Der Überfall, der mein Leben völlig veränderte. Mona Prinz

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Der Überfall, der mein Leben völlig veränderte - Mona Prinz

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mir nach Hause komme, bin ich erleichtert. „Gleich habe ich es geschafft! Ganz ruhig bleiben! Es passiert dir nichts!“, beruhige ich mich immer wieder selbst. Ich versuche, mich abzulenken und an dieses und jenes zu denken. „Mensch, der Weg zieht sich aber wieder in die Länge!“, denke ich mir.

       Ich bin so froh – gleich bin ich zu Hause

      Endlich erkenne ich von weitem meinen Wohnblock. Es sieht so wahnsinnig dunkel aus in dieser Ecke, fällt mir wieder einmal auf und am liebsten würde ich gar nicht weiter gehen, sondern wieder umdrehen, denn mein Herz fängt an, schneller zu schlagen. Doch wohin zurück soll ich gehen?! Ich habe keine Wahl, denn ich möchte schließlich nach Hause, also muss ich weiter Richtung fürchterlicher Dunkelheit, ob ich will oder nicht. „Aber ich habe es ja gleich geschafft“, stellt sich auch ein wenig Erleichterung ein. In etwa fünf Minuten werde ich die Tür aufschließen und ich bin zu Hause. Ich kann es kaum erwarten und ich werde immer schneller. Dennoch versuche ich, mit leisen Schritten auf meine Eingangstür zuzulaufen, um nicht auf den letzten Metern noch irgendwen auf mich aufmerksam zu machen. Ich kann das Ende des Weges fühlen. Der Weg, der sich wieder einmal wie ein 100 Kilometer Marathon angefühlt hat, neigt sich dem Ende zu. Nur noch 20 Meter sind es. „Die schaffe ich auch noch!“, rede ich mir ein, doch das fällt mir alles andere als leicht, denn die letzten Meter sind immer die schlimmsten, denn dort, wo ich wohne, fürchte ich mich immer umso mehr. Erster Eingang, zweiter Eingang, dritter Eingang. Bis zum vierten und letzten Eingang, bis zum Ende des Blocks, muss ich gehen und je näher ich diesem komme, desto dunkler wird es, denn die letzte Straßenlaterne steht am Anfang des Blocks und umso größer wird wie immer meine Angst. Ich denke mir wieder einmal „Mensch, diese Ecke ist so verdammt gefährlich! Was hier alles passieren kann!“, und ich bin so froh, dass es bis jetzt immer gut gegangen ist und ich immer sicher nach Hause gekommen bin. Bis jetzt! Denn an diesem Abend sollte es sich ändern. Doch ich denke mir wie an jedem Tag „Ich bin so froh, wenn ich endlich die Tür aufgeschlossen habe und ich meine Wohnung betreten kann“, denn sicher und ungefährlich fühlt sich diese Ecke ganz und gar nicht an. Doch schnell verwerfe ich die furchterregenden Gedanken wieder, denn sie versetzen mich in große Panik. Es ist so dunkel, ich sehe kaum noch etwas und ich schaue wie immer flehend alle Fenster nach, ob irgendwo vielleicht ein Licht brennt oder sogar jemand heraus schaut, der mir im Notfall zur Hilfe kommen könnte. Doch da ist wie immer niemand, alle Fenster sind dunkel und geschlossen. Alle sitzen bereits in ihren Wohnzimmern und sie würden es wahrscheinlich nicht einmal bemerken, wenn mir etwas zustoßen würde und ich fühle mich wie immer so verdammt allein und hilflos. Ich schaue von weitem, ob im Hausflur Licht brennt und vielleicht irgendwer zufällig gerade heraus kommt. Dann könnte ich schnell hinein huschen und müsste nicht im Dunkeln das Schlüsselloch suchen und mich vor Hektik und Panik beim Aufschließen überschlagen. Aber nein, es ist dunkel. „Aber es wird mir nichts passieren! Bleib ruhig!“, versuche ich mich wieder selbst zu beruhigen. In meiner Jackentasche halte ich wie jeden Abend schon den Schlüsselbund bereit und wähle bereits ganz leise den passenden Schlüssel, der meine untere Eingangstür gleich öffnen wird. Ich erkenne ihn mittlerweile bereits an der Form, denn ich möchte ihn nicht erst suchen, wenn ich vor der Tür stehe, denn es soll schließlich schnell gehen und wie immer werde ich die Tür so schnell wie es nur geht aufschließen, sie ruckartig aufschieben und sofort wieder zudrücken, damit niemand hinter mir noch mit in den Flur huschen und mich überfallen kann. Dieser Moment ist fast der schlimmste, weil ich beim Aufschließen immer ganz besonders schnell sein möchte und es mir meist nicht gelingt, da die Hände viel zu sehr zittern, mein Herz zu sehr rast und ich das Schlüsselloch meist gar nicht schnell genug finde. Einmal hätte ich den Schlüssel fast abgebrochen, weil ich zu unvorsichtig damit umgegangen war, daher muss ich etwas vorsichtiger sein. „Wenn ich doch bloß schon im Hausflur wäre! Ich habe solch große Angst“, überschlagen sich meine Gedanken. Und ich werde immer schneller. Ich komme der Tür näher. „Gleich habe ich es geschafft und alle Angst war wie immer umsonst!“, denke ich mir. Doch irgendwie macht sich an diesem Abend ein besonders ungutes Gefühl in mir breit. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber an diesem Abend verspüre ich eine besonders große Angst. Meine Schritte werden immer schneller, den Schlüssel habe ich bereits aus der Jackentasche genommen und ich möchte die Tür gerade aufschließen und ein kleines Stück Erleichterung macht sich in diesem Moment in mir breit. Ich denke mir „Siehst du, du hast jeden Abend solch große Angst und das musst du gar nicht!

      Schrecken – Ich höre etwas – Was war das für ein Geräusch?

      Gewöhne dir diese Angst doch endlich ab und fang an, den Menschen zu vertrauen! Dann könnte es dir viel besser gehen!“ Ich habe diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, da höre ich irgendwelche Geräusche. Ich schaue mich um, doch ich sehe kaum etwas. Ich fühle Panik, denn ich höre Schritte. Ich erkenne nur Schatten und die Umrisse eines kräftigen Menschen. Da kommt auf einmal dieser fremde Mann von der Stirnseite der Hauswand hervor. Ich erschrecke mich zutiefst und mein Herz springt mir fast aus der Brust, auch wenn ich ihn aufgrund seiner schwarzen Kleidung kaum erkenne. Oder vielleicht jagt mir gerade seine dunkle Kleidung diesen Schauer über meinen Rücken. Ich versuche, mir meine Angst und die Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, damit ich ihn nicht noch auf dumme Gedanken bringe, wenn er erkennt, dass ich ein willkommenes Opfer bin. Doch irgendwie fühle ich mich mittlerweile längst in der Opferrolle, denn mir schießt sofort in den Kopf, dass hinter dieser Hauswand eigentlich niemand stehen sollte. Denn an diesem Ende des Blocks führt kein Weg entlang, den man im Normalfall wählen würde. Es ist weder ein Weg, noch gibt es dort entlang ein Ziel, das man ansteuern könnte. Es handelt sich eher um ein Stück Rasen, der das Ende ziert. Das Ende des Blocks halt, nicht mehr und nicht weniger. Ich hatte bereits an so vielen Abenden Angst davor, dass mir an dieser Stelle einmal irgendwer auflauern könnte, denn diese Hausmauer war perfekt dafür, um sich auf die Lauer zu legen, sich zu verstecken und jemanden zu überfallen, habe ich mir so oft gedacht. Zumal man auch von keinem Fenster aus dorthin schauen kann. Schon immer hatte ich Angst davor, dass von dort hinten mal jemand hervor kommt und heute wurde aus dieser Angst Realität. Zum ersten Mal geschah es wirklich und ich wollte und konnte es kaum glauben.

      Hoffen und Bangen – Kommt der Mann zu mir?

      Doch noch immer hoffte ich, dass dies nichts zu bedeuten hat. Vielleicht ist dieser Mensch dort hinten nur einem dringenden Bedürfnis nachgegangen. „Es ist doch erst 19 Uhr. Um diese Uhrzeit werden doch keine Menschen überfallen. So dreist ist doch niemand!“, versuchte ich mir selbst einzureden. Doch mich beschlich sofort ein sehr ungutes Gefühl und Panik machte sich in mir breit, denn irgendwie wirkte die Situation sehr bedrohlich auf mich. Der fremde Mann kommt in meine Richtung und ist nur noch ein paar Schritte von mir entfernt. Ich fühle ängstlich, dass alle Mühe, sich jetzt schnell zu beeilen, umsonst wäre, denn ich werde es nicht schaffen, die Tür zu öffnen, bevor er meine Höhe erreicht hat. „Wenn er jetzt vorhat, mich zu überfallen, wird ihm dies gelingen und ich werde es nicht verhindern können!“,schießt es mir panikartig in den Kopf. Und überhaupt fühle ich, dass ich nicht einmal mehr in der Lage bin, das Schlüsselloch zu finden, denn meine Hände sind klitschnass geschwitzt, sie zittern und mein Herz, es rast wie wild. Ich weiß zudem nicht, wohin ich lieber schauen sollte, auf das Schlüsselloch oder auf diese dunkle Gestalt. Doch mein Blick fällt eher auf ihn, und ich hoffe, dass er gleich vorbei gehen wird und meine Angst umsonst war. Doch ich kann mich nicht beruhigen, denn irgendwie geht eine merkwürdige Gefahr von ihm aus. Seine tiefschwarze Kleidung macht mir noch mehr Angst, als ich in diesem Moment ohnehin schon habe und der Abend wirkt dadurch noch viel dunkler und gefährlicher.

      Ich bete: Bitte geh an mir vorbei!!! Doch ich fühle, er wird es nicht tun!

      Nur zwei Schritte noch ist er von mir entfernt und ich bete zu Gott „ Bitte, bitte, geh an mir vorbei! Bitte tu mir nichts an!“ Doch mein Gefühl sagte mir von der ersten Sekunde an, dass er dies nicht tun wird. Ich fühlte

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