Der Schrei des Phönix. Sabine Gräfin von Rothenfels
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Der Schrei des Phönix - Sabine Gräfin von Rothenfels страница 5
Oh Gott! Es ist so schwer, ich drehe fast durch. Ich will nicht an ihn denken, nicht kapitulieren. Es heißt, was uns nicht umbringt macht uns härter. Der Ablösungsprozess ist schmerzhaft. Ich fluche, ich schimpfe.
Er tut mir so viel an mit seiner Nichtbeachtung. Wie kann er mich einfach ignorieren? So als wäre nie ein Gefühl zwischen uns gewesen. Habe ich mich so getäuscht? So viel Leidenschaft, diese Zärtlichkeit kann man sich doch nicht einbilden.
Wieso ruft er mich nicht an? Ein einziger kleiner Anruf wenigstens um mir zu sagen weshalb denn nichts aus uns werden kann.
Vielleicht wäre ich dann leichter damit fertig geworden. Immerzu quälten mich Fragen um Ihn:
"Wo bist du gerade? zu Hause? Unterwegs?
Lieber Gott, mach dass er mich anruft. Ein Abend, mehr verlange ich gar nicht. Ein Gespräch, ein Kuss, eine Nacht. Eine Nacht könnte alles ändern. Oh bitte mach dass er mich anruft, bitte!"
So dachte ich damals.
Wenn Richard nur einsehen würde dass ich die richtige Frau für ihn bin würde das zwei Menschen auf dieser Welt glücklich machen.
Er könnte alles erreichen, mit mir an seiner Seite. Ich wäre alles was er sich immer gewünscht hätte. Ich weiß ich würde ihn sehr glücklich machen.
An diesem Nachmittag ist dann natürlich gar nichts mehr passiert.
Es ist ein Samstag und ich habe keine Lust mit den anderen loszuziehen.
Im Fernseher läuft gerade ein alberner Schlager. Der Text passt auf mich. So ziemlich jeder Lovesong passt zu meiner Situation. Ich fühle mich allein gelassen - voll Sehnsucht nach meinem Liebsten.
Gott wie kitschig. Ich muss aufhören solchen Käse zu denken.
Eine Sonntagnacht zwei Wochen später.
Noch immer habe ich nichts von Richard gehört. Der einzige der mich dauernd anruft ist der kleine Michi. Ich nehme mir fest vor etwas dagegen zu tun, der arme Junge hat sich völlig in die Idee verrannt mit mir was anzufangen. Aber ich finde irgendwie nicht die richtigen Worte, so beschränke ich mich darauf ihm auszuweichen.
Ich fühle mich allein, absolut beschissen. So viel Mühe ich mir auch gebe, Richard geistert weiter durch meine Gedanken. Was soll ich nur tun? Ratlosigkeit, Leere, Angst.
Ich brauche dich!
Jedes Mal wenn ich ein Motorrad sehe oder höre macht mein Herz einen Sprung. Wieso quäle ich mich so? Ich weiß doch genau dass er es nicht ist der dort vorüber fährt.
Im Namen der Liebe, ruf mich an, ich vermisse dich so! Deine Augen, unsere Gespräche, das Lachen. Ich möchte wieder lächeln können wenn ich an dich denke.
Dicke Tränen kullern über meine Wangen. Mach dass ich wieder lachen kann.
***************************
Die Zeit verrinnt. Mein Leben bleibt leer und einsam. Ich habe das Gefühl das nichts wichtiges mehr geschieht.
So gut wie nichts berührt mich mehr. Ich dachte es würde leichter je mehr Zeit vergeht. Aber es wird immer schwerer.
Ich fühle mich schwerelos. Als würde ich ohne Anker und ohne Antrieb durchs All treiben. Wie lange soll das noch so weitergehen? Ich wünsche mir endlich einen neuen Sinn in meinem Leben entdecken zu können.
Es gab mal eine Zeit da habe ich Spaß gehabt, war fröhlich und ausgelassen. Das ist 1000 Jahre her.
Ich laufe nur noch rum wie ein Trauerkloß. Sogar in Gesellschaft sitze ich meist nur stumm da und bedauere mich. Es scheint als hätte ich es verlernt mich zu unterhalten, locker zu sein. So kann es nicht weitergehen.
Einmal will ich noch einen Versuch starten, ein wenig fröhlicher sein, keinesfalls vor drei Uhr früh nach Hause gehen. Wenn es nicht anders geht werde ich auch allein los ziehen.
Eventuell lerne ich ja endlich neue Leute kennen. Schließlich soll man die Hoffnung nicht aufgeben. Auch ein blindes Huhn... und so weiter.
Mein eigentlicher Antrieb dabei ist natürlich Richard zu begegnen. Ich würde es nie zugeben aber ich kann mich nicht selbst belügen.
Ich hoffe einfach auf den großen Zufall ihm zu begegnen und eine Chance zu haben.
Kapitel 2 – Himmlische Qualen
Es ist Hochsommer und überall ein Haufen Partys und Veranstaltungen. Wie soll ich da wissen wo er zu finden ist? Und selbst wenn werden in der Öffentlichkeit zu viele Leute zwischen uns stehen.
Und dann passierte es doch - ich traf ihn!
Die Begrüßung war seinerseits ein freundliches Lächeln und ein Winken, das war es dann, ich konnte sonst nichts tun schließlich waren wir nicht allein. So ließ ich nur meine Augen sprechen.
Er tat cool, aber ich wusste genau er war es nicht. Gegen Ende der kleinen Feier am Lagerfeuer war er ein wenig betrunken. Er wollte nach Hause und bat mich ihn mitzunehmen. Bei ihm angelangt schlug er vor ich solle noch mit reinkommen. Ein wenig Kuscheln.
Das taten wir dann auch und mehr.
Es war nicht gerade das tollste sexuelle Erlebnis in meinem Leben aber ich genoss die Zärtlichkeit wechselnd mit wilder Leidenschaft in vollen Zügen.
Seine Zunge die meinem heißen Körper erkundete; die Wogen der Glückseligkeit die mich fortrissen in ein weit entferntes Land in dem es nur uns beide gab.
Seine gierigen Lippen. Zähne, die mir in den Hals bissen, sein 3-Tage-Bart der mich wund scheuerte und die köstlichen Minuten in denen wir nur still und fest aneinander gepresst da lagen. Wie immer fühlte ich mich rundherum wohl und sicher bei ihm.
Dann aber, ich konnte es kaum glauben, kam der große Knall. Er hat mich doch tatsächlich um fünf Uhr früh raus geworfen! Keine zehn Minuten nachdem wir noch zusammen waren konnte er mich nicht schnell genug loswerden.
So hatte ich mir diese Nacht auf die ich so lange gewartet hatte nicht vorgestellt! Dieser Typ ist der gefühlloseste und egoistische Mann den ich je getroffen habe. Ich bin geschockt, wütend. Eigentlich sollte ich nach dieser Frechheit nie wieder mit ihm sprechen.
Doch noch immer geistert er in meinen Gedanken herum. Er ist kein so toller Liebhaber wie ich es mir gewünscht hätte aber ich kann ihn nicht loslassen. Will mit ihm zusammen sein. Ich fühle mich so wohl und gelassen wenn er bei mir ist. Ich wünsche mir so dass es nicht nur diese eine Nacht gewesen ist.
Ich will dass wir Freunde sind. Freunde, die sich