Worte zu fassen, ist unsagbar schwierig. Da die Liebe ein so komplexes Unterfangen ist, erscheint es nahezu unmöglich, ihre Vielfalt und Vielschichtigkeit auf einen Begriff zu bringen. Die in diesem Buch zusammengestellten Texte sind drei Annäherungen an dieses Phänomen, welches alltäglich (erfreulich, wenn die Liebe zum eigenen Alltag gehört!), in eigentümlicher Weise selbstverständlich und für den Menschen wesentlich ist, weil es Endliches und Unendliches existentiell verbindet. Sie sind in den Jahren 2013, 2016 und 2018 entstanden und reflektieren eigene Erfahrungen, indem sie versuchen, das subjektiv Erlebte auf allgemeine, vielleicht sogar allgemeingültige Erkenntnisse hin zu beleuchten und so manches Wahrgenommene besser verstehen, begreifen und einordnen zu können.
Eine erste Erkenntnis ist dabei die enge Verbindung zwischen der Liebe und dem Leben. Was »Liebe« tatsächlich bedeutet und wie sie sich real anfühlt, ist abstrakt nicht zugänglich. Die Liebe wird allein im erfahrenen zwischenmenschlichen Geliebtwerden und dem eigenen Lieben im realen Leben greifbar. Und so kann es gar nicht anders sein, als dass die Gedanken darüber selbstverständlich biographisch veranlasst und geprägt sind.
Eine zweite grundlegende Erkenntnis ist damit verbunden. Liebe ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamisches Geschehen, welches sich zeitlich erstreckt und damit geschichtlich verortet ist. In ihr drückt sich Bewegung und Veränderung in besonderer Weise aus. Die Liebe sorgt daher auch für eine Lebendigkeit, die den Menschen aufblühen lässt, wie nichts anderes. Sie entfacht scheinbar nicht versiegende Energie und sprühende Kreativität und löst eine pulsierende Intensität in den Beziehungen zu sich, zu anderen und zur Welt aus.
Da die Liebe ein spezifisches Charakteristikum zwischenmenschlicher Beziehungen ist, stellen die vorliegenden Reflexionen einen Beitrag zur Anthropologie dar. Sie begreifen sich dabei als Beitrag einer christlichen Anthropologie, da sie den Menschen als Geschöpf Gottes